Azoren
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Basisdaten | |||
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Land: | Portugal | ||
Verwaltung: | exterritoriales Gebiet | ||
Hauptstadt: | Ponta Delgada | ||
Einwohner: | 241.763 | ||
Bevölkerungsdichte: | 104 Einwohner/km² | ||
Geografische Lage: | Koordinaten: 36° 43' bis 39° 56' N, 24° 46' bis 31° 16' W36° 43' bis 39° 56' N, 24° 46' bis 31° 16' W | ||
Fläche: | 2.334 km² | ||
höchste Erhebung: | Pico (2.351 m) | ||
größte Insel: | São Miguel (759 km²) | ||
Die Inselgruppe der Azoren (portugiesisch Ilhas dos Açores für Habichtsinseln) sind eine Gruppe von neun größeren und mehreren kleineren portugiesischen Atlantikinseln, die etwa 1.500 km westlich von Europa und 3.600 km östlich von Nordamerika liegen.
Verwaltungstechnisch bilden die Azoren zusammengefasst eine autonome Region Portugals, die Região Autónoma dos Açores. Trotz ihrer weiten Entfernung vom europäischen Festland sind sie als portugiesische Inseln der Europäischen Union zugehörig.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Die Azoren liegen auf 36° 43' bis 39° 56' N und 24° 46' bis 31° 16' W und umfassen eine Grundfläche von 2.334 Quadratkilometer. Sie sind Teil des Mittelatlantischen Rückens. Die neun großen Inseln werden in drei Gruppen aufgeteilt. Im äußersten Westen liegen Corvo und Flores, zur Mittelgruppe zählt man Faial mit der Inselhauptstadt Horta, dem Hauptanlaufpunkt für Atlantiküberquerer, Pico mit Hauptort Madalena, São Jorge, Graciosa und Terceira. Hauptstadt von Terceira ist das als Weltkulturerbe anerkannte Angra do Heroísmo, das nach dem Erdbeben von 1980 wiederaufgebaut wurde. Die südöstliche Gruppe besteht aus Santa Maria, den Formigas, einer unbewohnten Inselgruppe, und São Miguel, der größten Insel (Hauptinsel) der Azoren, deren Hauptstadt Ponta Delgada zugleich Hauptstadt des gesamten Archipels und auch u. a. Hauptsitz der auf mehreren Inseln angesiedelten Universität der Azoren ist.
Der gleichnamige Vulkan auf der Insel Pico ist mit 2.351 m die höchste Erhebung Portugals.
[Bearbeiten] Geschichte
Münzfunde des 18. Jahrhunderts auf der Insel Corvo lassen darauf schließen, dass die Azoren bereits in der Antike von den Phöniziern besucht wurden. Die Inseln sind bereits unvollständig und in nicht korrektem Umriss auf alten Seekarten des 14. Jahrhunderts wie dem Atlas Catalan erkennbar. Sie wurden 1427 von Diogo de Silves im Auftrag von Heinrich dem Seefahrer aufgesucht und für Portugal in Besitz genommen.
Die Besiedlung durch Portugal begann bereits Mitte des 15. Jahrhunderts, als erstes 1431 auf der Insel Santa Maria. Auf Initiative von Isabella von Portugal, Schwester von Heinrich dem Seefahrer, die mit Philipp dem Guten von Burgund verheiratet war, gehörten zu den ersten Siedlern nicht nur portugiesische Bauern, sondern auch Flamen, da die Niederlande zum Herrschaftsbereich von Burgund gehörte. Auf der Insel Faial erinnern noch heute die Windmühlen und der Ortsname Flamengos an die erste Besiedlung. Die Azoren wurden schnell ein wichtiger Stützpunkt auf dem Weg zu den Besitzungen in Mittel- und Südamerika. So besuchte Christoph Kolumbus 1493 auf dem Rückweg seiner ersten Entdeckungsfahrt die Inseln.
1580 verlor Portugal seine Unabhängigkeit an König Philipp von Spanien. Die Azoren versagten Spanien die Anerkennung. So kämpften bis 1583 die Bewohner der Insel Terceira mit allen Mitteln, unter anderem mit Stieren, gegen die spanische Besatzung.
