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Doktor Faustus

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Doktor Faustus. Das Leben des deutschen Tonsetzers Adrian Leverkühn, erzählt von einem Freunde ist ein Roman von Thomas Mann. Er entstand zwischen dem 23. Mai 1943 und dem 29. Januar 1947.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Bezugsebenen

In dem Altersroman – Th. Mann nahm an, es handele sich um sein letztes Werk [1] − ist die Vielschichtigkeit und Staffelung der Bedeutungsebenen in bis dahin unerreichte Höhe getrieben. Vordergründig ein Künstlerroman, finden sich weitere Romangattungen bzw. Facetten: Ein zutiefst religiöser Roman. - Eine Lebensbeichte [2]. - Ein „Epochen-Roman“ [3]. - Eine Fassung des Faust–Mythos. - Ein Münchener Gesellschaftsroman, Anfang des 20. Jahrhundert spielend [4]. – Ein Roman der Musik und der dichterische Versuch, Musik mit Sprache wiederzugeben [5]. - Ein kunsttheoretischer Essay, in Bemerkungen und Sentenzen über das gesamte Buch verstreut [6] .

[Bearbeiten] Inhalt

Doktor Faustus ist die fiktive Biographie des Komponisten Adrian Leverkühn (1885-1940), verfasst von seinem Freunde Serenus Zeitblom. Sowohl der Biograph im Roman, Serenus Zeitblom, als auch Thomas Mann im kalifornischen Exil, beginnen am 23. Mai 1943 mit der Niederschrift. Serenus Zeitblom lässt im Rückblick auf Leverkühns Lebensweg und seine Produktionen immer wieder Berichte und Kommentare zu den Ereignissen der Kriegsjahre 1943 bis 1945 einfließen. Mit diesem Kunstgriff, Erzählzeit und erzählte Zeit in Beziehung zu setzen, parallelisiert Thomas Mann Adrian Leverkühns Schicksal mit dem Deutschlands.

Adrian Leverkühn wird 1885 auf dem Bauernhof „Buchel“ geboren. Er hat zwei Geschwister, Georg und Ursula, mit denen er in freundschaftlichem, aber distanziertem Verhältnis steht. Mit den Geschwistern macht Leverkühn auch seine ersten musikalischen Erfahrungen beim gemeinsamen Kanonsingen unter Anleitung der Stallmagd Hanne.

Leverkühns Vater, der wissenschaftlich interessiert ist und in seiner Freizeit mit kleinen naturwissenschftlichen Experimenten laboriert, sorgt für die Ausbildung von Adrian und seinem Bruder Georg durch einen Hauslehrer. Adrian ist so begabt, dass der Lehrer, als Adrian 8 Jahre alt ist, bekennt, ihm nichts mehr beibringen zu können. Adrian besucht ab nun das Gymnasium in dem nahe gelegenen Kaisersaschern - einem fiktiven Ort an der Saale, etwa in der Nähe von Merseburg und Naumburg. Er wohnt dort bei seinem Onkel, einem weit über Kaisersaschern hinaus bekanntem Händler für Musik-Instrumente.

Aus Kaisersaschern stammt der Kindheitsfreund Serenus Zeitblom, sein späterer Biograph. In dem umfänglichen Warenlager des Onkels lernt Adrian alle Musikintrumente kennen, auch sehr seltene. Neben der schulischen Ausbildung bekommt er Klavierunterricht und von dem Dom-Organisten Wendell Kretzschmar. Dieser wird fortan sein musikalischer Mentor bleiben. Durch eine episodische Einschaltung des Romans, in der über einen öffentlichen, aber nur schwach besuchten Musikveortrag Wendell Kretzschmars berichtet wird, bekommt der Leser einen nachhaltigen Eindruck von Kretzschmars musikalischer Kompetenz. Von Wendell Kretzschmar erhält Adrian auch Unterricht in Orgelspiel und Kompositionslehre.

