Trachyt
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Trachyt (von griechisch trachys = rauh) ist ein vulkanisches Gestein. Er ist chemisch mit dem Tiefengestein Syenit identisch und stellt dessen an der Erdoberfläche erstarrtes Äquivalent dar. Im Klassifikationsdiagramm nach Streckeisen liegt Trachyt in Feld 7. Veraltete Namen, die heute nicht mehr verwendet werden sollten, sind Orthophyr, Orthoporphyr und Orthoklasporphyr.
Trachyt besteht hauptsächlich aus Alkalifeldspat (Sanidin und Orthoklas) und natriumreichem Plagioklas, wobei ersterer überwiegt. Beträgt der Anteil von Alkalifeldspat gegenüber Plagioklas über 90 Volumenprozent, spricht man von einem Alkalifeldspattrachyt (Feld 6 im Streckeisendiagramm). Weiterhin können bis zu 20 % Quarz (Quarztrachyt bzw. Quarz-Alkalifeldspattrachyt) oder bis zu 10 % Minerale der Foidgruppe (Foid-führender Trachyt bzw. Foid-führender Alkalifeldspattrachyt) hinzukommen. Untergeordnet auftretende mafische Bestandteile sind Klinopyroxen, Hornblende, Biotit, Fayalit und andere. Aufgrund des Mineralbestandes ergibt sich eine helle Gesteinsfarbe. Häufig ist porphyrisches Gefüge mit Einsprenglingen der genannten Minerale in einer glasigen oder feinkörnigen Feldspat-Grundmasse zu beobachten. Trachyt kann aber auch in Form von Obsidian oder als pyroklastisches Gestein (z.B. Bimsstein) auftreten.
Trachyt ist ein verbreitetes Gestein in zahlreichen Vulkangebieten weltweit. In Deutschland sind insbesondere die Vorkommen im Westerwald und im Siebengebirge zu nennen. Schon im frühen 13 Jh. begann man mit dem Abbau des Trachytes in Wölferlingen für Kloster Marienstatt. Später kamen Abbaue in Selters (Westerwald) (seit etwa 1770) und in Weidenhahn (1848) hinzu. Über die Flüsse wurde der Stein ins Rheinland und bis in die Niederlande verschifft. Die romanischen Kirchen zu Köln wurden damit wieder aufgebaut. Heute wird Trachyt in Deutschland nur noch im Westerwald abgebaut.
Trachyt wird für Kirchenausstattungen, Fassaden, Böden und im Gartenbereich eingesetzt. Er ist frostbeständig und beschränkt polierfähig.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Dietrich R.V. & Skinner B.J. (1984): Die Gesteine und ihre Mineralien. Ott Verlag, Thun. ISBN 3-7225-6287-2
- Maresch W. & Medenbach O. (1987): Gesteine (Steinbachs Naturführer). Mosaik Verlag, München. ISBN 3-576-10699-5