Mit dem Beginn des 19. Jahrhunderts erlebten die Azoren eine wirtschaftliche Blüte. Orangen, Tee und Tabak wurden angebaut und erzielten gute Erträge. Der Walfang wurde intensiviert und durch den Bau einer Walfangflotte durch Portugal unterstützt. An dieser wirtschaftlichen Entwicklung hatten auch die guten Beziehungen zu den Vereinigten Staaten von Amerika einen erheblichen Einfluss.
Mit der zunehmenden Technisierung wurden die Azoren zur Schaltstelle zwischen Amerika und Europa. Die aufkommende Dampfschifffahrt benötigte Häfen zur Versorgung mit Kohle, so dass Kohlebunker angelegt wurden. 1893 verband das erste Unterseekabel über Faial die beiden Kontinente. In den 30er Jahren landeten die ersten Transatlantikflüge im Linienverkehr mit großen Wasserflugzeugen im Hafen von Horta. 1943 bauten die Amerikaner auf Terceira ihren bereits 1913 gegründeten Stützpunkt aus, ein Flugfeld ermöglichte der US-Luftwaffe große Flugverbände im Zweiten Weltkrieg einzusetzen.
Die Azoren wurden immer wieder von Vulkanausbrüchen oder Erdbeben heimgesucht. 1957 entstand an der Küste der Insel Faial bei einem großen Ausbruch der neue Vulkan Capelinhos, diese Katastrophe führte zu einer größeren Auswanderungswelle, die US-Regierung bot den Insulanern ein neues Leben in den Vereinigten Staaten an und verzichtete unbürokratisch bei der Einwanderung auf Greencards. 1980 erschütterte ein Erdbeben die Insel Terceira und zerstörte die Hauptstadt Angra do Heroísmo. Das letzte größere Beben ereignete sich 1998, tötete auf der Insel Faial zehn Menschen und machte Tausende obdachlos.
Der Name "Ilhas dos Açores" heißt übersetzt "Habichtsinseln". Die Entdecker dachten damals, dass sie Habichte gesehen haben, was sich aber als Irrtum herausstellte. Denn die Habichte waren Bussarde. Der Name "Azoren" ist dennoch geblieben.
[Bearbeiten] Bevölkerung
Auf den Azoren leben insgesamt 250.000 Einwohner, die überwiegend portugiesische Staatsbürger sind. Sie sind zu 95 Prozent katholisch.
[Bearbeiten] Größte Gemeinden (Volkszählung 2001)
Gemeinde | Einwohner |
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Ponta Delgada | 20.091 |
Angra do Heroísmo | 12.297 |
Lagoa | 8.901 |
Rosto do Cão | 7.898 |
Rabo de Peixe | 7.401 |
Arrifes | 6.955 |
Horta | 6.537 |
Praia da Vitória | 6.168 |
Ribeira Grande | 5.349 |
Vila Franca do Campo | 5.087 |
[Bearbeiten] Verwaltung
Die Azoren bilden die Região Autónoma dos Açores, die in 19 Kreise municípios aufgeteilt ist. Die Verwaltungshauptstadt ist Ponta Delgada:
- Angra do Heroísmo
- Calheta
- Corvo
- Horta
- Lagoa
- Lajes das Flores
- Lajes do Pico
- Madalena
- Nordeste
- Ponta Delgada
- Povoação
- Praia da Vitória
- Ribeira Grande
- Santa Cruz da Graciosa
- Santa Cruz das Flores
- São Roque do Pico
- Velas
- Vila do Porto
- Vila Franca do Campo
[Bearbeiten] Wirtschaft
Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreichen die Azoren einen Index von 61.1 (EU-25:100) (2003) [1]
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
Wikimedia-Atlas: Azoren – Geografische und historische Karten
Commons: Azoren – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Governo Regional dos Açores - Website der Regionalregierung (port./engl.)
- Portal zu den Azoren von Roman Martin
- Informationsportal für Azoren-Urlauber
- Azoren-Website von P.J. Orth
- Azoren-Website mit Fotogalerie und Reisebericht
- 1. Teil und 2. Teil der Geographische Reisenotizen zu den Azoren, erschienen im geoWEB Magazin - Institut für Geographie und Raumforschung, Graz
- Azoren fotographien von Gaspar Ávila
- Azoren Reise- und Informationsportal
[Bearbeiten] Quellen
Alentejo | Algarve | Azoren (autonom) | Lissabon | Mittelregion | Madeira (autonom) | Nordregion
Flores | Corvo | Faial | Pico | São Jorge | Graciosa | Terceira | São Miguel | Santa Maria | Formigas