Tormato
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Yes – Tormato | ||
---|---|---|
Veröffentlichung: | 20. August 1978 | |
Label: | ||
Formate: | LP, CD | |
Genre: | Progressive Rock | |
Anzahl der Titel: | 8 | |
Laufzeit: |
41:13 |
|
Besetzung: |
|
|
Produzent(en): | ||
Studio(s): |
Advision Studios, London |
|
Chronik von Yes | ||
Going for the One (Vorheriges Album 1977) |
Tormato | Drama (Nächstes Album 1980) |
Tormato ist ein Album der Musikgruppe Yes. Im zehnten Jahr des Bestehens der Band veröffentlichten sie als neuntes Studioalbum das elfte Werk.
Ein wesentliches Merkmal von Yes ist, dass ein permanenter Austausch an Musikern stattfindet, welche aber wiederholt auch wieder zurückkehren, vergleichbar dem Kommen und Gehen bei einer Drehtüre. Dies hat wesentlichen Einfluss auf die Musik und damit auf die Alben.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Inhalt und Cover
Das wie beim Vorgänger Going for the One wieder von Hipgnosis gestaltete Cover zeigt auf der Vorderseite einen „very british“ bekleideten Mann mit zwei Schlagzeugstöcken. Das Logo und der Albumtitel erscheinen wie schon auf dem Vorgängeralbum. Die Rückseite zeigt ein Gruppenfoto, alle mit Sonnenbrille, auf einem Hügel. Auf beiden Seiten sind zerdrückte Tomaten auf dem Cover verteilt.
Obwohl das Album einige sehr gute Stücke enthält, ist der Erfolg nicht in der gewohnten Größenordnung. Vor allem bemängeln Kritiker das fehlen längerer Stücke, wie sie auf den vier Vorgängeralben seit Close to the Edge üblich waren. Das längste Stück von Tormato, On the Silent Wings of Freedom, dauert lediglich acht Minuten, während zuvor die typischen Longtracks 15 - 22 Minuten dauerten. Andererseits zeigen aber auf diesem Album auch bereits kürzere Lieder mehrteiligen Aufbau (Future Times/Rejoice, Release, Release). Daneben wird Rick Wakemans Keyboardsound als zu künstlich und schrill bezeichnet. Wakeman verwendete nämlich anstelle der üblichen Instrumente Minimoog und Mellotron den neu entwickelten polyphonen Polymoog-Synthesizer und das Birotron. Wegen der Ablehnung dieser Tasteninstrumente durch Fans und Kritiker, aber auch aufgrund technischer Schwierigkeiten und erfolgreicherer Neuentwicklungen war Tormato das einzige Yes-Album auf dem Wakeman diese beiden Instrumente einsetzte.
Auf der ausgekoppelten Single Don´t Kill the Whale gibt es mit der B-Seite Abilene einen Titel, welcher nicht auf einem Studioalbum erscheint. Dies geschieht erst zum vierten und - wenn man Anderson Bruford Wakeman Howe außer acht lässt- auch zum letzten Mal in der Geschichte von Yes.
[Bearbeiten] Konzerte
[Bearbeiten] Drehbühne
Ganz anders läuft es bei den Konzerten. Yes ist im zehnten Jahr des Bestehens mit einer Drehbühne unterwegs, die inmitten der Hallen steht. Die Konzerte sind Yes-Religion pur, und der Hohepriester Anderson bekommt im Zentrum der Drehbühne ein eigenes Podest. Wen die neuen Songs auf dem Album nicht mitreißen, im Konzert tun sie es ohne Zweifel.
1978 und 1979 starten alle Konzerte mit Benjamin Brittens The Young Person's Guide to the Orchestra, gefolgt von einem Ausschnitt aus dem Film Close Encounters Of The Third Kind. Erst dann starten die Klassiker Siberian Khatru und Heart Of The Sunrise. Immer dabei sind ebenfalls Starship Trooper, Awaken, I've Seen All Good People und Roundabout, manchmal kommt auch And You And I zum Einsatz. Vom aktuellen Album werden immer Future Times/Rejoice, Circus of Heaven und Don't Kill The Whale geboten. In manchen Konzerten wird Madrigal, Arriving UFO, Release, Release oder On The Silent Wings Of Freedom gespielt. Je ein Solo für Wakeman und Howe ist usus, das Solo für White gibt es nur in Zusammenhang mit Arriving UFO oder Release, Release.
Die Band bringt zudem ein Medley auf die Drehbühne, das hervorragend zusammengestellt ist und von Yes-Fans in aller Welt immer wieder als Mitschnitt auf einem Album sehnlichst gewünscht wird. Erst 2005 wird mit The Word is Live dieser Wunsch auch erfüllt. Einige Konzerte stechen aus den vielen dieser beiden Jahre heraus.
