Spanische Partie (Abtauschvariante)
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Die Abtausch-Variante ist ein Abspiel der Spanischen Partie, einer Eröffnung des Schachspiels.
Sie wurde in erster Linie vom Schaffen zweier Weltmeister geprägt: Emanuel Lasker und Bobby Fischer. Sie war schon im 19. Jahrhundert bekannt und wurde bei der FIDE-Weltmeisterschaft 2004 in Tripolis vom späteren Weltmeister, dem Usbeken Rustam Kasimdschanow, mit Erfolg gegen die Favoriten eingesetzt.
Die Abtauschvariante entsteht nach den Zügen:
- 1. e2-e4 e7-e5 2. Sg1-f3 Sb8-c6 3. Lf1-b5 a7-a6 4. Lb5xc6 d7xc6
[Bearbeiten] Varianten
Das Schlagen des nun ungedeckten Bauerns auf e5 bringt Weiß keinen Vorteil. Nach 5. Sf3xe5 gewinnt Schwarz durch Dd8-d4, mit Doppelangriff auf den Springer e5 und Bauer e4, das Material zurück und sollte mit dem Läuferpaar keine Probleme im weiteren Spielverlauf haben.
In der Diagrammstellung hat Weiß die Wahl zwischen folgenden, anspruchsvolleren Hauptsystemen:
- 5. d2-d4 (Lasker)
- 5. Sb1-c3 (Lasker)
- 5. 0-0 (Fischer)
Nach der heutzutage wichtigsten Fortsetzung von Weiß (5. 0-0) kann Schwarz zwischen folgenden Systemen wählen:
- 5. .. f7-f6 6.d4 und nun e5xd4 oder 6. ...Lc8-g4
- 5. .. Dd8-d6
- 5. .. Lf8-d6
- 5. .. Lc8-g4 6.h2-h3 h7-h5!
- 5. .. Sg8-e7
Seltene Abspiele:
- 4. .. b7xc6
- 4. .. d7xc6 5. d2-d3
Die Grundidee von Weiß ist die Bildung einer Bauernmajorität am Königsflügel mit gleichzeitiger Entwertung der schwarzen Majorität am Damenflügel (Doppelbauer auf der c-Linie). Nach dem Abtausch des weißen d-Bauern gegen den schwarzen e-Bauern wäre das reine Bauernendspiel für Weiß meistens gewonnen.
Die Abtauschvariante kann in der Zugfolge 3. ...a7-a6 4.Lb5-a4 Sg8-f6 5.0-0 Lf8-e7 um ein bis zwei Züge verzögert werden.
- Dadurch verliert Weiß jedoch nur ein Tempo.
[Bearbeiten] Literatur
- Stefan Kindermann: Spanisch Abtauschvariante. Edition Olms, 2005, ISBN 3-283-00469-2