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Greenpeace

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Greenpeace-Aktion gegen Esso
Greenpeace-Aktion gegen Esso

Greenpeace [ˈgriːnpiːs], ist eine 1971 von Friedensaktivisten in Vancouver gegründete internationale Umweltschutzorganisation und wurde vor allem durch Kampagnen gegen Kernwaffentests und Aktionen gegen den Walfang bekannt. Später konzentrierte sich die Organisation auch auf andere ökologische Probleme wie Überfischung, die globale Erwärmung, die Zerstörung von Urwäldern und die Gentechnik.

Greenpeace definiert sich selbst als

(...) eine internationale, unabhängige Organisation, die kreativ und gewaltfrei auf weltweite Umweltprobleme hinweist und versucht, Lösungen durchzusetzen. Unser Ziel ist eine grüne und friedliche Zukunft für die Erde und das Leben auf ihr in all seiner Vielfalt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Organisation entstand Anfang der siebziger Jahre in Vancouver (Kanada) aus der Formation Don't Make a Wave Committee, die von amerikanischen und kanadischen Atomkraftgegnern und Pazifisten gegründet worden war. Dieses Komitee kam in der Absicht zusammen, eine Serie von Atombombentest zu verhindern, den die USA auf der zu Alaska gehörenden Insel Amchitka durchführen wollten. Einige Aktivisten mieteten den Fischkutter „Phyllis Cormack“ und fuhren in das Testgelände, um so die Zündung der Bomben zu verhindern. Dies gelang zwar nicht, allerdings wurde die Testreihe vorzeitig abgebrochen. Später änderte die Organisation ihren Namen in „Greenpeace“. Mit dem Bekannterwerden des Namens Greenpeace nahmen weltweit viele unabhängige Gruppen diesen an, erst später wurden sie alle zu einer einzelnen Organisation zusammengefasst, die am 14. Oktober 1979 unter dem Namen Greenpeace International gegründet wurde. Prominente Gründungsmitglieder waren unter anderem David McTaggart und Patrick Moore.

Die Umwandlung von Greenpeace von einem losen Netzwerk hin zu einer weltweiten Organisation, die dazu in der Lage ist, ihre gesamte Kraft einer kleinen Anzahl ökologischer Sachfragen zu widmen, die weltweite Aufmerksamkeit erzeugen, ist zu einem sehr großen Teil McTaggarts Vision verdanken. McTaggart fasste seine Vorstöße in einer Mitteilung von 1994 folgendermaßen zusammen: "Keine Kampagne sollte ohne klare Ziele begonnen werden; keine Kampagne sollte begonnen werden; ohne dass die Möglichkeit auf Erfolg besteht, keine Kampagne sollte begonnen werden, ohne dass man beabsichtigt, sie konsequent zuende zu führen."

Im Jahr 1985 demonstrierte Greenpeace gegen französische Kernwaffentests auf dem Mururoa-Atoll. Um sich des unangenehmen Kontrahenten zu entledigen, ließ die französische Regierung durch ihren Geheimdienst das Greenpeace-Schiff Rainbow Warrior versenken, welches in Auckland (Neuseeland) vor Anker lag. Dabei kam der portugiesische Fotograf Fernando Pereira durch einen Unfall ums Leben.

Erfolge, die die Organisation erreichte, waren unter anderem das Ende des kommerziellen Walfangs, die Einrichtung eines Schutzgebietes in der Antarktis und der vorzeitige Stopp vieler Atombombentestreihen.

Aktivitäten

Im Vergleich zu vielen anderen Umweltschutzorganisationen ist Greenpeace eher handlungsorientiert. Ein zentrales Element der Greenpeace-Arbeit ist die Aktion: Hierbei begeben sich Aktivisten an einen Ort, der ihrer Auffassung nach symbolisch für Umweltzerstörung steht und protestieren dort – meistens mit Transparenten. Mittels oft spektakulärer Auftritte direkt am Ort des Geschehens versucht die Organisation die Öffentlichkeit aufmerksam zu machen, um den „Gegner“ (meist große Industriekonzerne oder Regierungen) durch öffentlichen Druck zum Einlenken zu bewegen. Diese Art des Auftretens machte die Organisation in den achtziger Jahren bekannt.

