Schlampe
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Schlampe ist im heutigen Deutsch ein abwertendes Schimpfwort für nachlässig gekleidete und unordentliche, zum Teil auch freizügig lebende oder promiskuitive Frauen, seltener auch in ähnlich abwertender Bedeutung für entsprechende Männer.
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Etymologie
Das Wort „Schlampe“ basiert auf der Wortfamilie „schlampen“ (Verb), „Schlamperei“, „Schlampigkeit“ (Substantiv) und „schlampig“ (Adjektiv). Damit wird eine flüchtig, unordentlich geleistete Arbeit, auch eine nachlässig gepflegte Person oder ein unordentliches Umfeld bezeichnet. Bereits im Deutschen Wörterbuch wird 1899 festgestellt, dass die schlampe (..) eigentlich der schlotternde, unordentlich herabhängende weiberrock (ist), und daraus folgernd, dass dann übertragen auf die personen: nachlässig gekleidet, unordentlich, schmutzig einhergehen, auch faul, nachlässig, müszig, mit schleppendem gange einher gehen, lüderlich sich herum treiben: den ganzen tag im hause, auf der strasze herumschlampen. [1]
Ursprünglich hatte dieses Wort keinerlei sexuelle Konnotationen, in der männlichen Form Schlamper ist das auch heute häufig nicht der Fall, wie der gebräuchliche umgangssprachliche Ausdruck Schlampermäppchen für eine Federmappe ohne Halterungen für den Inhalt bestätigt.
Wandlung zum Schimpfwort
Die abwertende Bedeutung ist vor allem der oben genannten Variante zu eigen. Diese wird noch verschärft, da noch mehr „von der Norm abweichend“, wenn dieses „weibliche“ Attribut einem Mann nachgesagt wird. Während sich das Wort Schlamper eher auf einen unordentlichen Mann bezieht, hat die Variante Schlamperich jedoch einen sexuellen Unterton.
Verwendung in der Subkultur
Im Alltag wird „Schlampe“ unter homosexuellen Männern durchaus anerkennend gebraucht. Gemeint ist hier die Eigenschaft, auf viele potentielle Partner anziehend zu wirken und davon zu profitieren, gleich auf welche Art.
Analog zu Wörtern wie Queer, lesbisch, und schwul haben sich seit 1999 im deutschsprachigen Raum überwiegend lesbische Frauen, welche in nichtmonogamen Beziehungen leben (Polyamorie), den Begriff angeeignet und eine politische Plattform, die „Schlampagne“ gegründet, welche das Wort selbstbewusst verwendet. Dies entspricht der Verwendung des Wortes „Slut“ in der englischen Polyamory-Subkultur.
Siehe auch
Quellen
- ↑ Deutsches Wörterbuch, Band 9 (1899), Sp. 434-439