Schlacht um Narvik
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Schlacht um Narvik | |||||||||||||||||
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HMS Warspite beim Beschuss der Küstenverteidigung in Narvik |
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Konflikt | Zweiter Weltkrieg | ||||||||||||||||
Datum | 9. April bis 8. Juni 1940 | ||||||||||||||||
Ort | Narvik, Norwegen | ||||||||||||||||
Ergebnis | Abzug der Alliierten | ||||||||||||||||
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Die Schlacht um Narvik fand während des Zweiten Weltkriegs innerhalb des Unternehmens Weserübung statt. Die Schlacht bestand aus mehreren Phasen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Vorgeschichte
Anfang des Jahres 1940 hatten die Alliierten Pläne entwickelt, Norwegen zu besetzen und das Deutsche Reich so vom Erznachschub aus Schweden abzuschneiden. Die norwegische Hafenstadt Narvik war hier von besonderer Wichtigkeit, da sie einen ganzjährig eisfreien Hafen besaß, über den ein Großteil des Eisenerzes verschifft wurde. Das Eisenerz wurde aus den Minen im nahe gelegenen schwedischen Kiruna per Eisenbahn nach Narvik transportiert. Um die Transportwege für die wichtigen Eisenerzlieferungen aus Schweden zu sichern, war das Deutsche Reich genötigt, entgegen den ursprünglichen Kriegsplanungen kurzfristig und schlecht vorbereitet die Besetzung Norwegens durchzuführen, was sich in den improvisierten Transportkapazitäten und in hohen Verlusten unter den eingesetzten Kriegsschiffen niederschlug. Tatsächlich kamen die deutschen Truppen einer alliierten Landung nur um Stunden zuvor.
Seit September 1939 war Narvik am Nordende der legendären Erzbahn von Kiruna wegen seiner strategischen Rolle für die deutsche Eisenindustrie ins Fadenkreuz beider Kriegsparteien gerückt. Den ersten Vorstoß unterbrach die Kapitulation Finnlands im Winterkrieg am 13. März 1940, ehe sich die zwei Divisionen des englisch-französischen Invasionskorps einschiffen konnten; denn der Vorwand für das Ziel Gällivare-Kiruna schied nun aus. Auf der Gegenseite hatte sich Hitler bis zum Altmark-Zwischenfall vom 16. Februar allem Drängen der Seekriegsleitung verschlossen in der Überzeugung, dass es "das beste für Deutschland sei, wenn Norwegen neutral bleibt." Doch seitdem regten sich Zweifel, ob das Land in der Lage sei, seine Neutralität zu verteidigen. Am 15. März gar trafen französische Offiziere in Bergen ein, und abgehörte Funksprüche mit Befehlen an Transportschiffe, einsatzbereit zu sein, taten ein Übriges zum Umschwung am 20. März: "Mir wird berichtet, daß die Engländer dort (in Norwegen) zu landen beabsichtigen, und ich will vor ihnen da sein." Am 1. April befahl Hitler, den Fall Weserübung am 9. April in die Tat umzusetzen, während die Operation Wilfred der Westmächte mit Minenlegen am 5. und Landungen am 8. April angesetzt war, sich aber wegen englisch-französischer Querelen über die Verminung des Rheins und anderer deutscher Flüsse um schicksalhafte zwei Tage verzögerte. War aus wochenlangen Vorbereitungen ein in der Kriegsgeschichte seltenes Kopf-an-Kopf-Rennen geworden, bei dem keine Seite so richtig über die andere Bescheid wußte, so standen sich zum Schluß vor Narvik die Kontrahenten überrascht gegenüber nach einem "near photo finish", wie es Basil Liddell Hart treffend nennt.
[Bearbeiten] Die deutsche Besetzung Narviks
Die Besetzung Narviks war die Aufgabe der Kriegsschiffgruppe 1, bestehend aus zehn Zerstörern unter Kommodore Friedrich Bonte mit 2000 eingeschifften Gebirgsjägern unter dem Kommando von General Eduard Dietl an Bord. Sie erreichte gegen 4:00 Uhr am 9. April den Eingang des Ofotfjordes, wo sich die Gruppe aufteilte: Drei Zerstörer wurden zur Niederkämpfung von Befestigungsanlagen abgestellt, vier weitere zur Besetzung Elvegaards. Kommodore Bonte hielt mit den restlichen drei Schiffen auf Narvik zu.
