Seilgestützte Arbeitsverfahren
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Das seilgestützte Arbeitsverfahren, seilunterstützte Arbeitstechnik, Industrieklettern oder auch Arbeit am Seil ist die Verrichtung von handwerklichen, überwachenden oder rettungsdienstlichen Aufgaben, teilweise unter Verwendung von Techniken und Ausrüstungsgegenständen aus dem technischen Klettern.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Abgrenzung
Das seilgestützte Arbeitsverfahren grenzt sich vom Klettern als Sport ab, da die Motivation hier nicht aus der persönliche Bezwingung eines Hindernisses erfolgt, beim Sportklettern sogar noch mit möglichst wenig Material, sondern aus der problemorientierten Lösung eines infrastrukturellen Problems. Meist geht es hierbei um Arbeiten an einem Ort, der auf anderem Wege nicht oder nur mit kosten- und materialintensiven Mitteln erreichbar wäre.
Von der Vorgehensweise lässt es sich mit dem technischen Klettern vergleichen, wobei trotzdem eine unterschiedliche Motivation vorliegt.
[Bearbeiten] Verfahren
Industriekletterer seilen sich meist unter Verwendung von Klettermaterial wie statische Kletterseile und Karabinerhaken möglich sicher an die Arbeitsstelle ab und verrichten dort ihre Aufgaben. Anschließend seilen sie sich dann abhängig von den örtlichen Gegebenheiten bis zum Boden ab oder steigen am Seil wieder auf.
Zur Absturzsicherung wird aus Sicherheitsgründen im Gegensatz zum Sportklettern fast ausschließlich mit der Doppelseiltechnik gearbeitet.
Um gegen Gefahren wie das Hängetrauma selbst schnell reagieren zu können, liegt hierauf ein Fokus in der Ausbildung.
[Bearbeiten] Einsatz
Industriekletterer kommen vor Allem dort zum Einsatz, wo Gerüste zu teuer, zu aufwendig oder zu zeitintensiv sind:
- Wartungsarbeiten an hohen Gebäuden z.B. Windenergieanlage, Reinigung und Reparatur von Kirchendächern
- Baumklettern
- Installation von Werbebannern
- Bei aktivistischen Aktionen wie zum Beispiel bei Protesten von Atomkraftgegnern wie Greenpeace kann man mit dem seilgestützten Arbeitsverfahren Informationsträger schnell und unabhängig an kritisierten Objekten (z.B. Kühlturm eines Atomkraftwerkes) anbringen. Dafür genügt es, wenn die Kletterer Zugang zum Objekt haben, es müssen keine größeren Objekte oder Bauteile installiert werden.
- bei der Höhenrettung und speziell im Bergrettungsdienst
[Bearbeiten] Professionelle Branche
Erst seit Mitte der 1990er Jahre ist die seilunterstützte Arbeitstechnik formal von der Bau Berufsgenossenschaft etabliert und zugelassen. Zuvor gab es zwar Aktivitäten, diese waren aber eher spontan und nicht reglementiert, und aufgrund des Risikos meist Illegal. Der Fach- und Interessenverband für seilunterstützte Arbeitstechniken (FISAT) tritt hierbei als Interessenvertreter der Branche auf.
In Deutschland müssen Arbeitgeber ihre Angestellten der arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen G41 unterziehen.