Schokoladenhai
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Schokoladenhai | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Dalatias licha | ||||||||||||
Bonnaterre, 1788 |
Der Schokoladenhai (Dalatias licha) gehört innerhalb der Haie (Selachii) zur Familie der Dalatiidae und stellt die einzige Art der Gattung Schokoladenhaie (Dalatias) dar.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Merkmale
Der Schokoladenhai erreicht eine Körperlänge von durchschnittlich 1,20 Metern, kann in Einzelfällen jedoch bis zu 1,80 Metern lang werden. Er ist sehr schlank gebaut und seine Körperfarbe ist tiefbraun, manchmal auch leicht violett oder schwarz. Diese Färbung findet sich sowohl auf dem Rücken als auch an den Flanken und der Bauchseite, nur der Bereich um das Maul ist weiß gefärbt.
Der Hai besitzt zwei auffällige Rückenflossen, die jedoch keine Flossendornen aufweisen, die hintere Rückenflosse ist zudem größer als die vordere. Die Brustflossen sind relativ klein, die Bauchflossen dagegen auffällig groß ausgebildet und eine Analflosse fehlt. Die Schwanzflosse ist asymmetrisch mit einem großen oberen Teil (Lobus) und einen sehr kurzen unteren. Der obere Lobus trägt zudem einen großen Endlappen.
Die Schnauze ist sehr kurz ausgebildet und das Maul erscheint von unten betrachtet geradlinig. Die großen Zähne des Unterkiefers bilden eine sägenähnliche Struktur und sind jeweils dreispitzig. Die Oberkieferzähne haben nur eine Spitze und sind deutlich kleiner und lang und gebogen. Auffällig sind die sehr großen Augen und Nasengruben. Auch das Spritzloch ist ziemlich groß ausgebildet. Die fünf Kiemenspalten liegen alle parallel vor dem Ansatz der Brustflosse.
[Bearbeiten] Lebensraum und Verbreitung
Der Schokoladenhai ist in den warmen Meeren sehr weit verbreitet. Das Hauptverbreitungsgebiet liegt im Ostatlantik von der schottischen Küste bis hinunter nach Marokko und vor die Azoren. Er lebt zudem im Indischen Ozean und im Stillen Ozean und kann vor den Küsten Südostafrikas, Australiens, Japans und Neuseelands regelmäßig angetroffen werden. Außerdem findet man in ihm Mittelmeer, hier vor allem in der Ägäis, und als Irrgast auch in der Nordsee.
Er hält sich im Normalfall in Tiefen zwischen 90 und 1200 Metern auf, vor allem im Bereich von 300 bis 700 Metern
[Bearbeiten] Ernährung
Der Schokoladenhai ernährt sich von verschiedenen Knochenfischen und kleineren Haien, außerdem von Krebstieren, Kopffüßern und anderen wirbellosen Tieren. Auch an Aas größerer Tiere geht er.
[Bearbeiten] Menschen und Schokoladenhaie
Eine Gefährdung für den Menschen geht von diesem relativ kleinen Hai nicht aus. Er wird wirtschaftlich nicht intensiv genutzt, obwohl er gelegentlich in die Schleppnetze der Fischer gerät und dann, ähnlich wie der sehr ähnliche Portugiesenhai (Centroscymnos coelolepis) als Speisefisch (meist gesalzen und gepökelt) oder Lederlieferant genutzt wird.
[Bearbeiten] Literatur
- Allessandro de Maddalena, Harald Bänsch: Haie im Mittelmeer, Franck-Kosmos Verlags-GmbH, Stuttgart 2005 (ISBN 3-440-10458-3)
- Kuno Sch. Steuben, Gerhard Krefft: Die Haie der Sieben Meere - Arten, Fangweise und sportlicher Fang, Paul Parey Verlag Hamburg und Berlin, 1989 (ISBN 3-490-44314-4)
[Bearbeiten] Weblinks
- Dalatias licha in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: Compagno & Cook, 2000. Version vom 12. Mai 2006