Sexkino
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Als Sexkino (auch Porno- oder Erotikkino, umschreibend Bahnhofskino oder abwertend Schmuddelkino) wird umgangssprachlich ein Kino bezeichnet, welches überwiegend oder ausschließlich Filme pornografischen Inhalts zeigt. Zutritt zu diesen Kinos ist nur Erwachsenen im Sinne des Jugendschutzgesetzes gestattet. Mit dem Aufkommen von Videotheken seit Anfang der achtziger Jahren und insbesondere der relativ einfachen Verfügbarkeit pornografischer Inhalte durch die Internetpornographie seit den neunziger Jahren verschwanden die meisten Sexkinos allmählich aus den Rotlichtvierteln der Großstädte.
[Bearbeiten] Geschichte
Pornografie spielte von Anfang an eine Rolle in der Geschichte des Films. Bereits Anfang des letzten Jahrhunderts zogen Kinematografen mit sogenannten "lebenden Bildern" von einem Jahrmarkt zum anderen. Sie zeigten meist heimlich die seit 1896 produzierten sogenannten Stag Films, etwa fünf- bis zehnminütige Streifen, die oft Striptease und seltener den Geschlechtsakt zeigten. 1899 eröffnete der Schauspieler Otto Pritzkow in Berlin das erste Kino, das den Namen "Abnormitäten- und Biograph-Theater" trug. Vor allem die Masse der Arbeiter und Bürger zog es damals in die neuen Lichtspieltheater, da ihnen der Theaterbesuch untersagt war.
In den USA betrug der Preis dieser Lichtspielhäuser einen Nickel (5 Cent), was ihnen den Namen "Nickelodeons" einbrachte. Dort wurde in den 20er Jahren die filmische Darstellung von Sex durch den sogenannten "Hays Code" verboten. Dies führte zu einer Verdrängung der Pornographie in den Untergrund. Bis in die fünfziger Jahren wurden in den Kinos nur legale sogenannte "Nudies" gezeigt. Unter dem Deckmantel der Aufklärung konnten zunehmend Filme Nackter in Form von Pseudodokumentationen meist ohne strafrechtliche Konsequenzen gezeigt werden. Im Zuge der Sexuellen Revolution kam es zu einer Liberalisierung und Legalisierung der Pornographie. So eröffneten 1968 erstmals in Dänemark wieder Pornokinos. In den USA wurde 1972 die Veröffentlichung pornographischer Inhalte legalisiert. Dort hatten die Pornokinos vor allem durch Filme wie "Deep Throat", "The Devil In Miss Jones" und "Behind The Green Door" ihre Blütezeit.
Mit dem Ende der Sexwelle und dem Aufkommen der Videotheken in den achtziger Jahren verschwanden auch die Sexkinos.
[Bearbeiten] Weblinks
- Arte-TV:"Vom ersten Strip zum letzten Klick - die kurze Geschichte des pornographischen Films (Darstellungsprobleme mit Firefox)
- Peep Show Seite im Internet