Das 40 Jahre alte norwegische Küstenpanzerschiff Eidsvold legte sich Bontes Schiffen in den Weg, woraufhin Bonte einen Unterhändler zum norwegischen Kommandanten, Fregattenkapitän Odd Isachsen Willoch, schickte. Als Willoch sich weigerte, den deutschen Verband passieren zu lassen, schoss der Zerstörer Wilhelm Heidkamp zwei Torpedos, die die Eidsvold trafen und explodieren ließen. Nur acht Besatzungsmitglieder überlebten. Das Schwesterschiff Norge, dessen Kommandant Per Askim noch von Willoch über das deutsche Eindringen informiert worden war, hielt aus einem Nebenfjord auf den Hafen zu und traf auf den deutschen Zerstörer Bernd von Armin, der im Begriff war, zur Anlandung der auf ihm eingeschifften Truppen an der Pier anzulegen. Beide Schiffe eröffneten das Feuer, erzielten aber keine Treffer. Die Bernd von Armin schoss insgesamt sechs Torpedos auf die Norge, von denen zwei trafen und das Schiff in weniger als einer Minute sinken ließen. Nur etwa 90 Besatzungsmitglieder überlebten; auf beiden norwegischen Schiffen starben etwa 300 Mann.
Die Besetzung des Hafens und der Stadt verlief danach kampflos. Der Standortkommandant von Narvik, Oberst Sundlo, war ein Anhänger der Quisling-Bewegung und übergab die Stadt ohne Gegenwehr. Allerdings ging dennoch ein deutsches Schiff verloren: Der Frachter Bockenheim, der zufällig in Narvik lag, wurde von seiner Besatzung versenkt, da diese die einlaufenden Zerstörer für ein britisches Geschwader hielt.
[Bearbeiten] Der erste Angriff der britischen Marine
Der ursprüngliche Zeitplan sah vor, dass Bonte mit seinen Zerstörern nach der Übernahme von Treibstoff noch am 9. April wieder auslaufen und nach Deutschland zurückkehren sollten. Da aber nur einer der zum Betanken vorgesehenen Tanker, die Jan Wellem, eingetroffen war, verzögerte sich die Versorgung des Verbandes bis zum nächsten Tag. Bonte ließ drei Zerstörer vorgeschobene Wachpositionen im Fjord einnehmen, einen davon direkt am Eingang.
Währenddessen erreichte am Abend des 9. April eine aus fünf Zerstörern bestehende britische Flottille den Eingang zum Ofotfjord. Ihre Aufgabe war es, den Hafen vor einem deutschen Zugriff zu bewachen. Als beim Befehlshaber Bernard Warburton-Lee unklare Meldungen über die Lage in Narvik eingingen, wartete er zunächst ab. Als er die Meldung erhielt, dass ein deutscher Zerstörerverband von sechs Schiffen sowie ein U-Boot im Hafen liege, entschloss er sich zum Angriff in den frühen Morgenstunden des 10. April.
[Bearbeiten] Streitkräfte im ersten Gefecht vor Narvik
Befehlshaber | Schiffe | Bewaffnung |
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Bonte | Zerstörer Wilhelm Heidkamp, Hermann Künne, Hans Lüdemann, Diether von Roeder, Anton Schmitt, Bernd von Arnim, Erich Giese, Erich Koellner, Georg Thiele, Wolfgang Zenker | 5x 12,7 cm-Geschütze, 8 Torpedorohre |
Warburton-Lee | Zerstörer HMS Hardy (Flottillenführer), HMS Havock, HMS Hostile, HMS Hotspur, HMS Hunter | 4x (Hardy 5x) 12cm-Geschütze, 8 Torpedorohre |
[Bearbeiten] Gefechtsverlauf
Bei äußerst schlechten Sichtverhältnissen durch Schneefall liefen die fünf britischen Zerstörer, von dem den Eingang bewachenden deutschen Schiff unentdeckt, gegen 1:00 Uhr in den Fjord ein. Auch die beiden anderen deutschen Zerstörer bemerkten die Briten nicht, die gegen 4:00 Uhr den Hafen erreichten. Warburton-Lee detachierte zwei Einheiten zur Bekämpfung von vermuteten Landbatterien; die drei übrigen (Hardy, Hunter und Havock) eröffneten um 4:20 Uhr das Feuer auf die deutschen Schiffe, die von dem Angriff völlig überrascht wurden. Die Wilhelm Heidkamp mit Kommodore Bonte und die Anton Schmitt sanken in den ersten Minuten des Gefechtes durch Torpedotreffer. Hans Lüdemann und Hermann Künne, die gerade von der Jan Wellem Öl bunkerten, wurden wie die an der Pier liegende Diether von Roeder durch Artillerietreffer beschädigt.