Nach Abschluss des Gymnasiums studiert Leverkühn nicht, wie erwartet, Musik, sondern Theologie in Halle. Doch dann bricht er dieses Studium nach dem 4. Semester ab und wendet sich ganz der Musik zu. Sein Musikstudium nimmt er zu Beginn des Wintersemesters (1905) in Leipzig auf, wohin breits Wendell Kretzschmar als Dozent berufen worden war. Nebenher belegt Leverkühn philosophische Vorlesungen und erwirbt in diesem Fach seinen Doktorgrad. Neben dieser äußeren Entwicklung Leverkühns vollzieht sich während des Leipzig-Aufenthalts sehr stark und rasch die innere Entwicklung Leverkühns. Insbesondere der Kontakt zu einer Prostituierten („Esmeralda“), die der Komponist scheinbar zufällig kennenlernt, bewirkt die Entwicklung, dass Leverkühn sich zum Teufel hingezogen fühlt. Der Ruf „hetaera esmeralda“, den Leverkühn auch motivisch als „h-a-e-a-es“ wiederkehrend in seine Werke einbaut, bewirkt die Lockung des Teufels.

Die Begegnung mit dem Teufel (ob als Fieberphantasie oder real bleibt offen) ereignet während eines Italien-Aufenthaltes Leverkühns (1906), wo er sich mit seinem Freund Rüdiger Schildknapp für längere Zeit aufhält. Das Teufelsgespräch, in dem die Bedingungen des Paktes abgesprochen werden, zählt zu den Höhepunkten des Romans. Leverkühn muss dem Teufel seine Seele vermachen und auf Liebe verzichten, sofern sie wärmt. Dafür wird ihn der Teufel mit Genialität ausstatten, für 24 Jahre.

Der Teufel hält Wort. Leverkühn gelingen bis 1930 mehr und mehr neuartige Kompositionen, er wird unter Kennern berühmt. Unterbrochen wird sein Schaffen immer wieder durch starke Migräne, an der Leverkühn seit seiner Kindheit leidet.

Rudi Schwerdtfeger, einem Konzert-Geiger, gelingt es, mit hartnäckiger Zutraulichkeit Leverkühns Distanziertheit und Kontaktscheu zu überbrücken. Für ihn komponiert Leverkühn sogar ein Violinenkkonzert, seinem Werben und Bitten um dieses verbindende Musik-Werk nachgebend. Rudi Schwerdtfeger wird neben dem Chronisten Zeitblom, dem Kindheitsfreund, der einzige, mit dem Leverkühn sich duzt.

Aber Leverkühn muss, will er dem Teufel Wort halten, sich von Schwerdtfeger trennen. Er tut dies, indem er ihn in den Tod schickt. Eine Rolle weist der dabei einer gemeinsamen Bekannten zu, Marie Goudeau. Zu ihr schickt er Rudi Schwerdtfeger als Werber und lässt ihr durch ihn einen Heiratsantrag machen. Es kommt wie von Leverkühn indendiert: Die Umworbene entscheidet sich für den Werber und nicht für den, der den Werber schickt. Und nun kommt es zu der Katastrophe, die Leverkühn vorausgesehen hat: Schwerdtfeger hat bis dahin heftiges Liebesverhältnis mit einer verheirateten Frau, mit Ines Institoris. Die verlassene Geliebte, eine exaltierte und überspannte Frau, rächt sich und erschießt Schwerdtfeger.

Leverkühn zieht sich aus dem Stadtleben zurück auf den abgelegenen Bauern-Hof Pfeiffering, der mit seinem Geburtsort Buchel fast identisch ist, als bleibender Pensionsgast. Dort lernt er seinen Neffen Nepomuk, genannt Echo, den Sohn seiner Schwester Ursula kennen. Echo bleibt einige Zeit auf Hof Pfeiffering. Leverkühn erfasst eine tiefe Zuneigung zu dem Kind, von dem ein elfenhafter Reiz ausgeht. Diese keusche Pädophilie lässt der Teufel nicht zu. Er nimmt ihm das Kind, lässt es unter grauenvollen Schmerzen an einer eitrigen Hirnhautentzündung sterben.

1930 ist Leverkühns Frist abgelaufen und die Hölle tritt in ihre Rechte. Das zeigt sich bestüzend, als Leverkühn Freunde und Bekannte eingeladen hat, um ihnen aus der Partitur des gerade abgeschlossenen Oratoriums Doktor Fausti Weheklag vorzuspielen, seinem gelungensten Werk. In der Szene, die mit dem Musikvortrag Kretzschmars in Kaisersaschern korrespondiert, zeigt das sprachliche Gebaren Leverkühns mehr und mehr, dass er bereits psychotisch ist. Die Versammelten reagieren zunächst mit Befremden, dann verstört, empören sich schließlich und gehen. Leverkühn hat das Bewusstsein verloren. Nur seine Freunde bleiben. Als er aus dem lange anhaltenden Koma wieder erwacht, ist sein geistiges Leben erloschen.

