Transzendentalismus
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Transzendentalismus ist eine in der Mitte des 19. Jahrhunderts unter dem Einfluss von Kant, Schelling und Coleridge in den USA von den Unitariern Ralph Waldo Emerson, Henry David Thoreau und Margaret Fuller gegründete neuidealistische Bewegung. Sie sammelte weltzugewandte Intellektuelle und Schriftsteller, die sich in ihrem Zentrum, einem Gartenhaus in Concord (Massachusetts), regelmäßig zu Gesprächen trafen. Die Transzendentalisten traten für eine freiheitliche, selbstverantwortliche und naturzugewandte Lebensführung ein. Von ihnen gingen wesentliche Impulse für die Sklavenbefreiung (Abolitionismus), die Entstehung der Frauenbewegung und der Naturschutzbewegung aus, ferner wandten sie sich gegen das materialistische und übertrieben rationalistische Denken.
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[Bearbeiten] Wesen und Wirkung
Man suchte alternative Möglichkeiten des Denkens, Schreibens und Lebens, neigte zu einer millenaristischen Sichtweise und esoterischen Interessen und erwartete eine apokalyptische Zeitenwende sowie einen utopischen Neubeginn. Der Transzendentalismus hatte einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung einer eigenständigen amerikanischen Nationalliteratur. Seine wichtigsten Vertreter sind Ralph Waldo Emerson, Margaret Fuller und Henry David Thoreau, doch hatte er auch erhebliche Wirkung auf Literaten der American Renaissance wie Walt Whitman, Emily Dickinson, Nathaniel Hawthorne und Herman Melville.
[Bearbeiten] Wichtige Werke des Transzendentalismus
- Ralph Waldo Emerson: "The American Scholar" (1837), "Nature" (1938)
- Margaret Fuller: "Women in the Nineteenth Century" (1844) - (dt. "Manifest eines feministischen Transzendentalismus")
- Henry David Thoreau: "Walden" (1854) - (dt. "Walden")
- Henry David Thoreau: "Aus den Tagebüchern (1837 - 1861)" - (deutschsprachige Auszüge der Tagebücher, 1996)
[Bearbeiten] Literatur
- Hubert Zapf (Hrsg.), Amerikanische Literaturgeschichte. Stuttgart: Verlag J. B. Metzler 1996, S. 98-110.
- Dieter Schulz, Amerikanischer Transzendentalismus. Ralph Waldo Emerson, Henry David Thoreau, Margaret Fuller. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2002.