Stone of Scone
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Der Stein von Scone (engl. Stone of Scone, [stəʊn əf skuːn]) ist auch unter den Begriffen Coronation Stone (Krönungsstein), Stone of Destiny (Stein der Vorsehung/Bestimmung) oder gäl. Lia Fáil bekannt und spielt im britischen Krönungsritual eine Rolle.
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[Bearbeiten] Herkunft
Die letzten Beinamen finden sich auch beim Stein von Tara in Irland, der wie der Stone of Scone mit dem sagenhaften Stein von Fal identifiziert wird. Hier dürfte es sich um einen Mythos handeln, der von den Gael bei ihrer Invasion auf die Inseln mitgebracht wurde.
Vermutlich kommt der Königsstein aus Antrim und Kenneth MacAlpin, der erste König des vereinigten Schottland und 36. König von Dalriada, brachte ihn über Argyll nach Scone.
Nach einigen Legenden soll der Kopf des biblischen Patriarchen Jakob auf diesem Stein geruht haben, als er die Vision der Himmelsleiter hatte (Gen 28,10-22 EU), nach anderen war er ein Teil des Thrones König David. Diese Deutungen machten den Stone of Scone zum Symbol für die christlich-fundamentalistische Bewegung des Anglo-Israelismus und die rassistische Christian-Identity-Bewegung.
Anderen Legenden nach soll der Stein durch Scota, nach dem Lebor Gabála Érenn eine Tochter des ägyptischen Pharaohs (Intuir nach Geoffrey Keating), auf die Insel gebracht worden sein.
[Bearbeiten] Geschichte
Der Stone of Scone war im frühmittelalterlichen Königreich der Pikten im Nordosten Schottlands ein magischer Stein, der im Krönungsritual eine wesentliche Rolle spielte. Das nahe bei Perth gelegene Scone war das Kult-Zentrum der Pikten, wo der Stein auch bis 1296 in der Abtei von Scone aufbewahrt wurde.
Jeder König wurde von einem Adligen, ab dem 12. Jahrhundert vom Earl of Fife, auf die Sandsteinplatte gesetzt. Dokumentiert ist die Krönung von Alexander II. (1214), Alexander III. (1249) und John Balliol (1292).
Im Jahr 1296 ließ Eduard I. den Stein als Kriegsbeute nach London bringen und in Westminster unter dem Krönungsthron der englischen Könige einbauen. Seither gilt er als Symbol der Einheit der Königreiche England und Schottland.
Weihnachten 1950 wurde der Stein von schottischen Studenten aus Westminster entführt und nach Schottland geschmuggelt. Da er beim Ausbau in zwei Teile zerbrochen war, wurde er heimlich repariert. Nachdem bekannt gegeben worden war, wo sich der Stein befand, wurde er von der Polizei sichergestellt und nach London zurückgebracht.
1996 wurde der Stein nach 700 Jahren in einer feierlichen Zeremonie zurück nach Schottland ins Schloss von Edinburgh gebracht.
Als der britische Premierminister John Major die Rückgabe im Juli 1996 ankündigte, wurde dies in der Presse teilweise als schamloses Wahlmanöver dargestellt. Eine Zeitung schrieb, frei nach einem Jesus-Wort (Mt 7,9 LUT):
- „The Scots asked for a parliament and John Major gave them a Stone“
- ("Die Schotten baten um ein Parlament und John Major gab ihnen einen Stein").
[Bearbeiten] Anspielungen
Im Fantasyroman „The Fifth Elephant” aus dem Scheibenweltzyklus des englischen Autors Terry Pratchett ist der „Scone of Stone”, die bekannteste Ausführung des Zwergenbrots, der Krönungsstein der Zwerge von Uberwald. In der deutschen Übersetzung („Steinsemmel”) geht diese hintersinnige Anspielung auf den Scone-Stein natürlich verloren.
[Bearbeiten] Literatur
- Peter Sager: Schottland. Verlag Schöffling & Co, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-89561-672-9
[Bearbeiten] Siehe auch
- Stein von Mora als Krönungsort der Schweden
- Stein von Fal (Lia Fáil)
- Tara mit dem "Stone of Destiny" als Krönungsort der Iren