Neben eher konventionellen Methoden von Umweltorganisationen wie Beeinflussung von Politikern und Anwesenheit bei internationalen Organisationen verfolgt Greenpeace noch die ausdrückliche Methodik direkter Aktionen ohne Gewaltanwendung.

Die Methode, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich zu lenken, wurde vom „Bearing Witness“ (Zeugnis ablegen) der Quäker abgeleitet. Dabei geht es Greenpeace nach eigenen Angaben darum, „Zeugnis abzulegen“ über Unrecht, das der Meinung der Organisation nach geschieht. So positioniert man sich beispielsweise öffentlichkeitswirksam zwischen der Harpune der Walfänger und deren Beute oder dringt in Atomkraftwerke ein. Um ihre Standpunkte wissenschaftlich belegen beziehungsweise neue Standpunkte entwickeln zu können, beauftragt Greenpeace wie andere Umweltschutzorganisationen aber auch Wissenschaftler mit dem Anfertigen von Studien. Außerdem ist Greenpeace in vielen internationalen Gremien beratend tätig.

Von anderen Umweltschutzorganisationen grenzt sich Greenpeace unter anderem durch die Beschränkung auf bestimmte, meist weltweit verfolgte, öffentlichkeitswirksame Themengebiete ab (z.B. Atomkraft, Globale Erwärmung, Biodiversität und Artenschutz, Grüne Gentechnik und Chemie). Themen wie Verkehr oder Hausmüll spielen höchstens eine untergeordnete Rolle in einigen Greenpeace-Länderbüros. Auch ist Greenpeace entgegen weitläufiger Annahmen keine Tierschutzorganisation.

Bedeutende Erfolge, die die Organisation ihrem Einfluss zuschreibt, waren unter anderem der Kernwaffenteststopp-Vertrag und der Antarktisvertrag, der die Besitznahme der Antarktis durch andere Länder oder aus kommerziellen Interessen verbietet. Um letzteres zu sichern, wurde auf der Antarktis die World Park Base errichtet, die von 1987 bis 1992 in Betrieb war.

Greenpeace in Deutschland

Greenpeace Deutschland mit Sitz in Hamburg ist eines der wichtigsten Länderbüros der Gesamtorganisation. 1980 gegründet, erlange die Organisation hierzulande eine große Bekanntheit mit ihren Protesten gegen die Dünnsäureverklappung in der Nordsee und gegen die Luftverschmutzung mit Dioxinen durch den Chemiekonzern Boehringer.

Den größten von der deutschen Öffentlichkeit wahrgenommenen Erfolg erreichte die Organisation 1995, als sie den Konzern Shell nach einem monatelangen Medienkrieg dazu zwingen konnte, auf die Versenkung der Ölplattform Brent Spar im Atlantik zu verzichten und zudem im Jahr darauf international ein Versenkungsverbot für Ölplattformen im Nordatlantik festgeschrieben wurde. Greenpeace hat im Laufe dieser Kampagne eine maßlos übertriebene Angabe über die Ölmenge an Bord der - nach Auffassung anderer harmlosen - Plattform gemacht und dies später der Öffentlichkeit gegenüber auf einen „Messfehler“[1] zurückgeführt.

Greenpeace Deutschland ist ein als gemeinnützig anerkannter Verein. Die Mitgliederversammlung, das oberste Beschlussgremium, besteht aus ca. 40 Mitgliedern - jeweils zehn Mitarbeitern von Greenpeace Deutschland, 10 Mitarbeitern von ausländischen Greenpeace-Büros, 10 Personen aus dem öffentlichen Leben sowie 10 ehrenamtlichen Mitgliedern. Diese 40 Mitglieder werden nicht von den Fördermitgliedern gewählt, was Greenpeace schon den Vorwurf eingebracht hat, eine undemokratische Organisationsstruktur zu haben. Die Organisation verweist hingegen auf die höhere Effizienz, Schnelligkeit und Unabhängigkeit dieser Organisationsform. Bei basisdemokratischen Mitgliederversammlungen sei meistens nur ein Bruchteil der Wahlberechtigten anwesend, was es Splittergruppen (oder Industrielobbyisten) leicht machen würde, ihre Stimmmacht zu missbrauchen.