Warburton Lee glaubte, die deutsche Streitmacht entscheidend getroffen zu haben, da er zu diesem Zeitpunkt noch von der Anwesenheit von nur sechs deutschen Einheiten ausging. Er machte sich daher mit seinen unbeschädigten Schiffen auf den Rückweg, traf dabei aber auf die deutschen Zerstörer Wolfgang Zenker, Erich Giese und Erich Koellner, die zu Gefechtsbeginn im Herjangsfjord lagen, sowie Z 2 Georg Thiele und Z 11 Bernd von Arnim, die aus Richtung Ballangen kamen. Die deutschen Zerstörergruppen hatten erst nach 5:00 Uhr Meldungen über das Gefecht erhalten, waren daraufhin ausgelaufen und konnten den britischen Verband von zwei Seiten angreifen. Der Flottillenführer Hardy erhielt schwere Treffer, wurde manövrierunfähig und strandete in seichtem Wasser. 70 Besatzungsmitglieder kamen um, Warburton-Lee wurde schwer verwundet und starb kurz darauf. Das zweite Schiff in der britischen Linie, Hunter, wurde in Brand geschossen, und die folgende Hotspur erhielt einen Treffer in die Ruderanlage und konnte nicht mehr ausweichen. Sie rammte ihr Schwesterboot Hunter, das daraufhin sank. Die beiden übrigen britischen Zerstörer konnten die Georg Thiele und die Bernd von Arnim beschädigen, bevor sie sich mit der schwer beschädigten Hotspur zurückzogen. Die deutschen Schiffe brachen wegen Brennstoffknappheit das Gefecht ab.
[Bearbeiten] Ergebnis
Deutsche Schiffe | Schicksal |
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Wilhelm Heidkamp | Versenkt |
Anton Schmitt | Versenkt |
Diether von Roeder | Schwer beschädigt |
Bernd von Arnim | Beschädigt |
Hermann Künne | Beschädigt |
Hans Lüdemann | Beschädigt |
Georg Thiele | Beschädigt |
Erich Koellner | keine Schäden |
Erich Giese | keine Schäden |
Wolfgang Zenker | keine Schäden |
Britische Schiffe | Schicksal |
---|---|
HMS Hardy | Versenkt |
HMS Hunter | Versenkt |
HMS Hotspur | Beschädigt |
HMS Havock | keine Schäden |
HMS Hostile | keine Schäden |
Auf ihrem Weg zum Fjordausgang trafen die Briten noch auf den deutschen Versorger Rauenfels, den sie enterten und sprengten, nachdem die Besatzung von Bord gegangen war. Da sich das andere Versorgungsschiff, Jan Wellem, zu Beginn des Gefechtes selbst versenkt hatte, hatten die verbliebenen deutschen Zerstörer keinen Öl- und Munitionsnachschub mehr. Das U-Boot U 51 griff den britischen Zerstörerverband beim Einlaufen in den Fjord an, später zusammen mit U 25 noch einmal die verbliebenen drei Zerstörer beim Auslaufen. Alle Angriffe schlugen aufgrund von Torpedoversagern fehl. Während des britischen Torpedoangriffes im Hafen von Narvik wurden u.a. auch der deutsche Frachter Planet und die britische Blythmoor getroffen und sanken.
