Stewart Granger
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Stewart Granger, eigentlich James Lablanche Stewart (* 6. Mai 1913 in Epsom, Surrey, England; † 16. August 1993 in Santa Monica, Kalifornien) war ein englischer Schauspieler.
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[Bearbeiten] Leben
Stewart Granger war ein gutaussehender englischer Medizinstudent, der sich als Statist beim Film ein paar Pfund dazuverdienen wollte. Eine erste kurze Nebenrolle spielte er in dem Film „A Southern Maid“ (1933). Als er sich entschloss, seinen Nebenjob als Hauptberuf auszuüben, änderte er seinen Namen, um nicht mit dem schon bekannten amerikanischen Schauspieler James Stewart verwechselt zu werden. 1949 ging er mit seiner zweiten Ehefrau (1950-1960) und Filmpartnerin Jean Simmons in die USA und spielte eine Hauptrolle in „Der Frauenfeind“ (Woman Hater), der er im wirklichen Leben nun gar nicht war. Mehrere Affären mit den bekanntesten Schauspielerinnen der Zeit wurden ihm nachgesagt, unter anderem mit Deborah Kerr, seiner Filmpartnerin in „Im Schatten der Krone“. Granger war dreimal verheiratet.
Seine größten Erfolge konnte er in den 1940er- und 1950er-Jahren feiern. Bekannt wurde er unter anderem durch seine Abenteuer- und Mantel- und Degenfilme. So spielte er den Allan Quatermain in „König Salomons Diamanten“ (King Solomon's Mines, 1950) und die Hauptrollen in „Scaramouche, der galante Marquis“ (Scaramouche, 1952), „Der Gefangene von Zenda“ (The Prisoner of Zenda, 1952, „Beau Brummel - Rebell und Verführer“ (Beau Brummell, 1954) und „Schloss im Schatten“ (Moonfleet, 1955) oder auch neben John Wayne in „Land der tausend Abenteuer“ (North to Alaska, 1960)
In Deutschland erlebte er Mitte der 1960er-Jahre ein Comeback mit Filmen der Winnetoureihe, wo er den Old Surehand in „Unter Geiern“, „Der Ölprinz“ und „Old Surehand 1. Teil“ spielte, wobei ihn die Karl May-Fans aufgrund seiner eher lockeren, nicht genug ernsthaften Darstellung für eine Fehlbesetzung hielten, ferner, weil er auch anders ausssah als der Old Surehand, den Karl May in seinen Büchern beschrieben hat. Granger, der, zumindest während seiner Arbeit, als sehr schwierig und unumgänglich galt, machte kein Hehl daraus, dass er die deutschen Produktionen für stümperhaft, gar amateurhaft hielt und dass sie eines Hollywood-Stars unwürdig seien. Mit seinem Filmpartner Pierre Brice lag er während der Dreharbeiten ständig im Clinch. Der mit starkem Akzent sprechende Franzose war für Granger ein Musterbeispiel an europäischer Unprofessionalität. In dieser Zeit wurde ihm auch eine Affäre mit der damaligen Regieassistentin der Karl-May-Filme, Eva Ebner, nachgesagt.
Als Darsteller wurde er aufgrund seines markanten Gesichts, seines ironischen Humors und seiner vorzeitig weiß gewordenen Haare, die bei ihm sehr attraktiv aussahen, gerne als englischer Gentleman und Abenteurer besetzt. Er drehte dann auch europäische Ko-Produktionsfilme, in denen er eine Art „Westentaschen-James-Bond“-Geheimagenten mimte. Zwischen 1970 und 1989 war Granger überwiegend in Fernsehserien beschäftigt, so 1970/71 in der Serie „Die Leute von der Shiloh Ranch“ als Ranchbesitzer und Ex-Colonel McKenzie oder als Gaststar in „Ein Colt für alle Fälle“ (The Fall Guy), „Mord ist ihr Hobby“ (Murder, She Wrote) oder „Hotel“. Nach dem Action-Film „Die Wildgänse kommen“ (The Wild Geese, 1978) spielte er nur noch in zwei weiteren Kinofilmen mit, in „Hell Hunters“ (1986) und in „Oro fino“ (1989).
Dem deutschen Fernsehpublikum wurde er durch seine Gastrolle in der deutschen Serie „Das Erbe der Guldenburgs“ (1986) wieder in Erinnerung gerufen, wo er wieder einmal den Gentleman spielen durfte. Der Lebemann und Kettenraucher, der sein Geld stets mit vollen Händen ausgab und nur noch vor die Kamera trat, wenn er wieder Geld brauchte, starb im August 1993 an Lungenkrebs. Von ihm, der seine eigenen Filme für „bestenfalls Durchschnitt“ hielt, ist das Zitat überliefert Life is a bitch - and then you die.
Granger war auch im Besitz einer Amateurfunklizenz. Sein Rufzeichen war N6KGB.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- Bambi 1949,1950
[Bearbeiten] Literatur
- Tses, Christos: Jimmy : Stewart Granger, ein Leben im Breitwandformat. - s.l. : Gramlex, 1997. - ISBN 3-00-001580-9
- Shiach, Don: Stewart Granger Aurum Press 2005 - ISBN: 1-84513-044-2
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Granger, Stewart |
ALTERNATIVNAMEN | James Lablanche Stewart |
KURZBESCHREIBUNG | Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 6. Mai 1913 |
GEBURTSORT | Epsom, Surrey, England |
STERBEDATUM | 16. August 1993 |
STERBEORT | Santa Monica, Kalifornien |