Schiitische Passionsspiele
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Schiitische Passionsspiele (Ta'ziya) beziehen sich auf den Tod Al-Husain ibn 'Alī in der Schlacht von Kerbela.
Diese Passionsspiele, vergleichbar mit den Oberammergauer Passionspielen im Christentum, die es nur im schiitischen Islam und vor allem in Persien gibt, führten mit festgelegtem Ritus von Gebet, Tanz, Koranlesung zur Märtyrerhuldigung. Vor allem die in der persischen Kultur stark verwurzelte Leidensfähigkeit und der Leidenswille ließen die Passionsspiele über Jahrhunderte entstehen und vervielfältigen. Besonders unter Förderung der Kadscharen erlebte das Passionsspiel seinen Höhepunkt, während Riza Shah Pahlavi, der privat angeblich dem Zoroastrismus näher stand als dem Islam, den Kult stark einschränkte bzw. gänzlich untersagte.
Bei den heute wieder stattfindenden Aufführungen erleben die aufführenden Schauspieler eine religiöse Ekstase, die bis zu Selbstverstümmelungen reicht.
Siehe auch: Aschura
[Bearbeiten] Literatur
- Davoud Monchi-Zadeh: Ta'ziya. Das persische Passionsspiel: mit teilweiser Übersetzung der von Litten gesammelten Stücke. Stockholm : Almqvist & Wiksell 1967 (Skrifter utgivna av K. Humanistiska Vetenskapssamfundet i Uppsala ; 44,4)
- Charles Virolleaud: Le Théâtre Persan ou Le Drame de Kerbéla. Paris 1950.
- Titaÿna: La Caravane des Morts. Ed. des Portiques, Paris 1930.
- Sir Lewis Pelly: The Miracle Play of Hasan and Husein, London 1879, 2 Bände.
- Alexandre Chodzko: Théatre persan : choix de Téaziés ou drames traduits pour la première fois du persan, Paris 1878