Sensibilität (Medizin)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Unter Sensibilität versteht man in der Medizin und Wahrnehmungspsychologie den "fünften Sinn", das Fühlen.
Anders als bei den vier anderen Sinnen hat die Sensibilität kein ausgezeichnetes Sinnesorgan, sondern bezieht ihre Informationen aus einer Vielzahl von Rezeptor-Typen und freien Nervenendigungen, die über den ganzen Körper verteilt sind.
Das sensible System lässt sich nach verschiedenen Gesichtspunkten einteilen:
1. nach der Art des Reizes in
- Mechanorezeption (Druck, Vibration, Dehnung usw.)
- Temperaturempfindung (Thermorezeption)
- Schmerzempfindung (Nozizeption)
2. nach dem Ort der Erregung in
- Exterozeption: Wahrnehmung von Haut und Schleimhäuten
- Enterozeption: Wahrnehmung von den inneren Organen, auch Viszerozeption genannt
- Propriozeption: Wahrnehmung von Stellung ("Lagesinn"), Anspannung ("Kraftsinn") und Bewegung des Muskel-/Skelettsystems
3. nach der zentripetalen Weiterleitung
- im lemniskalen System (Hinterstrang und Lemniscus medialis) als epikritische Sensibilität ("Feinwahrnehmung", gut lokalisierbar)
- im extralemniskalen System (Vorderseitenstrang) als protopathische Sensibilität ("Grobwahrnehmung", schlecht lokalisierbar)
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Quellen
- E. Bruce Goldstein: Sensation and Perception. Wadsworth, Pacific Grove (USA), 2002
- C. Hick: Physiologie. Jungjohann Verlag, 1996
- Schmidt/Thews/Lang: Physiologie des Menschen. Springer Verlag, 2000
- M. Trepel: Neuroanatomie. Urban & Fischer Verlag, 2004
Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen! |