Milben
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Milben | ||||||||||||
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REM-Aufnahme von Tuckerella sp., ein Parasit von tropischen Zitruspflanzen, bei 260-facher Vergrößerung
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Acari | ||||||||||||
Unterordnungen | ||||||||||||
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Milben (Acari) sind eine Ordnung der Spinnentiere (Arachnida) im Stamm der Gliederfüßer. Milben stellen mit über 20.000 Arten die größte Gruppe der Spinnentiere. Da sie die kleinsten Gliederfüßer (Arthropoda) sind, ist davon auszugehen, dass viele Arten noch gar nicht entdeckt wurden.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Vorkommen
Milben haben sehr viele Lebensräume besiedelt. Rund die Hälfte der bekannten Arten lebt im Boden, wobei bei guten Bedingungen einige hunderttausend Milben pro Quadratmeter Platz und Nahrung finden. Unter den Lebensräumen befinden sich allerdings auch so ungewöhnliche wie beispielsweise Affenlungen, Nasenlöcher von Vögeln und Tracheenöffnungen von Insekten. Auch die meisten Menschen beherbergen Milben, beispielsweise an den Haarwurzeln der Augenwimpern.
[Bearbeiten] Merkmale
Während Spinnen ausschließlich räuberisch leben und alle im Großen und Ganzen einen ähnlichen Körperbau haben, unterscheiden sich Milben auf Grund ihrer verschiedenen Lebensweise untereinander viel stärker. Die kleinsten Milben sind nur etwa 0,1 Millimeter groß. Die größten sind Zecken, bei denen die Weibchen im vollgesogenen Zustand bis zu 3 cm erreichen können. Wie Webspinnen haben sie auch acht Beine, obwohl sie im Larvenstadium oft nur 6 Beine besitzen.
Da Milben nicht besonders schnell sind, benutzen etliche von ihnen andere Tiere wie beispielsweise Insekten als Transportmittel (siehe Phoresie). Dabei saugen einige Milben während des Ritts die Körpersäfte ihres Wirts.
[Bearbeiten] Ernährung
Neben den Raubmilben gibt es solche, die sich von Pflanzen oder Pilzen ernähren, und wiederum andere, die von Aas oder abgestorbenem Gewebe leben. Außerdem gibt es unter den Milben auch viele Parasiten.
[Bearbeiten] Schadwirkung
Milben werden im Allgemeinen als Problem betrachtet, was bei der Hausstaubmilbe aber nur für Allergiker zutrifft. Ob Matratze, Teppiche, Polstermöbel oder Stofftiere, die Hausstaubmilbe, die sich von menschlichen Hautschüppchen ernährt, ist fast überall anzutreffen. Mit ihren Borsten und Krallen klammert sie sich in den Textilien fest und übersteht sogar gründliches Staubsaugen. Besonders wohl fühlen sich die lichtscheuen Tiere in menschlichen Betten: Das meist feuchtwarmen Klima bietet für sie optimale Lebensbedingungen. Durch ihre Ausscheidungen können jedoch beim Menschen Hausstauballergien ausgelöst werden - mehr als 70 Prozent der Hausstaub-Allergiker entwickeln ohne Behandlung im Durchschnitt nach acht Jahren Asthma.
Milben können auch als Vorratsschädlinge in Mehl- oder Getreidelagern auftreten. Die Mehlmilbe (Acarus siro) kann durch ihren Befall die Inhaltsstoffe verändern, außerdem wird sie häufig als Ekel erregend wahrgenommen. Befallene Partien sind zu vernichten. Da Mehlmilben sehr klein sind (0,3–0,6 mm), kann man sie häufig nur durch einen Filth-Test nachweisen.
[Bearbeiten] Milben als Krankheitsverursacher
Die Grabmilben bohren Gänge in die Haut ihres Wirts und legen dort ihre Eier ab. Das verursacht bei dem Betroffenen starken Juckreiz. Die aus den Eiern schlüpfenden Larven erzeugen beim Menschen das Krankheitsbild der Krätze, bei Tieren die Räude.
Haarbalgmilben (Gattung Demodex) leben in den Haarbälgen von Säugetieren. Demodex canis lebt in der Haut vieler Hunde, jedoch nur bei Hunden mit einer Schwächung des Immunsystem kommt es durch sie zu einer typischen Hauterkrankung.
Demodex follicularum ist bei allen Menschen als harmloser Bewohner der Haarfollikel und Hautbewohner anzutreffen, wo er sich vor allem von Fett aber auch Bakterien ernährt. Vermutet, aber unbewiesen ist ein Zusammenhang mit "Rosazea".
Federmilben parasitieren auf oder in den Federn der Vögel.
Verschiedene Arten von Laufmilben (Trombiculidae) können beim Menschen auch die Trombidiose (Erntekrätze) verursachen.[1]
[Bearbeiten] Milben als Krankheitsüberträger
Andere Milbenarten können durch ihren Biss Fleckfieber, Rickettsipocken, Tularämie und die Saint-Louis-Enzephalitis übertragen. Die Vertreter der Unterordnung Zecken können beim Blutsaugen gefährliche Krankheiten wie virale Hirnhautentzündung (FSME), Krim-Kongo-Fieber, Fleckfieber oder Borreliose übertragen.
[Bearbeiten] Nutzwirkung
Viele Raubmilben werden auch als Nützling eingestuft, da sie Schädlinge in der Landwirtschaft bekämpfen. Zu diesem Zweck werden sie im Labor gezüchtet. Eine Verwendung von Milben (Tyroglyphus casei) als Nutztier findet bei der Herstellung von Milbenkäse statt.
[Bearbeiten] Arten
- Grabmilben
- Hausstaubmilbe
- Runenmilbe
- Teichmilbe
- Muschelkrebsmilbe
- Vogelmilben: Rote Vogelmilbe, Nordische Vogelmilbe
- Tropische Rattenmilbe (Ornithonyssus bacoti)
- Herbstgrasmilbe oder Erntemilbe (Neotrombicula autumnalis)
- Spinnmilbe, Rote Spinne (Metatetranychus ulmi)
- Käfermilbe (Parasitus fucorum/coleopratorum)
- Rote Samtmilbe, Sammetmilbe (Trombidium holosericeum)
- Wassermilbe (Hydrodroma spec.)
- Mehlmilbe
- Haarbalgmilbe
- Große Zwiebelschalenmilbe (Rhizoglyphus echinops)
- Kleine Zwiebelschalenmilbe (Tarsonemus laticeps)
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Quellen
[Bearbeiten] Literatur
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