[Bearbeiten] Die Tage nach dem Gefecht
Nach dem Tod Bontes führte Fregattenkapitän Erich Bey das Kommando über die verbliebenen deutschen Einheiten. Die Dietrich von Roeder war nicht mehr seefähig; die anderen Schiffe wurden notdürftig mit Bordmitteln repariert. Am Nachmittag befahl Großadmiral Erich Raeder den Rückzug des restlichen Verbandes nach Deutschland. Bey stieß zunächst nur mit den unbeschädigten Erich Giese und Wolfgang Zenker vor und sichtete den Leichten Kreuzer HMS Penelope mit acht Zerstörern, die die Royal Navy im Verlauf des 10. April entsandt hatte, um den Eingang des Fjordes zu sperren. Er funkte daraufhin nach Berlin, dass ein Ausbruch unmöglich sei. Am 11. April lief die Penelope bei der Verfolgung eines weiteren deutschen Versorgers auf ein Riff und wurde so schwer beschädigt, dass sie von einem Zerstörer abgeschleppt werden musste. Der für den nächsten Tag geplante Angriff des Verbandes auf die restlichen deutschen Schiffe vor Narvik konnte so nicht durchgeführt werden. Stattdessen nahm nun das Schlachtschiff HMS Warspite mit vier Zerstörern Kurs in Richtung Narvik. Am Nachmittag des 13. April lief das Schlachtschiff mit fünf weiteren Zerstörern aus dem Penelope-Verband unter dem Kommando des Vizeadmirals William Whitworth in den Ofotfjord ein. Bey, der durch die deutsche Funkaufklärung von dem Angriff gewarnt worden war, plante, seine sieben seetüchtigen Schiffe in Nebenfjorde zu verlegen und die britischen Einheiten aus dem Hinterhalt anzugreifen. Der Treibstoffmangel verzögerte dies jedoch; nur Z 19 Hermann Künne und Z 13 Erich Koellner hatten sich auf den Weg zu ihren Positionen gemacht, als sie das britische Schlachtschiff gegen 13:00 sichteten.
[Bearbeiten] Der zweite britische Angriff
[Bearbeiten] Streitkräfte
Befehlshaber | Schiffe | Bewaffnung |
---|---|---|
Bey | Zerstörer Bernd von Arnim, Erich Giese, Erich Koellner, Hermann Künne, Hans Lüdemann, Diether von Roeder, Georg Thiele, Wolfgang Zenker | 5x 12,7 cm-Geschütze, 8 Torpedorohre |
Whitworth | Schlachtschiff HMS Warspite, Zerstörer HMS Bedouin, HMS Cossack, HMS Eskimo, HMS Punjabi, HMS Forester, HMS Foxhound, HMS Hero, HMS Icarus, HMS Kimberley | 8x 38,1 cm- und 12x 15,2 cm-Geschütze (Warspite) 4-8x 12 cm-Geschütze, 4 bis 10 Torpedorohre (Zerstörer) |
[Bearbeiten] Gefechtsverlauf
Die Hermann Künne und Erich Koellner wurden vom Bordflugzeug der Warspite entdeckt und gemeldet. Erich Koellner sank nach mehreren Treffern der Warspite und der Zerstörer Eskimo und Bedouin. Der Kommandant der Hermann Künne lief nach Verbrauch der Restmunition in den Herjangsfjord und setzte das Schiff auf Grund, um mit der Besatzung das Ufer zu erreichen. Dort wurde das Wrack durch einen Torpedo zerstört. Vor dem Hafen von Narvik wurden Erich Giese und die bewegungsunfähig an der Pier liegende Diether von Roeder zerstört; letztere durch die eigene Besatzung gesprengt. Dabei wurde die Cossack beschädigt und lief auf Grund. Ein gleichzeitig durchgeführter Luftangriff von zehn Trägerflugzeugen der HMS Furious erzielte keine Treffer, zwei Swordfishs wurden dabei abgeschossen. Das Bordflugzeug der Warspite versenkte währenddessen das U-Boot U 64.
Die restlichen vier Zerstörer hatten sich in den Rombaksfjord nordöstlich von Narvik zurückgezogen. In dem engen Fjord erhielt einer der nachsetzenden britischen Zerstörer, die Eskimo, einen schweren Torpedotreffer, der ihm das Vorschiff abriss. Die verbliebenen deutschen Zerstörer wurden von ihren Besatzungen am östlichen Ende des Fjordes auf Grund gesetzt und von den Besatzungen verlassen. Das Achterschiff der in zwei Teile zerbrochenen Hans Lüdemann war nach der mißglückten Sprengung des Bootes wieder aufgeschwommen und wurde von einem britischen Enterkommando betreten. Als sich die Bergung des Wracks als unmöglich herausstellte, wurde es durch einen Torpedo zerstört. Damit waren alle zehn deutschen Zerstörer in Narvik verloren.
Nach der erfolgreichen Bergung der beiden beschädigten britischen Zerstörer verließ Whitworth den Ofotfjord am Abend des 13. April, da er (zu recht) vom Vorhandensein deutscher U-Boote ausging.
