Sa'd ibn Mu'adh
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Saʿd ibn Muʿāḏ war zu Zeiten Mohammeds der Anführer des in Yathrib (Medina) ansässigen arabischen Stammes der Banu Aus. Im Gegensatz zu Sa'd ibn Ubada, dem Anführer des anderen großen Stammes Medinas, den Khazradj, stand Sa’d ibn Mu’adh Mohammed zuerst abwartend gegenüber, nahm den Islam jedoch noch vor der zweiten Huldigung von Aqaba an und wurde dort zu einem der 12 Nuqaba (Anführer) Medinas gewählt. Ab diesem Zeitpunkt war er einer der wichtigsten Helfer Mohammeds und nahm an allen bedeutenden Überfällen und Schlachten Mohammeds teil.
[Bearbeiten] Sa’d ibn Mu’adh und die Banu Quraiza
Die berühmteste Tat von Sa’d ibn Mu’adh war sein Befehl, die Männer des jüdischen Stammes der Banu Quraiza zu töten, nachdem sie sich den Muslimen ergaben.
Die Banu Quraiza waren einer von 3 jüdischen Stämmen in Yathrib Medina und mit den Banu Aus verbündet. Mohammed unterstellte ihnen während der Grabenschlacht Verrat und ließ sie danach belagern. Nachdem sich die Juden ergaben, verlangten die Banu Aus, dass er sie ziehen lässt, so wie er es auch schon bei den Banu Nadir und Banu Qainuqa gehandhabt hatte. Daraufhin erklärte Mohammed Sa’d ibn Mu’adh, der im Grabenkrieg von einem Pfeil getroffen wurde, zum alleinigen Richter. Seine Stammesgenossen baten ihn, Milde walten zu lassen, „denn eben deswegen hat dich der Prophet mit dieser Entscheidung beauftragt“. Sa'd ibn Mu'adh entschied, dass“ die Männer (jedes Kind mit Schamhaaren zählte als Mann) der Banū Quraiẓa getötet und die Kinder und Frauen gefangen genommen und ihr Besitz aufgeteilt wird“ und berief sich dabei darauf, im Sinne Allahs gehandelt zu haben (Mu'adh stirbt kurz darauf an seiner Wunde aus der Grabenschlacht). Mohammed, der den Oberbefehl inne hatte, ließ beim Markt von Medina Gräben ausheben und die Männer der Banū Quraiẓa in diesen Gruppe um Gruppe enthaupten. Laut Ibn Ishaq fanden bei diesem Massaker um sechs- bis siebenhundert, vielleicht sogar acht- bis neunhundert Männer den Tod.
[Bearbeiten] Literatur
[Bearbeiten] Islamische Quellen
- Ibn Ishaq, Gernot Rotter (Übersetzer): Das Leben des Propheten. As-Sira An-Nabawiya. Spohr, Kandern im Schwarzwald 1999, ISBN 3-927606-22-7