Die Handlungsfähigkeit der Organisation beruht im Wesentlichen auf den 550.000 Fördermitgliedern[2], die Greenpeace zur größten deutschen Umweltschutzorganisation machen. Als finanzstärkstes Länderbüro schultert Greenpeace Deutschland schon seit Jahren den Großteil der Ausgaben für internationale Greenpeace-Kampagnen[2].

Ein weiteres wichtiges Standbein von Greenpeace Deutschland sind die ca. 90 Ortsgruppen mit ihren über 2.000 ehrenamtlichen Mitarbeitern[2]. Mit Hilfe der Ortsgruppen können Aktionen in vielen Städten gleichzeitig durchgeführt werden.

Neben dem Verein gibt es noch andere Organisationen mit dem Namen Greenpeace in Deutschland: Die Greenpeace Stiftung ist verbunden mit dem Bergwaldprojekt (Gründung 1987 durch Greenpeace Schweiz) und betreut den Tierpark Arche Warder. Der auf Initiative des Greenpeace e.V. gegründete Stromversorger Greenpeace energy eG ist ein finanziell und organisatorisch unabhängiges Energieversorgungsunternehmen. Außerdem gibt es noch das Greenpeace-Magazin, das von der Greenpeace Media GmbH herausgegeben wird und neben Umweltschutz auch soziale und wirtschaftliche Themen behandelt. Die Redaktion ist unabhängig vom Verein Greenpeace.

Im Laufe der Jahre versuchte die Organisation immer mehr, Alternativen aufzuzeigen und Antworten auf Umweltfragen vorzustellen:

  • Im Jahr 1993 brachte Greenpeace in Zusammenarbeit mit dem Hersteller Foron den weltweit ersten Kühlschrank auf den Markt, der ohne Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) oder Fluorkohlenwasserstoffe (FKW) als Kühlmittel auskam. Vorher war behauptet worden, ein Ersatz dieser Stoffe zu günstigen Preisen wäre nicht möglich. Dennoch machte der Hersteller kurze Zeit später Konkurs.
  • Greenpeace stellte bereits 1996 ein Auto vor, das bei 90 km/h weniger als drei Liter Benzin auf 100 Kilometer verbraucht. Mit einem Kredit von Greenpeace baute die Schweizer Firma Wenko einen serienmäßigen Renault Twingo mit Benzinmotor um, den Twingo Smile, und widerlegte damit die Argumente, ein Drei-Liter-Auto sei nur als Diesel und selbst dann nur technisch aufwändig mit einer Aluminium-Karosserie möglich.
  • Greenpeace gründete 1999 die Genossenschaft Greenpeace energy, die mittlerweile 12.000 Mitglieder hat. Greenpeace energy verkauft Strom aus regenerativen Stromquellen an etwa 58.000 Kunden.

Greenpeace weltweit

Greenpeace arbeitet als international agierende Umweltschutzorganisation mit 27 nationalen und 15 regionalen Büros[2]. Die Arbeiten der einzelnen Greenpeace-Sektionen sind untereinander koordiniert, die internationalen Kampagnen und Arbeitsgebiete werden unter Federführung von Greenpeace international entwickelt und für alle Länderbüros vorgeschlagen. Die internationale Greenpeace-Organisation ist eine Stiftung mit Sitz in Amsterdam. Die Greenpeace Organisationen sind in den verschiedenen Ländern in unterschiedlichen Rechtsformen organisiert: In Deutschland als eingetragener Verein, in der Schweiz als eine Stiftung.

Rainbow Warrior und deren Versenkung durch Frankreich

Der weiterhin anhaltende Protest von Greenpeace gegen das Mururoa-Atoll veranlasste die Regierung Frankreichs, Rainbow Warrior 1985 in Auckland mit Hilfe von Sprengsätzen zu versenken.

