Toni Berger
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Toni Berger (* 27. März 1921 in München; † 29. Januar 2005 ebenda) war ein bayerischer Volksschauspieler und Charakterdarsteller.
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[Bearbeiten] Leben
Aufgewachsen im Münchner Stadtteil Au, begann Toni Berger 1939 nach der Lehre in einer Gießerei mit dem Schauspielunterricht. Bereits als Kind hatte er seinen Freunden Puppentheaterstücke vorgespielt. Der 2. Weltkrieg machte Berger, der eigentlich Opernsänger werden wollte, sämtliche Berufspläne zunichte.
Nach dem Kriegsdienst ging er 1945 mit dem damals noch genauso unbekannten Freund und Kollegen Gustl Bayrhammer ans Hoftheater von Sigmaringen, wo er erste Berufserfahrungen sammelte. Durch seine Wandlungsfähigkeit und das Talent, Charakterrollen glaubhaft zu verkörpern, gelang es ihm, sich in der außerbayerischen Theaterszene einen Namen zu machen. Von 1966 bis 1972 spielte er im Nationaltheater von Mannheim und am Schillertheater in Berlin, außerdem in Bielefeld. In Sigmaringen trat er hin und wieder, insbesondere bei Personalengpässen im Musiktheater, auch als Bariton-Buffo in Operetten auf.
1972 holte ihn Kurt Meisel ans Münchner Residenztheater, unter anderem in der Rolle des Bürgermeisters in Der Hauptmann von Köpenick. Seine erste größere Rolle war die des 'Illo' (Wallenstein), eine Übernahme, vom des am 31. Juli 1972 verstorbenen Kollegen Hans Cossy. Die Rolle seines Lebens fand er jedoch in dem bayerischen Volksstück Der Brandner Kaspar und das ewig' Leben, in welchem er über tausendmal den Boandlkramer, den „kerschgeist“-süchtigen bayerischen Tod, mit seinen nur allzu menschlichen Schwächen verkörperte. Dadurch wurde er, der vor allem die klassischen Charakterrollen gespielt hatte, zum Grandseigneur des bayerischen Komödienspiels. Einen weiteren Karriereschub konnte er nach dem Tod von Gustl Bayrhammer verbuchen, in dem er dessen Rollenpositionen übernahme.
Auch in Film und Fernsehen war Toni Berger bald ein gefragter Mann. Seinen ersten TV-Auftritt hatte er Anfang der 1970er-Jahre mit weiteren Volksschauspielern in der Serie Königlich Bayerisches Amtsgericht. Er spielte in etlichen bekannten Fernsehserien Gastrollen, beispielsweise in Tatort, Weißblaue Geschichten, Derrick, Meister Eder und sein Pumuckl und Der Bulle von Tölz. Einem großen Publikum ist Berger vor allem als Martin Binser in Irgendwie und Sowieso und als Komet in Zur Freiheit bekannt. In Forsthaus Falkenau verkörperte Berger den Mönch Pater Ignazius. Unzählige Male stand er zudem auf den Brettern des Komödienstadels, zuletzt in dem Stück Das liebe Geld im Jahr 2001.
1997 war Toni Berger, der seinen Hauptwohnsitz wieder nach München verlegt hatte, auch an der Kleinen Komödie am Max II und 2001 in der Komödie im Bayerischen Hof zu sehen. Seine letzten Auftritte hatte er im Dezember 2004 mit der Ludwig Thoma-Lesung Die Heilige Nacht und am 19. Januar 2005 in dem auf Wochen hinaus ausverkauftem Liederabend Kein schöner Land von Franz Wittenbrink in den Münchner Kammerspielen.
Berger ist auf dem Münchener Ostfriedhof bestattet.
