Schloss Kaarz
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Das Herrenhaus Schloss Kaarz in der Nähe von Weitendorf bildet den Mittelpunkt einer Gutsanlage, es liegt in Mecklenburg-Vorpommern zwischen Schwerin und Güstrow.
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[Bearbeiten] Geschichte
Das Gut Kaarz wurde im 17. Jahrhundert gegründet und war bis zum Jahre 1869 im Besitz der Familie von Bülow, anschließend kaufte es der Hamburger Reeder und Kaufmann Julius Johann Hüniken, welcher das heutige Herrenhaus durch die Berliner Architekten Saniter und Becker errichten und den schönen Park anlegen ließ, als Vorbild diente unter anderem das Schloss Biesdorf. Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Gebäude eine Zeitlang von der Roten Armee besetzt, anschließend wurde das Herrenhaus u. a. als Auffanglager für Flüchtlinge aus den Ostgebieten genutzt. Bis 1945 war die einklassige Dorfschule für die Kinder aus Kaarz im kleinen Ortsteil Hütthof untergebracht. Im Oktober 1945 begann wieder der Schulunterricht nach dem Krieg in der Schule Hütthof. Durch den Zugang der vielen Flüchtlingskinder war der Klassenraum in Hütthoff überfüllt. Nach Abzug der Ortskommandantur der Roten Armee 1946 entstanden zwei Klassenräume und eine Lehrerwohnung in der unteren Etage im Schloss. 1946 wurde in den unteren Räumen für die Kinder aus Kaarz, Necheln, Schönlage (zeitweilig)und Weitendorf (zeitweilig) die zweiklassige Grundschule Kaarz eingerichtet. Später wurde das Schloss als Altenheim zweckentfremdet und umgebaut, während dieser Zeit verwahrloste das Haus immer mehr. 1992 kaufte die Familie Hüniken das Schloss zurück, das Gebäude wurde umfangreich saniert und wird heute als Schlosshotel genutzt.
[Bearbeiten] Schloss
Das klassizistische Herrenhaus liegt oberhalb einer kleinen Anhöhe, die Fassaden sind zurückhaltend geschmückt, auffallend ist der große Turm im Stile eines Monopteros mit seiner originalen, gußeisernen Wendeltreppe. Im Innerern haben sich nur wenige originale Ausstattungsstücke erhalten, so der Kamin im "Roten Salon" und die Deckenmalerei im Foyer. Unterbrechungen im Stuck der kleinen Bibliothek weisen auf die Umbauten für das Altenheim hin, als an dieser Stelle einige Wände eingezogen wurden.
[Bearbeiten] Schlosspark
Der Schlosspark wurde als englischer Landschaftspark von C. Ahnsorge ab 1873 angelegt. Die Anlage beeindruckt mit seltenen Bäumen und Pflanzen, unter anderem finden sich hier mehrere über 500 Jahre alte Eichen, Douglasien und Zypressen, versteckt im Park stehen außerdem die neugotische Kapelle der Familie Bülow sowie das Mausoleum der Familie Hüniken im Stile der Neorenaissance. Im oberen Teil des Schlossparkes, links von der Straße nach Weitendorf (oberer Pappelberg), stand bis 1946 ein kleiner Teepavillion, errichtet in fernöstlichen Baustil. Den gesamten Schlosspark umgab ein Metallzaun. An den Einfahrten zum Schloss standen auf Steinsockeln in natürlicher Größe verschiedene Tiere. An der Hauptauffahrt aus Richtung Weitendorf zwei kapitale Hirsche, an der Einfahrt vom Gutshof zwei Löwen und an den Weg nach Hütthof zwei Füchse. Die Einfahrten waren aus verzierten Metalltoren.Nach 1945 begann der langsame Zerfall der Anlagen oder Teile wurden zu Schrott zerkleinert.
Der gesamte Parkbereich ist für Besucher geöffnet.
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 53° 41' 55" N, 11° 43' 42" O