Er wird in eine Nervenheilanstalt verbracht. Nach Abschluss der Diagnostik nimmt seine Mutter ihn die folgenden zehn Lebensjahre in Pflege, als sei der Sohn wieder zum Kleinkind geworden. Freunde erkennt er in seinem Dahindämmern nicht mehr.

[Bearbeiten] Hauptpersonen

[Bearbeiten] Adrian Leverkühn

Leverkühn ist ein vom Intellekt bestimmter Charakter, der insgeheim unter seinem Mangel an Emotionalität leidet (Kälte-Motiv). Das ´Du´ hat sich nur zwischen ihm und dem Kindheitsfreund Zeitblom erhalten. Später kann es ihm noch der zutrauliche, hübsche Rudi Schwerdtfeger abgewinnen. Die Zutraulichkeit und Distanzüberwindung Schwerdtfegers wird Leverkühn, der in seinem Pakt mit dem Teufel sich verpflichtet hat, auf Liebe zu verzichten, veranlassen, Schwerdtfeger in einen Konflikt zu manövrieren, der für Schwerdtfeger tödlich endet.

Leverkühn hat den Drang nach Kreativität. Doch bei seiner ´Kälte´ braucht er Enthemmung, ´höllisches Feuer´, wie es Thomas Mann in einem seiner Selbstkommentare nennt, um künstlersich produktiv zu werden. Mit Leverkühns Kühle kontrastiert eine eigenartige, befremdlich wirkende Neigung zur Lachlust, die ihn überfällt, wenn er unfreiwille Komik durchschaut. Diese Neigung, die mehr ein unbändiges Verlachen als Lachen ist, sowie sein Hochmut haben den Teufel früh auf ihn aufmerksam gemacht, wie er später im XXV. Kapitel, dem ´Teufelsgespräch´, Leverkühn mitteilen wird.

[Bearbeiten] Serenus Zeitblom

Als Erzähler und Verfasser der Biographie will Zeitblom im Hintergrund bleiben. Sein Lebensinhalt war die sorgende Beobachtung Leverkühns. So kommt es, dass er dem eigenen Leben (Heirat, Geburt und Aufwachsen seiner Kinder, der beruflichen Laufbahn als Gymnasialprofessor) in Leverkühns Lebensbeschreibung wenig Aufmerksamkeit widmet und sie nur am Rande erwähnt. Er bleibt Leverkühns persönlicher Wirkung verfallen, die trotz aller Kühle, die von ihm ausgeht. Die Bedeutung von Leverkühns Kompositionen erfasst der gebildete und selbst musizierende Zeitblom.

Mit Beginn der NS-Zeit zieht sich Zeitblom aus dem Berufsleben zurück. Er ist damit ein glaubwürdiges literarisches Beispiel der inneren Emigration. Nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes war der Begriff innere Emigration zur Rechtfertigung von Ofenhockerei geworden. (Thomas Mann im Tagebuch)

[Bearbeiten] Rüdiger Schildknapp

Schildknapp ist Übersetzer für das Englische und seit der Leipziger Zeit ein enger Vertrauter Leverkühns, eine sportlich wirkende Erscheinung, aber ständig knapp bei Kasse, da er Anstehendes gern mit der Redewendung: "Man sollte eigentich ..." aufschiebt oder unterlässt. Doch seine Imitation englischen Stils gibt ihm eine sympathische Exzentrizität, die auch bei Frauen gut ankommt. Sie bessern nach kleinen Einkäufen bei Herrenausstattern die elegante, aber hier und da verschlissene Kleidung des Jungegesellen auf.

Leverkühn und Schildknapp verbindet ihr Sinn für Komik. Zusammen können sie in Lach- und Heiterkeitsausbrüche geraten, wenn sich ein Anlass findet. Da sie die gleiche Augenfarbe haben, nennt der Biograph und Kindheitsfreund Zeitblom Schidknapp den ´Gleichäugigen´, auf diese Lachexzesse anspielend.

Mit Schildknapp verbringt der Komponist zwei Jahre in Italien, in die Nähe von Palestrina, wo auch Thomas Mann sich mit seinem Bruder Heinrich Mann zwei Jahre aufgehalten hatte.