[Bearbeiten] Künstlerische Tätigkeit
[Bearbeiten] Bühnenschaffen
- Der Hauptmann von Köpenick
- Der verkaufte Großvater
- Der alte Feinschmecker
- ab 1975 - Der Brandner Kaspar und das ewig´ Leben; Volksstück von Kurt Wilhelm nach Franz von Kobell; Boanlkramer
- 2001 - Was zählt ist die Familie (Kleine Komödie am Max II - München)
- 2002 - 2003 - Pumuckl (Komödie im Bayerischen Hof - München)
- 2005 - Kein schöner Land
[Bearbeiten] Filme
- 1972 - Der Schrei der schwarzen Wölfe; mit Raimund Harmstorf
- 1973 - Der Mensch Adam Deigl und die Obrigkeit; mit Gustl Bayrhammer, Willy Harlander und Fritz Straßner
- 1975 - Der Brandner Kaspar und das ewig´ Leben; Fernsehfassung des o.g. Theaterstücks, mit Fritz Straßner und Gustl Bayrhammer
- 1977 - Das Schlangenei; mit David Carradine; Regie: Ingmar Bergman
- 1979 - Der Durchdreher; mit Helmut Fischer; Regie: Helmut Dietl
- 1979 - Der Ruepp; mit Karl Obermayr
- 1980 - Aus dem Leben der Marionetten; Regie: Ingmar Bergman
- 1982 - Doktor Faustus; Regie: Franz Seitz nach Thomas Mann
- 1983 - Der Glockenkrieg (TV)
- 1985 - Seitenstechen; mit Mike Krüger
- 1985 - Zuckerbaby; mit Marianne Sägebrecht
- 1987 - Hatschipuh
- 1988 - Anna
- 1989 - Auf dem Abstellgleis; mit Beppo Brem und Erni Singerl
- 1991 - Erfolg; mit Bruno Ganz; Regie: Franz Seitz
- 1993 - Madame Bäuerin
- 1999 - Typisch Ed!
- 2000 - Der schwarze Spiegel; mit Sonja Kirchberger
- 2001 - Sommerwind; mit Siegfried Rauch
- 2004 - Zwei am großen See; mit Uschi Glas und Ruth Drexel
- 2004 - Der Bergpfarrer
[Bearbeiten] Fernsehserien
- Komödienstadel
- Königlich Bayerisches Amtsgericht; mit Hans Baur und Georg Blädel
- 1974-1975 - Münchner Geschichten; mit Günther Maria Halmer und Therese Giehse
- 1981 - Der Gerichtsvollzieher; mit Jörg Hube
- 1982 - Zeit genug mit Ernst Hannawald
- 1982-1989 - Meister Eder und sein Pumuckl; mit Gustl Bayrhammer
- 1983 - Unsere schönsten Jahre; mit Uschi Glas und Elmar Wepper
- 1983 - Monaco Franze; mit Helmut Fischer
- 1984 - Franz Xaver Brunnmayr; mit Gustl Bayrhammer
- 1986 - Irgendwie und Sowieso; mit Ottfried Fischer und Elmar Wepper
- 1986 - Kir Royal; mit Franz Xaver Kroetz
- 1987 - Zur Freiheit; mit Ruth Drexel
- 1989-1993 - Zwei Münchner in Hamburg; mit Uschi Glas und Elmar Wepper
- 1989-2005 - Forsthaus Falkenau; mit Christian Wolff
- 1990-1993 - Heidi und Erni; mit Heidi Kabel und Erni Singerl
- 1991 - Im Schatten der Gipfel; mit Gundi Ellert
- 1994 - Unsere Schule ist die beste; mit Elmar Wepper und Michaela May
- 1994 - Anna Maria - Eine Frau geht ihren Weg; mit Uschi Glas
- 1996 - Solange es die Liebe gibt; mit Monika Baumgartner
- 1998 - Tierarzt Dr. Engel; mit Wolfgang Fierek
- Weißblaue Geschichten
- Der Kommissar
- Derrick
- Der Alte
- Polizeiinspektion 1
- Café Meineid
[Bearbeiten] Buch
- Nichts wird dir geschenkt im Leben 2003, ISBN 3932529529
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Toni Berger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Toni Berger in der Internet Movie Database
Personendaten | |
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NAME | Berger, Toni |
KURZBESCHREIBUNG | Deutscher Volksschauspieler |
GEBURTSDATUM | 27. März 1921 |
GEBURTSORT | München |
STERBEDATUM | 29. Januar 2005 |
STERBEORT | München |