Sophie Chotek von Chotkowa
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Sophie Maria Josephine Albina Gräfin Chotek von Chotkowa und Wognin (* 1. März 1868 in Stuttgart; † 28. Juni 1914 in Sarajevo), spätere Fürstin von Hohenberg (seit 1909 Herzogin von Hohenberg) war eine böhmische Adelige und Ehefrau des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand und fiel mit diesem dem Attentat von Sarajevo zum Opfer, das den Ersten Weltkrieg auslöste.
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[Bearbeiten] Leben
Sophie wurde 1868 als Tochter des böhmischen Diplomaten Bohuslaw Graf Chotek von Chotkow und Wognin und dessen Gattin Wilhelmine Gräfin Kinsky von Wchinitz und Tettau geboren.
Sie war Hofdame der Erzherzogin Isabella von Croy-Dülmen, der Gemahlin des Erzherzogs Friedrich.
Um 1896 (manche Quellen sprechen von 1894 oder 1897) lernte sie Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich auf einem Ball in Prag kennen, und die beiden verliebten sich ineinander. Die Beziehung wurde bis 1899 geheimgehalten.
[Bearbeiten] Eine unstandesgemäße Ehe
Franz Ferdinand erreichte nach viel Streit und Demütigung von seinem Onkel Franz Joseph I. die Erlaubnis zur morganatischen Ehe.
Am 1. Juli 1900 heirateten Sophie und Franz Ferdinand in Reichstadt unter Thronfolgeverzicht für Sophie und ihre gemeinsamen Kinder.
Sophie durfte sich nur k. u. k. Gemahlin nennen, und obwohl sie die Frau des Thronfolgers war, wurde sie bei Hof als zweitklassig behandelt; sie durfte zum Beispiel nicht in der Hofloge im Theater sitzen oder bei Paraden in der Kutsche des Erzherzogs mitfahren. Um die protokollarischen Komplikationen zu mildern, verlieh ihr der Kaiser 1909 den Titel Herzogin von Hohenberg, der ihr die Anrede Hoheit einbrachte.
Aus der kaiserlichen Familie stand den beiden nur die Kronprinzen-Witwe Stephanie nah, die Franz Ferdinand und Sophie immer wieder in ihr Schloss nach Ungarn einlud.
[Bearbeiten] Das Attentat und die Folgen
Siehe Hauptartikel Attentat von Sarajevo
Im Jahr 1914 fielen Sophie und Franz Ferdinand in Sarajevo einem Attentat serbischer Nationalisten zum Opfer. Ein Mitglied der Schwarzen Hand, Gavrilo Princip, schoss auf das Ehepaar, als ihr Wagen ein Wendemanöver durchführte. Sophie wurde im Unterleib getroffen und verblutete im Wagen; Franz Ferdinand, der an der Halsschlagader getroffen worden war, erlag kurz darauf seinen Verletzungen. Gavrilo Princip erklärte später, dass sein Anschlag nur Franz Ferdinand gegolten habe. Er habe nicht gewollt, dass Sophie ebenfalls starb.
Die Ermordung des österreich-ungarischen Thronfolgers war der Anlass für den Ausbruch des Ersten Weltkriegs.
Wegen ihrer morganatischen Ehe wurden Sophie und Franz Ferdinand unter Verwehrung eines Staatsbegräbnisses nach der Aufbahrung in der Hofburg im Schloss Artstetten in Niederösterreich beigesetzt.
[Bearbeiten] Kinder
- Sophie von Hohenberg (1901–1990)
- Maximilian von Hohenberg (1902–1962)
- Ernst von Hohenberg (1904–1954)
- Totgeborener Sohn (*/+ 1908)
[Bearbeiten] Biographie
- Jan Galandauer: František Ferdinand dEste, Prag 1993 ISBN 80-7185-325-9
- Jiří Pernes: Život plný nepřátel. Život a smrt Ferdinada dEste, Prag 1994 ISBN 80-8589-301-0
[Bearbeiten] Literarische Quelle
Wladimir Aichelburg: Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este und Artstetten. Verlagsbüro Johann Lehner, Wien 2000
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Sophie Chotek von Chotkowa im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag über Sophie Chotek von Chotkowa im Lexikon des Niederösterreichischen Landesmuseums (Für ausführlichere Informationen Registrierung notwendig)
Personendaten | |
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NAME | Chotek, Sophie |
ALTERNATIVNAMEN | Sophie Maria Josephine Albina Chotek Gräfin von Chotkova und Wognin |
KURZBESCHREIBUNG | Ehefrau des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand |
GEBURTSDATUM | 1. März 1868 |
GEBURTSORT | Stuttgart |
STERBEDATUM | 28. Juni 1914 |
STERBEORT | Sarajewo |