Subatlantikum
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Das Subatlantikum ist der letzte und derzeit aktuelle Zeitabschnitt des Holozän. Zwar immer noch relativ warm, war und ist es aber nichtsdestoweniger schwankend. Es begann ab Mitte des 1. Jahrtausends v. Chr. mit dem sogenannten Optimum der Römerzeit, welches bis Anfang des 4. Jahrhunderts anhielt. In diese Zeit fällt ziemlich exakt die klassische Antike. Die anschließende, vergleichsweise kurze und milde Kälteperiode wird Pessimum der Völkerwanderungszeit genannt; und das nicht nur, weil in dieser Zeit (4. bis 7. Jhdt.) die Völkerwanderung stattfand, sondern weil eben diese Veränderung zu einem trockeneren und kälteren Klima die in Zentralasien beheimateten Hunnen zu einem Zug nach Westen zwang, wodurch dann die Wanderung der größtenteils germanischen Völker begann.
Nach diesem kurzen Pessimum erwähmte sich das Klima fast wieder auf das Niveau des Römer-Optimums, etwa von 800 bis 1200. In diese Zeit fällt das Hochmittelalter, weshalb die Periode als Mittelalterliche Warmzeit bezeichnet wird. Das warme Klima ermöglichte u.a. dem Wikinger die Ansiedlung auf Island und Grönland.
Deutlich länger und kälter wurde das anschließende Pessimum, das seinen Höhepunkt zwischen 1550 und 1850 hatte und als Kleine Eiszeit bekannt ist. In diese Zeit fallen große soziale Unruhen, Missernten und Hungersnöte sowie eine Anzahl umwälzender Ereignisse (Dreißigjähriger Krieg, Französische Revolution).
Auf die Kleine Eiszeit folgte das heutige Klimaoptimum, auch Modernes Optimum genannt. Durch das einsetzende Industriezeitalter und den immer stärker werdenden Treibhauseffekt setzte eine globale Erwärmung ein, die - im Vergleich zum Gesamtklimatrend des Holozäns - allerdings aus der Reihe schlägt. Dennoch ist nachwievor umstritten, inwiefern der Mensch Einfluss auf das Klima genommen hat.