Das Schiff war vom Nordpazifik aus gestartet. Dort hatte es bei der Evakuierung der Bewohner des zu den Marshallinseln gehörenden Rongelap-Atolls geholfen, die weiterhin an den gesundheitlichen Auswirkungen der radioaktiven Strahlung infolge der Atomtests der fünfziger und sechziger Jahre zu leiden hatten. Nach den Vorstellungen von Greenpeace sollte das Schiff eine Flottille von anderen Schiffen anführen, die gegen die bevorstehenden Atomtests bei Mururoa protestieren sollten. Am Abend des 10. Juli 1985 befestigten Taucher zwei Bomben am Schiffsrumpf. Die erste Bombe detonierte um 11:38 Uhr, kurz darauf folgte die zweite Explosion, die das Schiff sinken ließ. Dabei wurde der Fotograf Fernando Pereira getötet.

Nach Hinweisen aus der Öffentlichkeit konnte die neuseeländische Polizei Major Alain Mafart und den Kapitän Dominique Prieur, beides Mitglieder der französischen Streitkräfte, als Bombenleger identifizieren. Die Polizei verhaftete beide.

Anfänglich bestritt die französische Regierung jegliche Beteiligung an der Versenkung, aber der steigende Druck der französischen und internationalen Medien führte am 22. September zum Eingeständnis, dass der französische Geheimdienst die Versenkung angeordnet hatte. Unmittelbar anknüpfende Ermittlungen enthüllten auch, dass Christine Cabon, eine Agentin des französischen Geheimdienstes, in das Büro von Greenpeace Neuseeland in Auckland eingeschleust worden war, indem sie sich als ehrenamtliche Mitarbeiterin ausgab, um Informationen über die Mururoa-Kampagne und die Route der Rainbow Warrior zu sammeln. Zwei Jahre später zahlte Frankreich an Greenpeace eine finanzielle Entschädigung.

Proteste gegen Atomtests

Im September 1971 charterte das Don't Make A Wave Committee, die Vorgängerorganisation von Greenpeace, die Phyllis Cormack, einen Fischkutter, den John Cormack befehligte. Das Schiff wurde in Greenpeace umbenannt und setzte die Segel nach Amchitka in der Absicht, den angesetzten zweiten Atomtest zu stören. Das Schiff Confidence der US Coast Guard fing die Phyllis Cormack allerdings ab und zwang sie, zum Hafen zurückzukehren.

Auf ihrer Rückkehr nach Alaska erfuhr die Mannschaft, dass in allen größeren Städten Kanadas Proteste stattgefunden hatten und dass die USA den zweiten unterirdischen Test auf den November verschoben hatten. Die Versuche, mit einem zweiten gecharterten Schiff in die Testzone zu fahren, schlugen fehl. Nichtsdestotrotz fanden bei Amchitka keine weiteren Atomtests statt.

Das Mururoa-Atoll und die Vega

Im Mai 1972 veröffentliche die neu gegründete Greenpeace-Stiftung einen Appell an verständnisvolle Kapitäne, um ihnen beim Protest gegen die Atomtests der französischen Regierung im Pazifik-Atoll Mururoa zu helfen. Eine Antwort kam hierbei von David McTaggart, einem Kanadier und früheren Unternehmer, der zu diesem Zeitpunkt in Neuseeland lebte. McTaggart, der in seiner Jugend als Badminton-Spieler Meister wurde, verkaufte seine Geschäftsinteressen und zog in den Südpazifik. Sein Handeln war eine Reaktion auf eine Gasexplosion, die einen Angestellten in einer seiner Skihütten ernsthaft verletzt hatte. Entrüstet darüber, dass jede Regierung ihn von jedem Teil seines geliebten Pazifiks ausschließen könnte, stellte er aus dem Grund seine Jacht, die Vega, zur Verfügung und machte sich daran, eine Mannschaft zusammenzustellen.

1973 fuhr McTaggart die Vega in die Ausschlusszone um Mururoa, nur damit sein Schiff von der französischen Marine gerammt wurde. Als er den Protest im Folgejahr wiederholte, bestiegen französische Seeleute die Vega und schlugen ihn auf brutale Weise zusammen. Später veröffentlichte die Marine organisierte Fotos, wie sich McTaggart mit oberen Marineoffizieren eine Schlägerei liefert, die von den beiden gegnerischen Parteien mehr Zurückhaltung verlangten. In einem anderen Licht erschien der Sachverhalt, als in den Medien auch Fotos erschienen, die McTaggart während der Schlägerei zeigten, die Mannschaftsmitglied Anne-Marie Horne aus der Jacht geschmuggelt hatte.