[Bearbeiten] Rudolf Schwerdtfeger

Rudolf oder Rudi, wie er freundschaftlich oft genannt wird, ist ein enger Freund Leverkühns. Er ist der einzige, neben Zeitblom, mit dem sich der Komponist duzt, dies allerdings auch erst nach langer Werbung durch Schwerdtfeger. Adrian schreibt extra für Rudi, der Geiger im Zapfenstößer-Orchester in München ist, ein Violinkonzert und ist bei dessen ersten Aufführungen durch Schwerdtfeger persönlich anwesend, was untypisch für den Komponisten ist.

Auf Grund der tiefen Verbundenheit vertraut Adrian Rudi seine Heiratsabsichten an und bittet Rudolf, stellvertretend für ihn als Brautwerber aufzutreten. Da Rudolf jedoch selbst in die Auserwählte verliebt ist, endet der Werbungsversuch mit der Ablehnung Leverkühns und der Annahme Schwerdtfegers als Bräutigam. Dieser Verrat distanziert Leverkühn speziell von den beiden, aber auch allgemein von der Menschheit und hat zur Folge, dass Rudi nach seinem Abschiedskonzert im Zapfenstößer-Orchester von seiner ehemaligen Geliebten Ines Institoris erschossen wird.

[Bearbeiten] Ines Institoris (geb. Rodde)

Ines ist die Tochter der Vermieterin von Leverkühn in München. Sie stammt aus einer bürgerlichen Familie aus Bremen und ist nach dem Tod ihres Vaters mit der Mutter nach München gezogen (Parallele zu Thomas Mann, der aus Lübeck stammt und nach München zog). Um ein bürgerliches (reiches) Leben führen zu können, heiratet sie den biederen, emotionslosen Professor Helmut Institoris. Trotz der Lieblosigkeit der Ehe gebiert Ines 3 Kinder, die jedoch völlig ohne Mutterliebe, aufgezogen durch Kindermädchen, aufwachsen. Aus ihrem bürgerlichen Leben flieht Ines durch eine außereheliche Liebesbeziehung zu Rudi Schwerdtfeger und Morphium-Missbrauch. Beides führt in der Folge zu der tragischen Entwicklung, dass sie aus Eifersucht zu Rudis Mörderin wird.

[Bearbeiten] Inkarnationen des Teufels

In Kapitel XXV tritt der Teufel persönlich auf und gibt sich zu erkennen. Aber zuvor und auch danach ist er ebenfalls präsent. Er borgt sich die äußere Gestalt mehrer Randfiguren des Romans aus. Es sind

Wendell Kretzschmar als Verführer zur Musik,

der Sektengründer Beißel als ein Proselytenmacher mit Hilfe der Musik. Sein Chor im Betsaal habe zarte Instrumentalmusik nachgeahmt. Es sei im Falsett gesungen worden, wobei die Sänger kaum die Münder geöffnet, noch die Lippen bewegt hätten. Etwas wie unwiderstehlicher Sirenengesang muss es gewesen sein, der «engelhaft über den Köpfen der Versammelten geschwebt» habe, «unähnlich allem menschlich Gewohnten, unähnlich jedenfalls jedem bekannten Kirchengesang». Derjenige, der ihn einmal gehört hatte, konnte sich ihm fortan nicht mehr entziehen, wollte ihn immer wieder hören.

Der Theologie-Professor Kumpf in Halle, der überdies zur Lutherparodie wird, als er mit der Semmel nach dem Teufel wirft, den er in der Zimmerecke zu sehen meint,

der Privatdozent Schleppfuß mit seinen Vorlesungen, in denen er das Geschlechtliche verteufelt,

der hinkende Dienstmann in Leipzig. Er manövriert den ahnungslosen, noch stadtfremden Leverkühn in ein Bordell.

Die Prostituierte im «spanischen Jäckchen», bei der sich Leverkühn wissentlich mit Syphilis infiziert,

der intellekuelle Quertreiber Chaim Breisacher, ein ideologischer Wegbereiter des Faschismus [siehe folgendes Kapitel]

und in einem heiteren Intermezzo der Musikagent Fitelberg. Er will Leverkühn aus seiner Zurückgezogenheit zu Auftritten in der großen Welt überreden und antwortet scherzhaft auf die Frage nach dem Wie: «Ich breite meinen Mantel aus», auf Goethes «Mephistopheles» anspielend.

