Scala (Berlin)
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Die SCALA in Berlin war von 1920 bis 1944 eine der berühmten Varieté-Bühnen in Deutschland. Hier traten internationale Künstler wie der Jongleur Enrico Rastelli oder der Clown Grock auf.
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[Bearbeiten] Geschichte
Die SCALA wurde 1920 von neun jüdischen Geschäftsleuten – darunter der Inhaber des Verlages Lichtbild-Bühne, Karl Wolffsohn, und der Flugzugindustrielle Fokker – eröffnet. Führende Hand der in Rahmen einer GmbH betriebenen Unterhaltungsstätte war der gelernte Bankkaufmann Jules Marx, der bis Ende der zwanziger Jahren an zahlreichen Vergnügungsbetrieben in Deutschland beteiligt war. Die SCALA war in den Goldenen Zwanziger sehr erfolgreich und wurde zu einem international bekannten Varieté. Allerdings geriet die bis dahin zu einen Konzern expandierte Gesellschaft (Finanzierung mehrerer Varietés in Deutschland, Bau des Volksvarietés Plaza am alten Ostbahnhof Berlin) in der Weltwirtschaftskrise in Zahlungsnot.
Nach der „Machtergreifung“ Hitlers kündigte der Hauptkreditgeber Dresdner Bank die Zusammenarbeit und die SCALA wurde von „Nichtjuden“ übernommen. Auch in der Zeit des Nationalsozialismus war das Varieté sehr erfolgreich und galt 1941 als Deutschlands größtes Varieté- und Revuetheater. Am 10. August 1944 verbot Joseph Goebbels alle Veranstaltungen mit nichtkriegsmäßigen Darbietungen, das war auch das Aus für die SCALA. Das Gebäude an der Martin-Luther-Straße 22, Ecke Fuggerstraße wurde in der Nacht vom 21. zum 22. November 1943 weitgehend zerstört. Teile wurden ab 1960 zeitweise als provisorische Spielstätte des Kabaretts Die Wühlmäuse benutzt. Das Gebäude wurde später abgetragen.
- Werbeslogan: ... und abends in die SCALA
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Literatur
- Karl H. Pütz (Hrsg.): ... UND ABENDS IN DIE SCALA. Fotografien von Josef Donderer, bearbeitet von Wolfgang Jansen. Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz, Nicolaische Verlagsbuchhandlung, Berlin 1991, ISBN 3-87584-384-3.
- Jens Schnauber: Die Arisierung der Scala und Plaza. Varieté und Dresdner Bank in der NS-Zeit. WEIDLER-Buchverlag, Berlin 2002, ISBN 3-89693-199-7.
Koordinaten: 52° 29′ 48″ N, 13° 20′ 48″ O