Rundwalzen
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Das Rundwalzen ist ein Umformverfahren, das angewendet wird mit dem Ziel, einer zunächst im wesentlichen zweidimensional ausgedehnten Struktur (flaches Blech) die dritte Dimension in Form einer Rundung zu geben.
Ein einfaches Beispiel: ein rechteckiges Blech wird rundgewalzt, es entsteht ein Zylinder, dessen Nahtkanten anschließend verschweißt werden.
Das Rundwalzen wird ausgeführt mit drei (oder gelegentlich vier) motorisch bewegten Walzen, wobei zwei äußere (meist untere) Walzen in einem starren Maschinengerüst drehbar gelagert sind, und die dritte Walze (Oberwalze) mittig von oben angepresst wird, um die Umformkraft aufzubringen.
Kennzeichen von Rundwalzen sind die Arbeitsbreiten und die umformbare Blechdicke.
Normaldaten sind 3 oder 4 m Arbeitsbreite und die Fähigkeit, 10 bis 15 mm starke Bleche runden zu können.
Eine extrem große Maschine steht (mittlerweile unbenutzt?) in Lille in Frankreich: eine Rundwalze mit 6 m Arbeitsbreite und der Kraft, bis zu 150 mm dicke Blechbrammen im Kalt-Zustand, oder rotglühende Bleche (aus benachbarten Glühöfen) von 250 mm Dicke warm rundwalzen zu können.
Hauptanwendung ist der Behälterbau. Auch Stahltürme für Windenergieanlagen werden mit diesem Fertigungsverfahren hergestellt. Dort werden Bleche bis zu etwa 40 mm Stärke gewalzt. Die Stahltürme haben oft eine leicht konische Form.