[Bearbeiten] Ergebnis
Deutsche Schiffe | Schicksal |
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Erich Giese | Versenkt |
Erich Koellner | Versenkt |
Diether von Roeder | Selbstversenkt |
Bernd von Arnim | auf Grund gesetzt / zerstört |
Hermann Künne | auf Grund gesetzt / zerstört |
Hans Lüdemann | auf Grund gesetzt / zerstört |
Georg Thiele | auf Grund gesetzt / zerstört |
Wolfgang Zenker | auf Grund gesetzt / zerstört |
Britische Schiffe | Schicksal |
---|---|
HMS Warspite | keine Schäden |
HMS Eskimo | Schwer beschädigt |
HMS Cossack | Beschädigt |
HMS Bedouin | keine Schäden |
HMS Punjabi | keine Schäden |
HMS Forester | keine Schäden |
HMS Foxhound | keine Schäden |
HMS Hero | keine Schäden |
HMS Icarus | keine Schäden |
HMS Kimberley | keine Schäden |
Auch im Rahmen des zweiten Gefechtes kam es zu erfolglosen U-Boot-Angriffen. U 25 griff den britischen Verband sowohl beim Ein- als auch beim Auslaufen an. Am 14. April attackierten U 25 und U 48 die Warspite. Alle Angriffe scheiterten an Torpedoversagern.
[Bearbeiten] Folgen der Seegefechte
Die ca. 2.600 überlebenden Besatzungsmitglieder der deutschen Zerstörer stießen zu den Gebirgstruppen General Dietls. Diese Streitmacht war nun von jeglichem Nachschub abgeschnitten: die deutschen Versorgungsschiffe waren versenkt oder aufgebracht worden, und die Briten besaßen die uneingeschränkte Seeherrschaft in den Gewässern vor Nordnorwegen. So konnte die Warspite mit drei Kreuzern am 24. April ungehindert deutsche Stellungen in Narvik unter Beschuss nehmen. Der Mangel an Nachschub sollte eine bedeutende Rolle für die folgenden Kämpfe an Land spielen.
Am Tag nach dem zweiten Gefecht begann die Landung von alliierten Truppen im Raum Harstadt im Vaagsfjord. Eine direkte Landung in Narvik hielt der britische Generalstab für zu riskant.
[Bearbeiten] Der Kampf an Land
Die Alliierten - Polen, Frankreich, Großbritannien und Norwegen - landeten 24.500 Mann, darunter Marineinfanteristen und französische und polnische Gebirgsjäger, die anschließend bis Narvik vordrangen. Ihnen standen lediglich 4600 Deutsche (2000 Gebirgsjäger und 2600 Mann von den gesunkenen Zerstörern) unter Generalleutnant Dietl gegenüber. Das Kräfteverhältnis stand so eindeutig zu Gunsten der Alliierten, dass Adolf Hitler am 17. April den deutschen Truppen den Befehl geben wollte, sich in Schweden internieren zu lassen. Erst durch Intervention des Führungsstabes des Heeres erging an Dietl der Befehl, die Stadt zu verteidigen.
Am 24. April begannen zunächst norwegische Verbände, die Deutschen anzugreifen. Diese hatten sich bereits teilweise in den Bergen um Narvik verschanzt. Die im Stadtgebiet verbliebenen Truppen mussten aber schließlich nach zähen Gefechten am 28. Mai 1940 Narvik räumen. Sie konnten die wichtige Erzbahn gegen die in alpinem Gelände unerfahrenen Alliierten allerdings halten. Bereits am 10. Mai hatte das Deutsche Reich jedoch die Westoffensive gegen Frankreich eröffnet. Zur Verstärkung der Streitkräfte in Frankreich wurden die alliierten Truppen aus Norwegen ab dem 24. Mai abgezogen - an einem Punkt, wo es nur noch eine Frage der Zeit gewesen wäre, bis die deutschen Truppen hätten kapitulieren müssen. Die deutschen Verbände konnten Narvik deshalb am 8. Juni wieder besetzen.
[Bearbeiten] Literatur
In der Zeit bis 1945 erschienen viele Propagandabücher über die Helden von Narvik. Darunter die folgenden:
1. C. W. Ceram (Kurt W. Marek): Wir hielten Narvik, 1941. Die Namen fast aller in diesem Buch vorkommenden Personen sind geändert, ihre Charaktere zum Teil vertauscht, zum Teil erfunden. Das Buch erzählt von dem Flak-Artillerist Kurt W. Marek (C. W. Ceram), der Generalleutnant Dietl unterstand.
2. Hermann Laugs: Kasmpf um die Erzbahn - Als Seeoffizier vor Narvik; Leipzig 1941 (v. Hase & Koehler Verlag)
[Bearbeiten] Siehe auch
Commons: Schlacht um Narvik – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |