Selamectin
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Steckbrief | |
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Name (INN) | Selamectin |
Wirkungsgruppe | Antiparasitikum |
Handelsnamen | Stronghold®, Revolution® |
Klassifikation | |
ATC-Code | Qyyyy |
CAS-Nummer | 220119-17-5 |
Rezeptpflicht: ja |
Fachinformation (Selamectin) | |
Chemische Eigenschaften | |
IUPAC-Name: 25-cyclohexyl-25-de(1-methylpropyl)-5-deoxy- 22,23-dihydro-5-(hydroxyimino)-Avermectin B1 Monosaccharid |
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Summenformel | C43H63NO11 |
Molmasse | g/mol |
Selamectin (Syn. Avermectin A1a) ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der makrozyklischen Laktone, der in der Tiermedizin häufig zur Bekämpfung von Parasiten angewendet wird.
[Bearbeiten] Wirkungsmechanismus
Selamectin ist sowohl gegen Rundwürmer als auch Ektoparasiten (Insekten und Milben) wirksam. Wie alle Avermectine erhöht Selamectin die Membrandurchlässigkeit der Nervenzellen bei Nematoden bzw. der Nerven- und Muskelzellen bei Gliederfüßern für Chlorid-Ionen. Dies erfolgt durch eine Bindung an Glutamat-aktivierte Chloridkanäle, die stark spezifisch für Wirbellose sind, wodurch es zur Hyperpolarisation der Zellmembran und zu einer Blockierung der Erregungsüberleitung kommt. Dies führt zu einer vollständigen Lähmung der Parasiten und damit zu deren Tod.
Bei Würmern wirkt Selamectin auch ovozid (Wurmeier abtötend), bei Zecken und Flöhen wird die Eibildung stark unterdrückt.
In höheren Dosen (oberhalb der normalen therapeutischen) greift Selamecin auch an GABA-vermittelten Chloridkanälen an und führt zu einer Potenzierung der Wirkung der Gammaaminobuttersäure (GABA). Da diese Kanäle auch bei Wirbeltieren vorkommen, können hier Nebenwirkungen auftreten.
[Bearbeiten] Anwendung
Selamectin darf nur topisch angewendet, also nur auf die Haut aufgetragen werden. Es verteilt sich innerhalb eines halben Tages über das Fell. Während bei Hunden das Mittel kaum über die Haut resorbiert wird, erfolgt bei Katzen auch eine nennenswerte Aufnahme in die Blutbahn. Ein Aufbringen auf Schleimhäute ist unbedingt zu vermeiden, bei Kontakt mit dem Auge ist sofort mit reichlich Wasser zu spülen.
Selamectin ist, im Gegensatz zum verwandten Wirkstoff Ivermectin, auch bei Hunden mit dem MDR1-Defekt verträglich. Nebenwirkungen treten bei ordnunggemäßer Anwendung praktisch nie auf. Selten können bei Hunden Erbrechen, Fressunlust, Durchfall, Lethargie und vermehrter Speichelfluss, bei Katzen ein vorübergehendes, leichtes Muskelzittern auftreten.
Bei Jungtieren (<6 Wochen) sowie bei einer Herzwurmerkrankung darf das Mittel nicht angewendet werden.