[Bearbeiten] Hintergründe

Schon als junger Mann hatte Thomas Mann den Plan gefasst, einen Faust-Roman zu schreiben. Jedoch setzte er diesen Plan erst nach Beendigung seiner „Joseph“-Tetralogie in die Tat um.

Thema des Romans ist die „deutsche Tragödie“: Der Roman handelt von den kulturhistorischen und geistesgeschichtlichen Wurzeln des Nationalsozialismus. Immer wieder wird das romantisch-irrationale Denken dargestellt, das nach Thomas Manns Ansicht letztlich zum Nationalsozialismus geführt hat: In den von „Wandervogel“-Romantik geprägten Gesprächen des Studenten Adrian Leverkühn mit seinen Kommilitonen, in den reaktionären, anti-humanen und zivilisationsfeindlichen Reden des Dr. Chaim Breisacher und in den „erzfaschistischen“ (so Thomas Mann) Gesprächsrunden bei Dr. Sixtus Kridwiß.

Vor diesem Hintergrund wird das Lebensschicksal des hochbegabten, aber kalten - das Motiv der „Kälte“ ist ein zentrales Motiv im Doktor Faustus - Adrian Leverkühn geschildert. Seine persönliche Tragödie wird in Beziehung gesetzt zu der Tragödie des deutschen Volkes, sein Teufelspakt wird parallelisiert mit dem Teufelspakt, den Deutschland eingegangen ist (wobei offen bleibt, wen Thomas Mann mit diesem Teufel meint: Adolf Hitler persönlich, den Nationalsozialismus oder allgemeiner ein menschenfeindliches, anti-humanes, anti-zivilisatorisches Denken).

Sowohl die Örtlichkeiten, an denen das Romangeschehen stattfindet (Thomas Mann ging sogar so weit, die Nummer der Trambahn, in der Schwerdtfeger erschossen wird, von 1 in 10 zu ändern, nachdem ihn nach einer Lesung eine Münchnerin auf den Fehler aufmerksam gemacht hatte), als auch die Personen haben reale Urbilder. Genannt seien hier vorläufig nur Thomas Manns eigene Mutter und seine beiden Schwestern Julia und Carla, die als Witwe Rodde und ihre Töchter Ines (wie übrigens Heinrich Manns Verlobte hieß) und Clarissa im Roman auftreten. Hinter der Figur des Rudolf Schwerdtfeger verbirgt sich der Dresdener Paul Ehrenberg, zu dem Thomas Mann eine heftige Zuneigung gefasst hatte. In Jeanette Scheurl, der Dichterin mit dem mondänen Schafsgesicht, kann man Annette Kolb erkennen. Adrian Leverkühns Theologie- und Philosophiestudium in Halle und seine Teilnahme an der „theologischen Verbindung Winfried“ ist eine Reverenz an Paul Tillich, dem Thomas Mann seit dem Exil in den USA verbunden war; auch Tillich studierte Theologie und Philosophie in Halle und erzählte begeistert Thomas Mann von den Diskussionsrunden und den Wanderungen seiner christlichen Verbindung „Wingolf“.

Die fiktive Stadt Kaisersaschern, deren mittelalterliche Prägung auf Adrian Leverkühn ein Leben lang nachwirkt, trägt viele Züge von Thomas Manns Heimatstadt Lübeck. Der geographischen Lage nach entspricht Kaisersaschern Naumburg.

Dem Teufelsgespräch liegt eine Vision zu Grunde, die Thomas Mann in seiner Jugend während eines Italien-Besuches hatte. Das Motiv des unheimlichen Besuchers taucht auch schon in den Buddenbrooks (1901) und in Der Zauberberg (1924) auf. Als weitere Inspirationsquelle für diese Passage gab Thomas Mann selbst die Teufelsbegegnung von Iwan Karamasow aus dem Roman Die Brüder Karamasow an.

Obwohl der Roman sich mit dem Niedergang Deutschlands in der Zeit des Zweiten Weltkriegs, in der er geschrieben wurde, beschäftigt, spielt vor allem die Musik eine zentrale Rolle, insbesondere die Zwölftonmusik, die Adrian Leverkühn begründet haben soll (in Wahrheit ist die Zwölftonmusik auf Arnold Schönberg zurückzuführen). Musik ist in dem Roman den Selbstkommentaren Thomas Manns zufolge ein Paradigma für die Kunst überhaupt. Mehr als die Kunst-Essayistik ist dieses Spätwerk ein zutiefst religiöses Buch über Verfehlung und Gnade.