[Bearbeiten] Live In London 1978
Zur 10. Jahresfeier des Bestehens der Band laden Yes in die London, Wembley Arena ein. Drei Tage vom 26. bis 28. Oktober 1978 dauert die Party welche in vier ausverkauften Konzerten vor jeweils 12.000 begeisterten Fans gefeiert wird. Obwohl Wakeman und Howe ihre Freiräume für immer neue Variationen und kleine Soli nutzen, ist die Band an diesen Abenden in jeder Phase musikalisch perfekt und hervorragend abgestimmt. Starship Trooper vom 28. Oktober 1978 ist vermutlich die beste Version welche jemals Live gespielt wurde. Die Atmosphäre während der Konzerte ist unbeschreiblich, wie eine Reise zu einem anderen Stern. In vielen existierenden Tondokumenten von Yesshows über Classic Yes und unzähligen verschiedenen Radio-Shows kann dies überprüft werden. Diese Konzerte sind vermutlich die mit der größten Verbreitung innerhalb der Fangemeinde. Yes ist in dieser Besetzung am nächsten Gipfel angekommen, dem der Live-Performance, besser geht´s nicht. Nach jedem Gipfel kommt ein Abstieg, die Frage ist nur wie tief es hinunter geht.
[Bearbeiten] Live In Philadelphia 1979
1996 erscheint mit Live In Philadelphia 1979 der Mitschnitt eines Konzerts vom 21. Juni 1979 auf Video, später auch auf Laserdisc und 1998 auf DVD. Es handelt sich dabei um eine Aufzeichnung eines Fernsehsenders aus der Spectrum Arena vor 20.000 Zusehern. Die Drehbühne und die Lichtverhältnisse bzw. die Lichtshow erweisen sich als große Herausforderung für die Kameras. Kaum ist ein Musiker scharf im Bild, dreht er sich mit der Drehbühne weg oder wird von einem anderen, der sich gerade ins Bild dreht, verdeckt. Kaum zoomt die Kamera auf einen Spieler wechselt der Lichtfokus auf einen anderen und dieser steht auf der anderen Seite der Drehbühne und daher mit dem Rücken zur Linse. Dies alles zusätzlich zum Handikap des NTSC-Verfahrens mit welchem die Aufnahme aufgezeichnet wurde. Das Bild ist unscharf und nicht mit heutigen Produkten vergleichbar. Jedoch ist es das einzige autorisierte mit professionellem Equipment aufgenommene Konzert mit Drehbühne und daher ein hoch interessantes Zeitdokument.
- Songliste der DVD: Close Encounters Of The Third Kind, Siberian Khatru, Circus Of Heaven, Starship Trooper, Drum Solo (Arriving UFO), Leaves Of Green (The Ancient), I've Seen All Good People, Roundabout.
Die erste sofort wieder zurückgezogene Ausgabe des Videos ist fehlerhaft. Zwischen den Songs sind Minuten lang schwarze Lücken, wo für die Fernsehsender Raum ist um Werbung zu schalten. Die Werbung ist zwar nicht auf dem ursprünglichen Originalband, jedoch wurden die leeren Stellen nicht aus dem Masterband für das Video entfernt. Bei einem VHS-Video erfordert dies mühevolles Vorspulen und ist ein unhaltbarer Zustand. Erst die zweite Auflage zeigt ein durchgängiges Konzert. Zu unterscheiden sind die beiden Auflagen von Außen praktisch nicht, nur durch abspielen.
[Bearbeiten] Die Arbeiten am Nachfolgeralbum
Ende 1979 treffen sich Yes nach der Tour mit dem Produzenten Roy Thomas Baker in Paris, um ein neues Album aufzunehmen. Paris liegt auf halbem Weg zwischen Rick Wakeman (Schweiz) und dem Rest der Band (England) und ist wegen seiner Lage ein Kompromiss, kein Wunschkandidat für die Aufnahmen. Die Paris Sessions im November 1979 laufen auch nicht gut, das Material ist nur zweitklassig. Die Band spaltet sich aus musikalischen Gründen in zwei Lager (Anderson und Wakeman) und dem Rest (Howe, Squire und White). Die Arbeit kommt zum Stillstand als sich Alan White den Knöchel bricht. Anderson und Wakeman, die zu dieser Zeit beide auch an Soloprojekten arbeiten, treffen sich in einem Café in Paris und beschließen, dass sie vorerst genug von Yes haben.
[Bearbeiten] Tracklist
- Future Times/Rejoice (Anderson/Howe/Squire/Wakeman/White) – 6:45
- Future Times (Anderson/Howe/Squire/Wakeman/White)
- Rejoice (Anderson)
- Don't Kill the Whale (Anderson/Squire) – 3:56
- Madrigal (Anderson/Wakeman) – 2:23
- Release, Release (Anderson/White/Squire) – 5:46
- Arriving UFO (Anderson/Howe/Wakeman) – 6:03
- Circus of Heaven (Anderson) – 4:29
- Onward (Squire) – 4:02
- On the Silent Wings of Freedom (Anderson/Squire) – 7:47
[Bearbeiten] Wichtige Singles
- Don't Kill the Whale / Abilene
[Bearbeiten] Compilations
- Yesyears
- Yesstory
- In A Word
- The Ultimate Yes
[Bearbeiten] Live
- Keys to Ascension
- The Word Is Live
Anmerkung
- Alle Alben wurde zwischenzeitlich auf CD, manche auf DVD, meist mit Bonus-Tracks veröffentlicht. In allen Fällen sind hier nur die Erstveröffentlichungen vermerkt.