Skatol
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Strukturformel | ||
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Allgemeines | ||
Name | Skatol | |
Andere Namen | 3-Methylindol, β-Methylindol | |
Summenformel | C9H9N | |
CAS-Nummer | 83-34-1 | |
Kurzbeschreibung | weiße Kristalle | |
Eigenschaften | ||
Molmasse | 131,17 g·mol-1 | |
Aggregatzustand | fest | |
Dichte | 1,22 g·cm-3 | |
Schmelzpunkt | 52 °C | |
Siedepunkt | 254 °C | |
Dampfdruck | ? Pa (? °C) | |
Löslichkeit | löslich in heißem Wasser, Ethanol, Benzol, Chloroform und Ether | |
Sicherheitshinweise | ||
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R- und S-Sätze |
R: keine R-Sätze |
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MAK | nicht festgelegt | |
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Das Skatol (von griechisch σκατό - Kot, Mist) ist eine sehr intensiv und unangenehm riechende Indolverbindung. Es liegt in Form weißer Kristalle vor.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Vorkommen
Skatol kommt im menschlichen und tierischen Kot, im Mist (bis zu 0,1 %), im Sekret der Zibetkatze und in sehr vielen Pflanzen als Bestandteil des Blütenduftes vor. Auch das Fleisch von unkastrierten Ebern enthält Skatol.
[Bearbeiten] Entstehung
Fleisch besteht aus Eiweißen, die Bausteine der Eiweiße sind die Aminosäuren. Eine dieser Aminosäuren ist Tryptophan. Tryptophan ist eine so genannte essenzielle Aminosäure, das heißt, dass sie vom menschlichen Organismus nicht selbst gebildet werden kann, sondern mit der Nahrung aufgenommen werden muss. Die Umwandlung der Aminosäure beispielsweise bei der Verdauung in verschiedene Abbauprodukte, die teilweise vom Körper aufgenommen, teilweise ausgeschieden werden, besorgen Enzyme. Skatol (von gr. skor, skatos, dem Wort für Kot) ist neben Indol eines der Abbauprodukte von Tryptophan. Die Verwandtschaft von Tryptophan, Indol und Skatol ist an der allen drei gemeinsamen Ringstruktur zu erkennen. Da Tryptophan besonders häufig in tierischen Proteinen (also auch im Muskelfleisch) vorkommt, ist Skatol bei häufigem Fleischverzehr in entsprechend größerer Menge im Stuhl vorhanden. Dies ist auch einer der Gründe, warum der Kot von Fleischfressern unangenehmer riecht, als der von reinen Pflanzenfressern.
[Bearbeiten] Chemische Synthese
Skatol kann auf chemischem Wege aus Indol hergestellt werden. Da eine direkte Methylierung von Indol jedoch das 1-Methylindol (syn.: N-Methylindol) liefern würde, muss zunächst die N-H-Gruppe mit einer Schutzgruppe versehen werden. Es werden z.B. Trialkylsilyl-Schutzgruppen bevorzugt, da sie bei der nachfolgenden Deprotonierung (bzw. Lithiierung) mit Alkyl-Lithium-verbindungen resistent sind. Nach Umsetzung mit Methyliodid wird die Schutzgruppe wieder entfernt und man erhält Skatol.
[Bearbeiten] Eigenschaften
[Bearbeiten] Chemische Eigenschaften
Reagiert heftig mit starken Oxidationsmittel, starken Säuren, Säurechloriden und Säureanhydriden.
[Bearbeiten] Verwendung
Skatol wird in Spuren in der Parfümerie verwendet.
[Bearbeiten] Physiologie
Die Geruchsschwelle für Skatol liegt beim Menschen bei einer Verdünnung von einem Milligramm auf 250.000 Kubikmeter. Dies entspricht dem Volumen einer 200 x 50 x 25 m großen Fabrikhalle.
[Bearbeiten] Nachweis
Die Substanz gibt mit Kaliumhexacyanoferrat(II) und Schwefelsäure eine rote Farbe.