Im Briefwechsel hatte Thomas Mann wiederholt von der Erregung berichtet, mit der er an dem Roman geschrieben habe. Das dürfte mit der deutschen Atmosphäre zusammenhängen, die er schriftstellerisch evoziert und hinter der sich - das kann schon sein - Heimweh verbirgt. Der Roman endet mit den Worten "mein Vaterland". Thomas Mann sah in der Arbeit an dem Alters-Roman eine Art biographischer Rundung: Mit Kaisersaschern schilderte er erneut Lübeck, wie er das im Jungendwerk «Buddenbrooks» getan hatte. "Wo wir sind, ist Kaisersaschern" meint Leverkühn gegenüber seinem Jugendfreund Zeitblom, als beide die Heimatstadt längst hinter sich gelassen haben. Als prominentester Verter der Emigration hatte Thomas Mann bei der Ankunft im amerikanischen Exil der Welt mitgeteilt:"Wo ich bin, ist Deutschland". Kaisersaschern symbolisiert Deutschland mehr als Leverkühn.

Für das Romanprojekt studierte Mann musikwissenschaftliche Lehrbücher sowie Biographien, darunter solche zu Mozart, Beethoven, Hector Berlioz, Hugo Wolf und Alban Berg. Mit zeitgenössischen Komponisten wie Igor Strawinsky, Arnold Schönberg und Hanns Eisler nahm er Kontakt auf, um sich in Sachen Komposition unterweisen zu lassen, vor allem aber sehr intensiv im direkten Umgang mit dem Musiksoziologen und Philosophen Theodor W. Adorno. Die musiktheoretischen Äußerungen des Teufels im Teufelsgespräch stammen nahezu wörtlich aus Adornos Philosophie der neuen Musik. Auch sonst ließ sich Thomas Mann von handschriftlichen Entwürfen Adornos leiten. Weil Thomas Mann Adornos Wort „Eigengewicht“ nicht richtig entziffern konnte, gelangte das sinnlose Wort vom „Fugengewicht“ der Akkorde in den Roman.

Dokumentarisches und Historiographisches aus der Lutherzeit und dem 30jährigen Krieg gehörten zur Vorbereitung des Romans ebenso wie Grimmelshausen und Sprichwörtersammlungen des Mittelalters. In Manns Die Entstehung des Doktor Faustus ist dem Kapitel X zu entnehmen, dass er sich auch mit den Greueln in den Konzentrationslagern des Dritten Reichs auseinandersetzte und er diesbezüglich mit Heinrich Eduard Jacob in Kontakt stand. „Leverkühn“ als „lebenskühn“, so wollte Mann diese facettenreiche Gestalt verstanden wissen. Er nannte das Buch seine „Lebensbeichte“. [7]

„(Serenus) Zeitblom ist eine Parodie meiner selbst. In Adrians Lebensstimmung ist mehr von meiner eigenen, als man glauben sollte – und glauben soll.“ [8]

Leverkühn verspricht sich eine ´Genialisierung durch Krankheit´ und infiziert sich mit Syphilis. Bis zur Entdeckung des Penicillins war Syphilis eine verbreitete Seuche, die durch Geschlechtsverkehr übertragen wurde. Sie manifestiert sich in verschiedenen Organsystemen, vor allem aber im zentralen Nervensystem. ´Genialisierung durch Krankheit´ ist ein literarisches Motiv des Fin de siècle und der in dieser Epoche aufgetretenen Kulturströmung Dekadenz, lässt sich aber naturwissenschaftlich nicht verifizieren. [9] Friedrich Nietzsche war an Syphilis erkrankt, im Spätstadium der Seuche in geistige Umnachtung gefallen und nach langem Siechtum gestorben. Nietzsches Lebenslauf hat Thomas Mann als Vorlage für seine Kunstfigur Adrian Leverkühn gedient.

Leverkühn erfindet, angeregt und illuminiert durch das Initialstadium der entzündlichen Gehirnzerstörung, die Zwölf-Ton-Technik, auf eigene Hand und ohne von Arnold Schönberg zu wissen. In seinen Selbstkommentaren nennt Thomas Mann die Reihentechnik Teufelswerk und befürchtet amüsiert: «Schönberg wird mir die Freundschaft kündigen» [10]

[Bearbeiten] Wirkungsgeschichte

[Bearbeiten] Literatur

Eine Wiederaufnahme und Fortführung des Stoffs und der Motive des Romans findet sich in Hans Wollschlägers Roman Herzgewächse.

