Schnäbele-Affaire
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Am 20. April 1887 wurde der französische Zollbeamte (eventuell war er auch Bahnhofsvorsteher in Pagny (Meurthe-et-Moselle)) Wilhelm Schnäbele, französisch Guillaume Schnæbelé, (* 1831 in Eckbolsheim bei Straßburg, † 5. Dezember 1900 in Nanzig, französisch Nancy) bei einer Dienstbesprechung auf deutschem Boden von deutschen Beamten verhaftet und in Metz inhaftiert. Begründet wurde dies mit Spionageverdacht. Der französische Kriegsminister Georges-Ernest-Jean-Marie Boulanger nutzte den Vorfall, um erneut einen Vergeltungsschlag für die im Deutsch-Französischen Krieg erlittene Niederlage gegen Deutschland zu fordern. Es kam zu einer Krise in den deutsch-französischen Beziehungen, die erst nach der von Reichskanzler Otto von Bismarck angeordneten Freilassung Schnäbeles am 29. August 1887 beigelegt werden konnte.