Tallulah Bankhead
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Fotografie von Carl van Vechten, aus der Van Vechten Collection der Library of Congress
Tallulah Brockman Bankhead (* 31. Januar 1902 in Huntsville, Alabama; † 12. Dezember 1968 in New York) war eine US-amerikanische Schauspielerin.
[Bearbeiten] Biografie
Tallulah Brockman Bankhead, Tochter von William Brockman und Adelaide Eugenia Bankhead, wurde, wie ihr Großvater, nach der Stadt Tallulah Falls in Georgia benannt.
Die Bankheads waren eine bekannte, politische sehr aktive Familie, ihr Großvater und ihr Onkel waren US-Senatoren.
Ihre Mutter, eine Como-Indianerin, verlobt mit einem anderen Mann, lernte William Bankhead beim Kauf ihres Hochzeitskleides kennen, es war Liebe auf den ersten Blick. Geheiratet wurde am 31. Januar 1900 in Memphis, die beiden Kinder, Ada Eugenia und Tallulah wurden 1901 und 1902 geboren. Adelaide starb jedoch drei Wochen nach Tallulahs Geburt an einer Blutvergiftung. Auf dem Totenbett meinte sie zu ihrer Schwägerin: "Paß auf Eugenia auf, Tallulah wird stets auf sich selbst aufpassen können!"
Nach dem Tod seiner jungen Frau traumatisiert brachte William seine Töchter zu seinen Eltern, wo sie (zeitweise auch bei ihrer Tante Mary Owen) aufwuchsen.
Tallulah, als Kind pummelig und unhübsch, stand lange im Schatten ihrer älteren Schwester, was sie durch Hyperaktivität wettmachen wollte. Wegen ihres stürmischen Verhaltens wurde sie jedoch auf Wunsch ihres Vaters auf eine Klosterschule geschickt.
1918, nach dem Gewinn eines Fotowettbewerbs und einigen Kämpfen mit ihrem Vater, setzte sie ihren Umzug nach New York ins Hotel Algonquin (einem Schmelztiegel der damaligen Zeit für Schauspieler, Künstler, und die kulturelle Auslese) unter die Fittiche ihrer Tante Lousie und eine Theaterrolle (Farm Squab) durch.
Mittlerweile als außergewöhnliche Schönheit berühmt, führte sie bald ein wildes Leben. Um Tante Louise zu entfliehen, zog sie in eine Wohngemeinschaft mit Bijou Martin um, der sie mit Gin und Drogen bekannt machte, was sie zu unterlassen bald ihrem Vater versprechen musste.
Nach fünf Jahren in New York hatte sie noch immer keinen durchschlagenden Erfolg zu verbuchen, was sie verärgert einen Astrologen aufsuchen ließ, der ihr riet, übers Wasser zu gehen. Nachdem sie sich in Baron Alington verliebt hatte, buchte sie ein Ticket nach England, wo sie in „The Dancers“ endlich den langersehenten Erfolg erzielen konnte.
1931 bekam sie einen Vertrag mit der Paramount. Ihre Filme waren finanziell nicht erfolgreich. 1932 war sie als möglicher Ersatz für die von Skandalen geplagte Jean Harlow in Red Dust neben Clark Gable im Gespräch.
1933 musste sie sich nach einer lebensbedrohenden Erkrankung einer Nothysterektomie unterziehen, was sie gesundheitlich sehr schwächte und langsam zu einer Alkohol- und Tablettensucht führte.
1936 versuchte sie intensiv die Rolle der Scarlett O’Hara in Vom Winde verweht zu bekommen. Sie startete eine regelrechte Kampagne und bat ihre Familie, David O. Selznick mit Telegrammen zu überschütten, dass sie die einzige richtige für diese Rolle sei. Als er sich dann fast zwei Jahre später für Vivien Leigh entschied, brach ihr das fast das Herz.
1937 heiratet sie John Schmirgel, von dem sie allerdings später behauptete, ihn nie geliebt zu haben, 1941 wurde die Ehe geschieden.
1940 starb ihr Vater und ihre große Liebe Napier Alington fiel in Großbritannien.
1944 folgte mit Alfred Hitchcock ’s Das Rettungsboot ihr größter Erfolg, 1950 ließ sie ihren Namen „Tallulah“ rechtlich schützen, nachdem eine Shampoo-Firma ihn verwendet hatte.
1951 feuerte sie ihre Sekretärin Evyleen Cronin, nachdem sie entdeckt hatte, dass sie eine große Menge Geld veruntreut hatte, zeigte sie aber nicht an. Diese rächte sich, indem sie Details über Tallulah’s Privatleben bekannt gab (Alkohol, Drogen und Sex), von denen sich allerdings viele als unwahr herausstellten.
1956 begann ihre Karriere einen grotesken Charakter anzunehmen, die jahrelange Drogensucht forderte ihren Tribut und verschlimmerte ihre Motorik. Als sie erfuhr, dass sie ein Emphysem hatte, stellte sie das Rauchen ein und begann sich bis auf gelegentliche Brigde-Turnier-Besuche zurückzuziehen.
Am 14. Mai 1968 traf sie bei einem ihrer letzten Fernseh-Auftritte mit Paul McCartney und John Lennon in einer Show zusammen, wo sie über Baseball und Musik plauderten. Ihren letzten Sommer verbrachte sie mit ihrer Schwester, der sie gestand, jeden Tag zu beten, dass sie den nächsten nicht mehr erleben würde.
Im Dezember 1968 erkrankte sie an einer asiatischen Grippe, auf die keine Behandlung mehr ansprach. Ihre letzten Worte, bevor sie ins Koma fiel, waren: „Kodein, Bourbon“. Tallulah Bankhead starb am 12. Dezember 1968. Ihr letzter Wunsch war ein babyblauer Sarg, in dem sie in Maryland begraben wurde.
[Bearbeiten] Filmographie
- 1918 - Who Loved Him Best
- 1918 - When Men Betray
- 1918 - Thirty A Week
- 1919 - The Trap
- 1928 - His House In Order
- 1931 - Tarnished Lady
- 1931 - My Sin
- 1931 - The Cheat
- 1932 - Thunder Below
- 1932 - Make Me A Star
- 1932 - Die Frau im U-Boot (The Devil And The Deep)
- 1932 - Faithless
- 1943 - Stage Door Canteen
- 1944 - Das Rettungsboot (Lifeboat)
- 1945 - Skandal bei Hofe (A Royal Scandal)
- 1953 - Main Street to Broadway
- 1959 - The Boy Who Owned A Melephant
- 1965 - Die! Die! My Darling!
- 1966 - The Daydreamer
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Bankhead, Tallulah |
ALTERNATIVNAMEN | Tallulah Brockman Bankhead |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanische Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 31. Januar 1902 |
GEBURTSORT | Huntsville, Alabama, USA |
STERBEDATUM | 12. Dezember 1968 |
STERBEORT | New York City, USA |