Die Kampagne zeigte Wirkung, als die französische Regierung eine Unterbrechung der oberirdischen Tests bekannt gab, allerdings führte sie diese fortan unterirdisch durch. Auch in der Folgezeit veranstaltete Greenpeace Kampagnen gegen die Tests im Pazifik, bis die Franzosen ihr Testprogramm 1995 zu Ende brachten.

Aktion gegen Mahagoni-Holz

2002 organisierte Greenpeace gegen die US-Importe von brasilianischem Mahagoni-Holz im Wert von zehn Millionen US-Dollar, nachdem die brasilianische Regierung eine Wartefrist für Exporte von Mahagoni-Holz verhängt hatte. Am 12. April 2002 enterten zwei Vertreter von Greenpeace das Schiff und trugen das Mahagoni-Holz, um ein Transparent mit der Aufschrift „Präsident Bush, stoppen Sie die illegale Abholzung“ aufzuhängen. Die beiden Vertreter wurden zusammen mit vier anderen, die ihnen halfen, verhaftet. Nachdem sie sich schuldig bekannt hatten und Ordnungsgeld gezahlt hatten, wurden sie zu einem Wochenende Gefängnis verurteilt.

Am 18. Juli 2003 verwendete das Justizministerium der USA den Vorfall dazu, die gesamte Organisation Greenpeace an sich unter das 1872 verabschiedete und relativ unbekannte „Sailormongering-Gesetz“ zu stellen, das 1890 zuletzt angewendet worden war. Die Berufung auf dieses Gesetz, das den Zweck hatte, gewaltlose kriminelle Demonstranten strafrechtlich verfolgen zu können, löste auf der ganzen Welt Proteste aus. Zu den Kritikern dieser strafrechtlichen Verfolgung gehörten Al Gore, Patrick Leahy, die National Association for the Advancement of Colored People, die ACLU of Florida und die People For the American Way. Das Ministerium stellte dies später beim Bundesgericht in Miami am 14. November 2003 auf überarbeitete Anklageschrift um, indem es die Aussage, dass Greenpeace fälschlicherweise behauptet hätte, dass das Mahagoni-Holz auf dem betroffenen Schiff Schmuggelware sei, fallen ließ.

Am 16. Mai 2004 entschied der zuständige Richter Adalberto Jordan zugunsten von Greenpeace und kam zu dem Ergebnis, dass „die Anklage eine seltene – und wohl auch beispiellose – strafrechtliche Verfolgung einer rechtlich legalen Gruppe“ sei, deren Verhalten zur freien Meinungsäußerung gehöre.

Greenpeace-Schiffe

Seit Greenpeace gegründet wurde, haben Hochseeschiffe in den jeweiligen Kampagnen eine sehr große Rolle gespielt.

1978 stellte Greenpeace die Rainbow Warrior in Dienst, einen vierzig Meter langen früheren Fisch-Trawler. Einer der ersten Einsätze der Rainbow Warrior wandte sich gegen isländischen Walfang. Zwischen 1978 und 1985 engagierten sich Mitglieder der Mannschaft auch direkt bei friedlichen Aktionen gegen das Abladen von giftigem und radioaktivem Müll in Ozeanen, gegen die Jagd auf die Kegelrobbe auf den Orkney-Inseln und gegen Atomtests im Pazifik.

1985 sollte Rainbow Warrior in den Gewässern um das Mururoa-Atoll demonstrieren, wo Frankreich gerade Atomtests durchführte. Um sich des lästigen Gegners zu entledigen, ließ der französische Präsident François Mitterrand das Schiff vom Geheimdienst in einem Terrorakt mit zwei Bomben versenken. Dabei kam der Fotograf Fernando Pereira ums Leben. 1987 erklärte sich die französische Regierung bereit, Neuseeland einen Schadensersatz von 13 Millionen neuseeländischen Dollar zu zahlen und entschuldigte sich offiziell für die Bombardierung. 1989 gab Greenpeace den Auftrag, ein Ersatzschiff zu beschaffen, das ebenfalls Rainbow Warrior genannt wurde und bis heute das Flaggschiff der Greenpeace-Flotte geblieben ist.

