Straßenbahn Regensburg
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[Bearbeiten] Die alte Regensburger Straßenbahn
Die meterspurige Straßenbahn Regensburg wurde am 21. April 1903 mit zwei Linien eröffnet. Die von der Firma Schuckert&Co aus Nürnberg erbauten Strecken liefen von Stadtamhof über die Steinerne Brücke, den Domplatz und den Kornmarkt zum Hauptbahnhof und vom Ostentor über den Domplatz und den Kornmarkt in die Wilhelmstraße. Im Jahr 1909 gingen die Linien mit dem dazugehörigen Kraftwerk in den Besitz der Stadt über.
Bis in die 30er Jahre wurde das Netz schrittweise erweitert.
- am 29. Januar 1911 von der Maximilianstraße zur neuen Kaserne
- am 1. August 1915 vom Ostentor bis zum Schlachthof
- am 1. Oktober 1933 von Stadtamhof bis zur Reinhausener Brücke zur Walhallabahn
- am 1. Juli 1936 von der Prinz-Rupprecht-Straße bis Pürkelgut
Das Netz wies zu Beginn des Zweiten Weltkrieges eine Streckenlänge von 12,3 Kilometern auf. Durch die Zerstörungen im Krieg konnten nach Behebung der Schäden nur noch 10,4 Kilometer in Betrieb genommen werden. 1953 wurde zwischen dem Hauptbahnhof und der Konradsiedlung eine Oberleitungsbusstrecke eingerichtet. Die erste Stilllegung der Straßenbahn fand 1955 statt. Der letzte Abschnitt, die Linie 1 Prüfening-Pürkelgut, wurde am 1. August 1964 stillgelegt.
Zur Zeit der größten Netzausdehnung wurden folgende Linien betrieben:
1 Prüfening - Arnulfsplatz - Domplatz - Maximillianstraße/Hbf - Stobäusplatz - Pürkelgut
2 Hauptbahnhof - Domplatz - Stadtamhof - Reinhausen
3 Domplatz - Ostentor - Schlachthof
4 Arnulfsplatz - Justizgebäude - Kumpfmühl
Der 1914 errichtete, elektrisch betriebene Schiffsdurchzug unter der Steinernen Brücke entnahm seine Antriebsenergie aus dem Netz der Straßenbahn. Mit Stillegung der Straßenbahn wurde auch der Betrieb des Schiffsdurchzuges eingestellt. Die modernsten Regensburg Wagen vom Verbandstyp wurden nach Darmstadt abgegeben, wo sie von der HEAG noch längere Zeit eingesetzt wurden. Von dort kam ein Triebwagen Anfang der 90er zurück in seine alte Heimat an der Donau, wo er als Denkmal im Busbetriebshof steht
[Bearbeiten] Rückkehr der Straßenbahn als moderne Stadtbahn?
Seit einigen Jahren wird in Regensburg vermehrt über eine Wiedereinführung der Straßenbahn diskutiert, um die Attraktivität des ÖPNV in der wachsenden Domstadt zu verbessern. Auch wenn bislang keine konkreten Pläne existieren, so werden bei Baumaßnahmen schon die wahrscheinlichen Trassenführungen berücksichtigt, wie z. B. beim Neubau der Nibelungenbrücke.
[Bearbeiten] Stand November 2006
Seit Ende November 2006 wurde ein recht konkreter Vorschlag einer 1. Stufe, die sogenannte Mini-Stadtbahn, von mehreren Seiten/Parteien unterstützt. Dabei handelt es sich um eine Nordsüd-Linie, die von Wutzlhofen im Norden über Konradsiedlung, Nordgaustraße, DEZ, Donaumarkt, Hauptbahnhof/Albertstraße, Friedenstraße, Universität zum Klinikum führen soll. Eine Verlängerung vom Klinikum nach Burgweinting im Zuge der weiteren Stadtentwicklung südlich der Autobahn A3 ist möglich und vorgesehen. Baulich sind für diese Nordsüd-Linie die meisten Vorbereitungen getroffen (neue Nibelungen- und Galgenbergbrücke, Mittel- oder Seitenstreifen auf Straßenzügen). Ferner halten sich in Nord-Süd-Richtung die Schwierigkeiten aufgrund enger Altstadtstraßen in Grenzen, denn sie wird nur östlich tangiert. Auch die vielfach und langwierig diskutierte Stadthalle am "Donaumarkt" würde eine sinnvolle und leistungsfähige Verkehrsanbindung erhalten.
Der verkehrliche Nutzen dieser Route ist enorm, denn hier bündeln sich im Abschnitt zwischen DEZ und Hauptbahnhof einige Stadt- und Regionalbuslinien, so dass sich teilweise auch Verkehre auf diese Linie bündeln lassen. Die Stadtbahn würde hier Stadtteile bzw. Einrichtungen (DEZ, Uni, FH, Klinikum, Arcaden am Hbf) anbinden, die eine sehr hohe Fahrgastzahl fast schon garantieren. Die Auslastung der entsprechenden Buslinien ist hoch, dichtere Takte lassen die Finanzmittel kaum zu.
Diese Linie wäre tatsächlich ein ganz wichtiger Schritt hin zu einem leistungsfähigen und attraktiven ÖPNV in Regensburg. Wenn der Erfolg dieser einzelnen Linie sichtbar wird, könnte dies zu weiteren Strecken z.B. in den Stadtwesten (Prüfening) oder Stadtosten (Landshuter Straße) animieren. Darüber hinaus wären Linien Richtung Kumpfmühl-Ziegetsdorf oder nach Westheim interessante Kandidaten. Hierzu müsste jedoch eine sinnvolle Durchfahrt durch die Altstadt gefunden werden.
[Bearbeiten] Regionalstadtbahn - Eine sinnvolle Ergänzung
Ein Ausbau zur Regionalstadtbahn nach Vorbild anderer Städte wie Karlsruhe, Kassel, Chemnitz, etc. bei gleichzeitiger Heranführung von Regionalbussen an Verknüpfungsbahnhöfe würde zusätzlich die Attraktivität erhöhen. Insbesondere die Donautalbahn lohnt hier einen Blick, denn aus dieser Richtung ist ein recht hoher und gerichteter Einpendlerstrom vorhanden. Auch die begrenzte Höchstgeschwindigkeit dieser Bahnstrecke bis Saal würde den Einsatz von Regio-Stadtbahnfahrzeugen begünstigen, die auf einer elektrifizierten Anschlussstrecke ab Saal wieder bis ins südliche Kelheim könnte. Gleichzeitig könnten die Regionalzüge aus Richtung Ingolstadt zwischen Saal und Prüfening ohne Halt durchfahren und damit 5-10 Minuten beschleunigt werden. Dies würde jedoch voraussetzen, dass die Strecken zwischen Regensburg und Saal/Donau 2gleisig ausgebaut würde oder zumindest jeder der heutigen Haltepunkte zu einen Kreuzungsbahnhof erweitert würde.