Staatenbund
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Der Staatenbund oder Konföderation ist ein Zusammenschluss souveräner Staaten (vgl. auch Föderalismus).
Der Unterschied zwischen Staatenbund und Bundesstaat ist, dass im Bundesstaat der Bund Inhaber der Souveränität ist, während es im Staatenbund die einzelnen Staaten sind. Die Unterschiede sind allerdings fließend, oft werden beide Begriffe synonym verwendetet. Die Souveränität bedeutet in diesem Zusammenhang in erster Linie das Recht, die Kompetenzen zwischen Einzelstaat und Bund zu verteilen (die sogenannte Kompetenzkompetenz). Die Institutionen des Staatenbundes sind in der Regel eine repräsentative Versammlung, gemeinsame Ausführungsorgane für gemeinsame Aufgaben sowie eine Schiedsgerichtsbarkeit für die Beilegung von Streitigkeiten unter den Gliedstaaten. In einem Staatenbund können Gesetze der gesetzgebenden Körperschaft des Bundes keine direkten Auswirkungen auf die Bürger haben, sie werden nur zur Verabschiedung an die Parlamente der Gliedstaaten delegiert, außerdem besteht ein Austrittsrecht für die Gliedstaaten.
Die Europäische Union ist kein Staatenbund, sondern stellt eine Klasse für sich dar. Das Bundesverfassungsgericht bezeichnete sie in einem Urteil von 1993 als Staatenverbund, was auch über die Grenzen Deutschlands hinaus Anklang gefunden hat. Die EU hat in ihren Mitgliedsländern innenpolitische Befugnisse, die auf einen Bundesstaat hinweisen, doch steht dem keine gemeinsame Außenpolitik gegenüber, was die Union wie einen reinen Staatenbund aussehen lässt.
[Bearbeiten] Beispiele
Beispiele für Staatenbünde sind:
- Andengemeinschaft
- Benelux
- Commonwealth of Nations
- Deutscher Bund (1815 - 1866)
- GUAM
- GUS
- Karibische Gemeinschaft
- Mercosur
- OTCA
- Russisch-Weißrussische Union
- SAARC
- Schweiz (bis 1848)
- Serbien-Montenegro (2003-2006)
- Union Française bzw. Communauté Française
- Vereinigte Arabische Staaten
- Vereinigte Staaten von Amerika (bis 1787)
- Zentralamerikanische Konföderation (von 1823 bis 1838)