Supercruise
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Als Supercruise bezeichnet man die Fähigkeit eines Flugzeugs, ohne Nachbrenner dauerhaft schneller als der Schall zu fliegen. Als "Supersonic Cruise" wird der zivile Überschallreiseflug bezeichnet.
Der Begriff wurde zuerst im Zusammenhang mit der F/A-22 Raptor gebraucht. Eines der ersten Düsenflugzeuge mit Supercruise war aber schon die English Electric Lightning (Erstflug 1954), die als Abfangjäger kompromisslos auf Höchstgeschwindigkeit ausgelegt war. Moderne Strahltriebwerke entwickeln auch ohne Nachverbrennung einen hohen Schub. Deshalb haben Düsenjäger der neuesten Generation (z. B. F-22A Raptor, Eurofighter Typhoon) bei gleichzeitig ausgewogener aerodynamischer Auslegung (Minimierung des Luftwiderstandsaspekts) die Supercruise-Fähigkeiten gleichsam als Abfallprodukt der Triebwerkstechnik.
Der Treibstoffverbrauch der leistungsstarken Strahltriebwerke der neuesten Generation im Überschallflug ist im Supercruise deutlich geringer als bei älteren Triebwerken, die den gleichen Schub nur mit Nachverbrennung erreichen. Daher wird der Fähigkeit zum Supercruise in der militärischen Luftfahrt eine immer größere Bedeutung zugeschrieben. Absolut gesehen ist allerdings auch der Supercruise immer noch mit einem deutlich höheren Kraftstoffverbrauch verbunden als der Unterschallflug. Dabei muss man allerdings beachten, dass es vor der Schallmauer zu einem starken Anstieg des Luftwiderstands kommt. Somit ist es für den Verbrauch günstiger, mit Überschall zu fliegen, als dicht davor.
Flugzeuge mit Nachbrenner können von einem Langstreckenradar erfasst werden, da durch die auftretende Ionisation der Abgasstrahl im VHF-Bereich reflektiert. Daher ist Supercruise auch ein wichtiger Bestandteil der Stealtheigenschaften eines Kampfflugzeuges.
Triebwerke:
- Pratt & Whitney F119-PW-100T/V mit 155,74 kN Schub und Schubvektorsteuerung für die F/A-22 Raptor.
- Eurojet EJ200 des Eurofighters