Taxi Orange
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Taxi Orange ist eine Reality Show, die vom Österreichischen Rundfunk in den Jahren 2000 (1. Staffel) und 2001 (2. Staffel) ausgestrahlt wurde. Aufgrund der schlechten Einschaltquoten vor allem bei der zweiten Staffel, wurde keine weitere Staffel produziert.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Die Sendung
Bei Taxi Orange lebte eine Gruppe von 13 jungen Menschen gemeinsam in einem Kutscherhof genannten Haus im 13. Wiener Gemeindebezirk. Als Taxifahrer verdienten sie ihren Lebensunterhalt, dafür hatten sie zwei orangefarbene Taxi-Fahrzeuge (daher der Name) zur Verfügung. Die Wohnung, der Hof und die Fahrzeuge waren mit Kameras ausgestattet. Das gesamte Leben der Taxi-Orange-Kandidaten wurde aufgezeichnet und in einer Zusammenfassung täglich ausgestrahlt. Einmal die Woche wählten die Zuschauer ihren Lieblingskandidaten, der dann nach kurzer Bedenkzeit einen seiner Mitbewohner aus der Sendung ausschloss. Der letzte im Haus verbliebene Kandidat erhielt 1 Million Schilling Preisgeld. Moderatorin der Sendung war Dodo Roscic, als Außenmoderator fungierte Oliver Auspitz. Der Titelsong "Siegerstraße" zur Sendung stammte von der österreichischen Band Ohrrausch.
[Bearbeiten] Das Format
Das Format wurde im Auftrag des ORF von Mischa Zickler entwickelt, der damit 2001 mit dem österreichischen Fernsehpreis Romy ausgezeichnet wird.
Der ORF verkaufte das Format unter dem Namen Biri bizi gözetliyor ("Jemand beobachtet uns") an einen türkischen Sender, der es bis 2003 in insgesamt vier Staffeln mit ähnlichem Erfolg ausstrahlte.
[Bearbeiten] Die Kandidaten
Die Kandidaten wurden in Österreich innerhalb weniger Wochen zu Stars.
Max Schmiedl, der Sieger der ersten Staffel, brachte im Anschluss an die Sendung ein erfolgreiches CD-Album heraus, wurde 2002 Star der Comedy-Sendung echt fett und 2004 für ein halbes Jahr Moderator der Fußballshow Volltreffer auf dem österreichischen Privatsender ATV.
Andrea Konrad, genannt Magenta, wurde Mitglied im ORF-Stiftungsrat, dem sie seit September 2006 nicht mehr angehört.
Robert Höchtl, genannt Mama, outete sich bereits in der ersten Sendung als Schwuler und blieb als solcher längere Zeit prominent. In der zweiten Staffel wirkte er neben Brigitte Xander und Robert Kratky in der Jury mit.
Walter Pirchl und HansJörg Trenkwalder gründeten mit Crazy Orange eine mäßig erfolgreiche Popband.
Lediglich Christoph Kornschober, dem eine nicht zu leugnende Ähnlichkeit mit Leonardo DiCaprio nachgesagt wird, stand in den Jahren 2005 und 2006 als Schauspieler für die Telenovela Julia – Wege zum Glück vor der Kamera.
Die Kandidaten der zweiten Staffel, obschon auch sie marktanteilsmäßig erfolgreich war, wurden nach Ende der Sendung schnell vergessen. Die Sieger beider Staffeln, Max Schmiedl und Josef Kendlbacher (Killy), spendeten ihre Gewinne: Max spendete alles an missbrauchte Kinder, Killy spendete 90 Prozent an Licht ins Dunkel, den Rest gönnte er Freunden und sich selbst.
Nach dem Ende der zweiten Staffel wurde der Wagen Nr. 5, welcher kein Kameraauto, sondern lediglich ein nach TXO-Muster lackierter Regiewagen war, dem SOS-Kinderdorf Hinterbrühl gespendet. Von dort gelangte er später ins Kinderdorf nach Pinkafeld, welches ihn Ende 2006 veräußerte. Das erste der drei Taxis wurde Anfang 2002 versteigert, die beiden anderen wurden im ORF silber lackiert und weiterverwendet. Der silberne Wagen Nr. 4 (Jurywagen) verblieb ebenfalls beim ORF.
[Bearbeiten] Die öffentliche Diskussion
Schon vor Beginn der Ausstrahlung setzte in Österreich eine ausführliche und heftig geführte Diskussion darüber ein, ob öffentlich-rechtliche Sender Reality-Formaten näher treten dürfen. Selbst im Nationalrat fand das Format Erwähnung. Nach Ende der ersten Staffel sah sich der ORF genötigt, ein öffentliches Hearing zu Taxi Orange abzuhalten.
