Träger (Mathematik)
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In der Mathematik bezeichnet der Träger (manchmal auch Support) die „Nichtnullstellenmenge“ einer Funktion oder anderen Objekten.
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[Bearbeiten] Analysis
[Bearbeiten] Träger einer Funktion
Der Träger von f wird meist mit bezeichnet.
Sei A ein topologischer oder metrischer Raum und eine stetige Funktion. Der Träger von f besteht dann aus der abgeschlossenen Hülle (cl, von "closure") der "Nichtnullstellenmenge" von f:
[Bearbeiten] Träger einer Distribution
Ist f dagegen eine Distribution auf U (offene Teilmenge von ), dann definiert man als Träger von f das Komplement der größten offenen Teilmenge, auf der f verschwindet:
Falls f = Tg eine reguläre Distribution ist, stimmt diese Menge mit dem Träger von g überein.
[Bearbeiten] Beispiele
Ist mit f(x) = x, dann ist , denn die Nichtnullstellenmenge von f ist , deren Abschluss ganz ist. Dasselbe gilt für jede Polynom-Funktion außer der Nullfunktion.
Ist mit f(x) = 1, falls , sonst 0, dann ist die Menge .
Sei U eine offene Teilmenge des . Die Menge aller stetigen Funktionen von U nach mit kompaktem Träger bildet einen Vektorraum, der mit C0(U) bezeichnet wird.
Die Menge aller glatten (unendlich oft differenzierbaren) Funktionen mit kompaktem Träger in U spielt als Menge der "Testfunktionen" eine große Rolle in der Theorie der Distributionen.
Die Delta-Distribution δ(f): = f(0) hat den Träger , denn mit gilt: Ist f aus , dann ist δ(f) = 0.
[Bearbeiten] Garbentheorie
Es sei F eine Garbe abelscher Gruppen über einem topologischen Raum X.
[Bearbeiten] Träger eines Schnittes
Für eine offene Teilmenge und einen Schnitt heißt die Menge derjenigen Punkte , für die das Bild von s im Halm Fx ungleich null ist, der Träger von s, meist mit oder | s | bezeichnet.
Der Träger eines Schnittes ist stets abgeschlossen.
[Bearbeiten] Träger einer Garbe
Der Träger von F selbst ist die Menge der Punkte , für die der Halm Fx ungleich null ist.
Der Träger einer Garbe ist nicht notwendigerweise abgeschlossen, der Träger einer kohärenten Modulgarbe hingegen schon.
[Bearbeiten] Literatur
- Roger Godement, Théorie des faisceaux. Hermann, Paris 1958.