Weitere Schiffe, die sich zur Zeit im Besitz von Greenpeace befinden, sind die Arctic Sunrise (seit 1996), die Esperanza (seit 2002) und die Beluga II (seit 2004)[3].

Kritik

Greenpeace wird vor allem von basisdemokratisch organisierten Umweltschützern vorgeworfen, intern eine stark hierarchische Struktur zu haben. Dies führte 1982 zur Abspaltung einiger ehrenamtlicher Aktivisten und zur Gründung von Robin Wood. Andere kritisieren oft auch die Vorgehensweise der Organisation an sich, die sie für zu direkt und teilweise illegal halten: Gerade bei Protesten auf oder direkt neben dem Gelände von Unternehmen reagieren die Betreiber oft mit Anzeigen wegen Hausfriedensbruch und Nötigung und versuchen, einstweilige Verfügungen gegen den Verein durchzusetzen. Greenpeace-Aktivisten gehen das Risiko einer Verurteilung ein, weil sie durch ihr Auftreten die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich ziehen können, unter anderem, um deren Spendenbereitschaft zu erhöhen und sie damit höhere Rechtsgüter durchzusetzen hoffen, die ihrer Ansicht nach anders nicht durchzusetzen wären.

Einige Kritiker der Organisation versuchen, deren steuerliche Begünstigung in Frage zu stellen: Im September 2003 warf die Public Interest Watch (PIW) Greenpeace in den USA vor, sie verstoße gegen das US-Steuerrecht und gebe sich dabei das Image einer Organisation, die gemeinnützige Organisationen im Allgemeinen beobachte. In Wahrheit wird PIW allein von ExxonMobil (ESSO) finanziert, einem der Hauptgegner von Greenpeace. PIW musste zugeben, außer Greenpeace keine andere Organisation zu beobachten. Im März 2006 bestätigte die Steuerbehörde IRS, dass Greenpeace USA zu Recht die Steuervorteile einer Non-Profit-Organisation besitzt.

In Deutschland gab es mehrere Versuche, die Gemeinnützigkeit abzuerkennen, die jedoch bislang nicht erfolgreich waren. Im Dezember 2004 untersuchte das Finanzamt Hamburg, ob Greenpeace gegen Gesetze verstoßen hat und dem Verein deshalb der Status der Gemeinnützigkeit für 2003 aberkannt werden soll, weil die Organisation sich auf ihrer Internetseite nicht von bestimmten Aktionen der vergangenen Jahre distanziert habe.

1989 wurde in Kanada das Steuerrecht für gemeinnützige Organisationen geändert. Greenpeace und andere Organisationen verloren dadurch den Status der Gemeinnützigkeit.

Kampagnen gegen Gentechnik

Der Umweltschützer Patrick Moore, ein früheres Mitglied von Greenpeace, hat sich inzwischen von der Organisation abgewendet, unter anderem wegen deren Kampagne gegen gentechnisch veränderte Organismen. Er äußerte, dass „die Angstkampagne, die gegen Gentechnik angewandt wird, zum großen Teil auf Phantasie basiere und ohne jeglichen Respekt für Wissenschaft und Vernunft" sei. Greenpeace gibt jährlich etwa zwölf Millionen Dollar für Kampagnen gegen Gentechnik aus und hat dadurch erreicht, dass die Vorschriften bezüglich der Gentechnik verschärft wurden, was Experten als zu restriktiv bezeichnen.

Weblinks

commons:Hauptseite
Commons
Commons: Greenpeace – Bilder, Videos und/oder Audiodateien
wikt:
Wiktionary
Wiktionary: Greenpeace – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen
Deutschland
Schweiz
Österreich wird seit Dezember 2000 weiterentwickelt zu Greenpeace in Zentral- und Osteuropa und ist für folgende Staaten zuständig: Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Polen, Ungarn, Rumänien, Slowakei, Slowenien

Kritik:

Quellen

  1. vgl. organisationsinterne Aufarbeitung
  2. a b c d vgl. „Jahresrückblick 2005
  3. vgl. „Die Greenpeace-Flotte“
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