[Bearbeiten] Musik

In Hans Werner Henzes 1997 geschriebenem 3. Violinkonzert findet sich eine explizite Bezugnahme in den 3 Satztiteln:

  • Esmeralda. nicht eilen, tänzerisch gemütvoll
  • Das Kind Echo: Adagio - Tempo giusto
  • Rudolf S.: Andante - Più mosso

[Bearbeiten] Film

Der Roman wurde 1981/82 Vorlage des gleichnamigen Films von Franz Seitz (Produktion, Drehbuch, Regie). Jon Finch spielte Adrian Leverkühn, Hanns Zischler war der Darsteller des Serenus Zeitblom und André Heller spielte den Satan. In weiteren Rollen wirkten Margot Hielscher, Hans Korte, Herbert Grönemeyer und Lothar Günther Buchheim mit; Christoph Schlingensief war Kamera-Assistent.[11][12]

[Bearbeiten] Literatur

Primärliteratur

  • Thomas Mann:
    • Doktor Faustus, Fischer Taschenbuch, ISBN 3596294282
    • Doktor Faustus (Frankfurter Ausgabe), S. Fischer, ISBN 3100482204
    • Die Entstehung des Doktor Faustus. Roman eines Romans, Frankfurt am Main 2001 (Fischer Taschenbuch), ISBN 3596294274
(Entstehung und Konzeption des Romans in der Darstellung des Autors)
  • Thomas Mann, Theodor W. Adorno:
    • Briefwechsel 1943 - 1955, Frankfurt am Main 2003 (Fischer Taschenbuch), ISBN 3596158397
(der Briefwechsel gibt wichtige Aufschlüsse über die Mitwirkung Adornos an der Konzeption des fiktiven musikalischen Werks Adrian Leverkühns sowie über Thomas Manns poetologische Ansätze)
  • Hörbuch:
    • Doktor Faustus, Hörbuch, gelesen von Gert Westphal (22 CDs), Deutsche Grammophon, ISBN 3829114575

Sekundärliteratur

  • „und was werden die Deutschen sagen??". Thomas Manns Roman Doktor Faustus. Hrsg. von Hans Wißkirchen und Thomas Sprecher. Lübeck: Dräger 1997.
  • Andreas Urs Sommer. Der mythoskritische „Erasmusblick“. Doktor Faustus, Nietzsche und die Theologen, in: Thomas Mann Jahrbuch, hrsg. von Eckhard Heftrich und Thomas Sprecher, Bd. 11 (1998), S. 61-71
  • Jürgen Joachimsthaler: Politisierter Ästhetizismus. Zu Thomas Manns „Mario und der Zauberer“ und „Doktor Faustus“. In: Edward Białek, Manfred Durzak, Marek Zybura (Hrsg.): Literatur im Zeugenstand. Beiträge zur deutschsprachigen Literatur- und Kulturgeschichte. Festschrift zum 65. Geburtstag von Hubert Orłowski. Frankfurt/M. u.a.: Lang 2002, S. 303-332.


Der Wikipedia-Artikel ´Doktor Faustus´ ist in die Bibliographie ´Thomas-Mann-Leser und -Forscher´ der FU Berlin aufgenommen.

[Bearbeiten] Quellenangaben

  1. am 9.7.1944 an Peter Flamm und an Martin Flinker; am 10.7.1944 an Ludwig Lewisohn
  2. am 25. Juni 1948 an Peter Suhrkamp]
  3. 15. Dezember 1947 an Erich von Kahler
  4. am 11. Oktober 1944 an Agnes Meyer
  5. am 14. Juli 1948 an Friedrich Sell
  6. [1] Zur Kunstessayistik in «Doktor Faustus»: „Zweideutigkeit als System“, Kapitel [1.9]
  7. am 25.6.1948 an Peter Suhrkamp
  8. am 21.11.1948 dem Kulturkritiker Paul Amann
  9. H.-P. Haack: Genialisierung durch Krankheit
  10. Zweideutigkeit als System
  11. Besetzungsliste mit Rollenverteilung
  12. Daten-Eintrag bei Filmportal.de

[Bearbeiten] Weblinks

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