Sonderlehre
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Eine Sonderlehre bezeichnet eine Lehrmeinung oder Teilsapekte einer Lehrmeinung auf dem Gebiet der Wissenschaft, Religion oder Weltanschauung, die sich deutlich von der allgemein üblichen Lehrauffassung in diesen Bereichen unterscheidet, sowie dem allgemeinen Verständnis der Anhängerschaft einer üblichen Lehrmeinung in weiten Teilen widerspricht.
[Bearbeiten] Charakteristika einer Sonderlehre
Charakteristisch für die Sonderlehre ist, dass sie grundsätzlich einen Teil des üblichen Dogmas beibehält und den verbleibenden Rest durch neue Teile ersetzt, die der ursprünglichen Lehre fremd sind. Diese Veränderung steht oftmals im klaren Widerspruch zur der allgemein akzeptierten Lehre und die Anhänger einer Sonderlehre stellen regelmäßig die Abweichung ihrer besonderen Lehrmeinung in den Vordergrund. Im Verhältnis zu den Anhängern der üblichen Lehre (Standardlehre) sind die Anhänger einer Sonderlehre stets in der Minderheit. Eine Sonderlehre kann mit der Zeit zu einer Standardlehre erwachsen, wenn große Teile von Personengruppen, die ehemalige Sonderlehre, als übliche und allgemein gültige Lehre anerkennen.
[Bearbeiten] Christliche Sonderlehren
Eine christliche Sonderlehre ist eine Lehre, die nur von einer bestimmten Gemeinschaft oder begrenzten Gruppe vertreten wird und nicht dem christlichen Konsens entspricht. Sonderlehren können mit dem christlichen Konsens nicht vereinbar sein (z.B. nichttrinitarische Gotteslehren) aber auch in Ergänzung dazu bestehen.
Eine Sonderlehre kann für die betreffende Gemeinschaft sowohl zentral oder unverzichtbar sein, was die Zusammenarbeit mit andern Kirchen und Christlichen Gruppen in der Regel erschwert, aber sie kann auch weniger wesentlich sein.
Sonderlehren sind beispielsweise alle Lehren, derentwegen eine christliche Gemeinschaft nicht dem Ökumenischen Rat der Kirchen beitreten kann, da sie im Widerspruch zu dessen Satzungen ist.
Beispiele für christliche Sonderlehren:
- Zeugen Jehovas: Das Verbot der Einnahme von Blut, auch in Form von lebensrettenden Bluttransfusionen, da die Verwendung von Blut nur den Israeliten gestattet war. Christus hat im Jahre 1914 die Herrschaft im Himmel übernommen und dabei wurde Satan auf die Erde geworfen.
- Mormonen: Jesus Christus besuchte nach seinem irdischen Tod den amerikanischen Kontinent. Der Garten Eden lag geographisch in Missouri. Hebräer sind die Vorfahren der Indianer.
- Neuapostolische Kirche: Stammapostelamt, die Versiegelung und das Entschlafenenwesen.
- Toronto-Segen als Manifestation des Heiligen Geistes
- Discipling bei den Internationalen Gemeinden Christi
- Strikter Pazifismus mancher Mennonitengemeinden