Schulentwicklung
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[Bearbeiten] Schulentwicklung
"Alle Schulen entwickeln sich, weil sich das Umfeld, die Schüler und die Lernanforderungen ändern. Wenn wir von Schulentwicklung sprechen, meinen wir etwas mehr, nämlich die Weiterentwicklung von Schule und zwar die systematische" (Rolff, 2000)
Schulentwicklung soll Qualität und Qualitätssicherung an den Schulen verbessern. Oft genannte Aspekte der Schulentwicklung sind u.a.: Personalentwicklung, Unterrichtsentwicklung, Teamentwicklung, Organisationsentwicklung, Leitbild und Schulprogramm, sowie Institutionelles Lernen (z.B. nach Peter M. Senge), Pädagogische Psychologie und Projektmanagement. Im Kontext stellen sich wiederholt die drei Kernfragen nach der personalen, der Unterrichts- und der organisationellen Dimension einer Schulentwicklung. Für eine moderne Schulentwicklung essentielle Beiträge lieferten in den letzten Jahren vor allem Heinz Klippert (Unterrichtsentwicklung, Methodenkompetenzen etc.), Hans-Günther Rolff sowie Publikationen aus dem Bereich der allgemeinen (siehe z.B. Herbert Gudjons) und der angewandten Pädagogik. (Siehe Literatur)
Schulentwicklung, kurz definiert als Lehre von der Verbesserung der Schule, kann beinahe als eigene wissenschaftliche Disziplin gelten, da sie, auch ohne den Kontext der Pädagogik, aufgrund ihrer unausweichlichen Ausrichtung auf die Praxis und Einschränkung durch teilweise unkontrollierbare soziologische Faktoren und unvorhersehbarer individueller Phänomene, eine extreme Eigendynamik entwickelte, welche nicht ohne spezifische Mittel (z.B. eine evaluative, 'Pädagogische Schul-Diagnostik') auskommt. Beobachten, Verstehen, Erklären oder Vorhersagen zur Qualitätssicherung in Schule und Bildung zeigen sich als enorme Herausforderungen, vernetzt in einem komplexem System mit instabilen Eigenschaften. Oben genannte "Aspekte" sind voneinander abhhängige, empfindliche Parameter dieses System, welche durch ihre komplexe Wechselwirkung und schwere Zugänglichkeit in der Praxis lange Zeit unerforscht blieben. Nachdem lange Zeit Schulentwicklung hauptsächlich mit Methodentraining, Kommunikationstraining und Teamentwicklung asoziiert wurde (insbesondere bei Heinz Klippert, der dabei auf das eigenverantwortliche Arbeiten abhebt) wurde sie in Tradition von Reformpädagogik und Landschulbewegung, mit ihren Schulversuchen wie der Odenwaldschule und der Schule Schloss Salem, stärker auf die Entwicklung der Persönlichkeit des Schülers und vor allem des Lehrers ausgerichtet. Es stellt sich verstärkt die Frage nach den personalen, hauptsächlich psychologischen Anforderungen an den Lehrerberuf und nach den nötigen selbstreflexiven und emphatischen Schlüsselkompetenzen der Erziehenden.
[Bearbeiten] Literatur
- Hans-Günther Rolff u.a.: Manual Schulentwicklung - Handlungskonzept zur pädagogischen Schulentwicklungsberatung Beltz (2000). ISBN 3407252196
- Gerald Sailmann: Schulische Vernetzung - Slogan oder Schlüsselkonzept der Schulentwicklung? WiKu-Verlag (2005). ISBN 3-86553-114-8
[Bearbeiten] Siehe auch
- Schule, Schulsystem, Schüler, Lehrer, Erziehung, Pädagogik
- informelles Lernen
- Lernende Organisation
- Werte
- Reformpädagogik, humanistische Pädagogik
[Bearbeiten] Weblinks
zur Theorie der Schulentwicklung:
- http://www.ifs.uni-dortmund.de
- http://www.ls-bw.de/
- http://www.learn-line.nrw.de/angebote/uekontaktschulen/medio/Arbeitshilfen/EvSch.htm
- http://www.eqs.ef.th.schule.de/
ein praktisches Beispiel: