Atlantischer Ozean
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Der Atlantische Ozean (kurz: Atlantik) ist nach dem Pazifik das zweitgrößte Weltmeer. Er entstand durch die Teilung des einst zusammenhängenden Urkontinents und trennt Europa und Afrika vom amerikanischen Doppelkontinent. Mit seinen Nebenmeeren (u. a. Mittelmeer, Nord- und Ostsee) hat der Ozean eine Fläche von ca. 106,2 Mio. km² und bedeckt ein Fünftel der Erdoberfläche. Der Meeresboden ist durch den Mittelatlantischen Rücken, der bis zu 3000 m über dem Tiefseeboden aufragt, in eine West- und Ostatlantische Mulde getrennt. Die maximale Tiefe wird mit 9.219 m im Milwaukeetief, einem Teil des Puerto-Rico-Grabens erreicht. Der Golfstrom, der aus der Karibik kommt und quer über den Atlantik bis nach Grönland zieht, ist für das relativ milde Klima auch an den nordeuropäischen Küsten verantwortlich. Der Atlantik ist, wegen des intensiven Schiffsverkehrs auf den Nebenmeeren und des Transitverkehrs zwischen Europa und Nordamerika, das verkehrsreichste Weltmeer.
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[Bearbeiten] Namensherkunft
Der Name geht zurück auf die griechische Mythologie. Mit der Bezeichnung Atlantis thalassa (griech.: Ἀτλαντὶς θάλασσα; dt.: Meer des Atlas), die sich erstmals bei Herodot findet,[1] meinten die Griechen das Meer jenseits der so genannten Säulen des Herakles, d. h. westlich der Straße von Gibraltar.
[Bearbeiten] Lage und Begrenzung
Der Atlantik, der sich fast ausschließlich auf der Westhalbkugel der Erde befindet, liegt zwischen der Arktis im Norden, Europa im Nordosten, Afrika im Südosten, der Antarktis im Süden, Südamerika im Südwesten und Nordamerika im Nordwesten. Der Atlantik wird aufgrund seiner ausgeprägten Nord-Süd Ausrichtung auch in Nordatlantik und Südatlantik unterteilt.
[Bearbeiten] Nebenmeere
Der Atlantik verfügt über eine Reihe bedeutender Mittel-, Rand- und Binnenmeere:
Art | Bezeichnung | Ausdehnung |
---|---|---|
Randmeer | Europäisches Nordmeer | 1.380.000 km² |
Randmeer | Irmingersee | xx km² |
Randmeer | Nordsee | 575.000 km² |
Binnenmeer | Ostsee | 413.000 km² |
Mittelmeer | Europäisches Mittelmeer | 2.596.000 km² |
Binnenmeer | Schwarzes Meer | 424.000 km² |
Mittelmeer | Amerikanisches Mittelmeer | 4.354.000 km² |
Binnenmeer | Hudson Bay | 1.230.000 km² |
Randmeer | Baffin Bay | xx km² |
Randmeer | Labradorsee | xx km² |
[Bearbeiten] Verbindungen zu den anderen Weltmeeren
Die Dänemarkstraße, die zwischen Grönland und Island liegt, sowie die Davisstraße mit anschließender Baffin Bay zwischen Kanada und Grönland, sind die nördlichen Verknüpfungen zum Arktischen Ozean. Östlich von Island geht das Europäische Nordmeer direkt in den Arktischen Ozean über. Die größte zusammenhängende Verbindung des Atlantik mit den übrigen Ozeanen erstreckt sich südlich des Kap Agulhas. Der durch diesen Ort laufende Meridian trennt den Atlantik vom Indischen Ozean. Im Süden bildet der 60. Breitengrad die, durch den Antarktisvertrag, willkürlich gezogene Grenze zum Südpolarmeer. Die Verbindung zum Pazifischen Ozean wird geschaffen durch die Magellanstraße und die Gewässer südlich des Kap Hoorn.
Neben diesen natürlichen Schnittstellen existieren noch weitere, von Menschen geschaffene Verbindungen: Der Suezkanal, der das europäische Mittelmeer mit dem Roten Meer und der Panamakanal, der das amerikanische Mittelmeer mit dem Pazifik verbindet.
[Bearbeiten] Meeresboden
Innerhalb des Atlantiks bzw. auf dessen Meeresboden befindet sich ein hoher und sehr langgestreckter mittelozeanischer Rücken, viele niedrigere Schwellen, Tiefseebecken, Tiefseerinnen und verschiedene Meerestiefs.
Zu den mittelozeanischen Rücken gehört der Mittelatlantische Rücken, der sich ungefähr in der Mitte des Atlantiks von Nord nach Süd durch den Ozean zieht. Er stellt eine divergierende Plattengrenze dar. Der Ozeanboden wird immer älter, je weiter er vom mittelozeanischen Rücken entfernt ist. Durch die ständig aus dem Mittelatlantischen Rücken hervorquellende Lava verbreitert sich der Atlantik und schiebt die Kontinente auseinander. Zu den Tiefseerinnen bzw. Meerestiefs gehört der Puerto-Rico-Graben mit seinem 9.219 m unter dem Meeresspiegel liegenden Milwaukeetief, welche die tiefste Stelle des Atlantiks darstellt.
Man kann den Atlantik in Nord-, Zentral- und Südatlantik einteilen. Hierbei weisen die Böden des Zentralatlantiks das größte Alter auf – hier öffnete sich der Ozean zuerst.
[Bearbeiten] Inseln
Einige der größten Inseln der Erde liegen im Atlantischen Ozean, so beispielsweise Grönland, Island, Großbritannien, Irland und Neufundland. Inselgruppen im Atlantik sind die Kanaren, die Azoren, die Bahamas, die Antillen, die Kapverden und die Falklandinseln. Kleinere, isolierte Inseln sind Madeira, Ascension, St. Helena und Tristan da Cunha.
Bis zur Entdeckung Amerikas wurden im Atlantik auch einige Inseln vermutet, die sich später als nicht existent herausstellten, so z. B. die bei Platon erwähnte Insel Atlantis.
[Bearbeiten] Literatur
- Holger Afflerbach: Das entfesselte Meer. Die Geschichte des Atlantik. Malik-Verlag, München 2001, ISBN 3492239897.
[Bearbeiten] Siehe auch
Commons: Atlantischer Ozean – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Wiktionary: Atlantik – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |
- Atlantik, ein Computerspiel unter KDE
- Globales Förderband
- Meerestief
- Meerestiefe
- Tiefseebecken
- Tiefseerinne
- Wasser
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Koordinaten: 7° n. Br., 31° w. L.