Transnationale Geschichte
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Transnationale Geschichte ist eine Art der Geschichtsschreibung bzw. der Geschichtsbetrachtung in der Geschichtswissenschaft, bei der die geschichtliche Perspektive über die nationalstaatlich fixierte und begrenzte Geschichtsdeutung einer Nationalgeschichte hinausgeht und daher eine entsprechende Betrachtungsweise entwickelt. Bei dieser Geschichtsperspektive geht es darum mögliche einseitige Perspektiven und Begrenzungen geschichtswissenschaftlicher Wahrnehmung, welche eine Nationalgeschichte hat, zugunsten eines über diesen Rahmen hinausgehenden Geschichtsbildes aufzubrechen und damit auch Perspektiven auf die Nationalgeschichte zu erschließen, welche sonst unberücksichtigt bleiben würden. Gerade bei zeitgeschichtlichen Themen ist diese auf einer Komparatistik fußende Methodik von besonderem Interesse.
Die transnationale Geschichte ist kein Ersatz für die Nationalgeschichte, sondern kann sich nur als Ergänzung zu dieser verstehen. Die methodische Legitimation der Nationalgeschichte ist durch sie nicht aufgehoben. Das gilt auch für die Globalgeschichte und alle sonstigen historiographischen Konzepte.
siehe: histoire croisée
[Bearbeiten] Weblinks
- geschichte.transnational – Fachforum zur Geschichte des kulturellen Transfers und der transnationalen Verflechtungen in Europa und der Welt, koordiniert von Wissenschaftlern des Zentrums für Höhere Studien der Universität Leipzig und der Forschungsgruppe "Monde Germanique" am Centre National de la Recherche Scientifique Paris