Schleifring
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Der Schleifring ist ein Bauteil der Elektromechanik und bildet zusammen mit der sogenannten Bürste einen Gleitkontakt. Er ermöglicht eine Strom- oder Signalübertragung von einem Festen zu einem rotierenden Gegenstand.
[Bearbeiten] Allgemeines
Als Schleifringmaterial kommen verschiedene Werkstoffe zum Einsatz. Zu den wichtigsten zählen Messing, Bronze, Edelstahl und Kohle. Während die metallischen Schleifringe in erster Linie zur Hochstromübertragung geeignet sind, bieten Schleifringe auf Kohlenstoffbasis Vorteile bei der Übertragung kleiner elektrischer Leistungen. Sie sind verschleißarmer und widerstandsfähiger. In der gezielten Kombination der Schleifpartner steckt Einiges an technischem Know-how. Neben den allgemeinen Anforderungen wie Verschleißarmut und Kontaktgüte, spielen die konkreten Einsatzbedingungen und geforderten Übertragungsleistungen für die Auslegung eine große Rolle.
[Bearbeiten] Anwendungen
Schleifringe sind in vielen elektrischen Maschinen zu finden: Im Kleinen dienen sie zur Signalübertragung etwa in Radarsystemen, der Medizintechnik oder auf Ölplattformen. Das Spektrum reicht bis hin zur Übertragung hoher elektrische Ströme und Spannungen. In der galvanischen Industrie fließen beispielsweise beim Verchromen oder Verzinken von Oberflächen bis zu 20.000 Ampère über die Schleifkontakte. Bei diesen hohen Übertragungsleistungen herrschen extreme Bedingungen: Die Bäder sind stark sauer oder basisch und die Reaktionen finden bei erhöhten Temperaturen statt. Ähnlich raue Bedingungen herrschen bei Windkrafträdern. Meist in Küstennähe oder auf hoher See aufgestellt, sind sie stark korrosiver, salzhaltiger Luft ausgesetzt. Auch hier müssen die Schleifringsysteme hohe Leistungen übertragen. Erschwerend wirken hier die zum Teil starken Vibrationen ein. Trotzdem müssen solche Schleifringsysteme einen zuverlässigen Kontakt halten.
Komplexe Schleifring-Systeme werden auch als "Schleifringübertrager" bezeichnet.