U-Boot-Klasse 206
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Die Entwicklung der U-Boote der Klasse 206 begann bereits 1962. Sie sind in erster Linie für die Verwendung im küstennahen Raum gebaut worden und sollen Überwasserschiffe, U-Boote und den Nachschubverkehr bekämpfen. Mit dem Bau der Boote wurden nach einer Ausschreibung die Werften Howaldtswerke-Deutsche Werft (HDW) und die Rheinstahl Nordseewerke GmbH (RNSW), heute Thyssen Nordseewerke GmbH (TNSW), beauftragt. Bei diesem U-Bootstyp handelt es sich um sehr wendige und zuverlässige Unterseeboote. Zum Schutz vor Minen und Entdeckung durch MAD-Sensoren sind diese Boote aus nicht magnetischem Stahl gefertigt.
[Bearbeiten] Technische Daten
- Maße (Länge / Breite / Tiefgang / Höhe): 48,6 m / 4,6 m / 4,5 m / 8,8 m
- Einsatzverdrängung: 450 Tonnen Überwasser, 498 t getaucht
- Betriebstauchtiefe: 100 m bei 2,5 facher Sicherheit
- Geschwindigkeit: 10 Knoten Überwasser, 17 kn getaucht
- Reichweite: ca. 4500 Seemeilen bei 6 kn Überwasser; ca. 280 sm bei 4 kn getaucht
- Seeausdauer: ca. 30 Tage
- Verweildauer unter Wasser: ca. 96 Stunden
- Antriebsanlage
- 2 Dieselgeneratoren; bestehend aus je 1 MTU-12-Zylinder-4-Takt-V-Dieselmotor mit 600 PS aus 60 Litern Hubraum und einem festgekuppelten BBC-Generator (die Dieselgeneratoren haben keine Verbindung mit der Schraubenwelle)
- 1 SSW-Elektrofahrmotor 1.100 kW/1.500 PS wirkend auf eine Welle mit 5-(Klasse 206)/7-(Klasse 206 A) Blatt-Schraube
- Bewaffnung
- Ausrüstung
- Ausfahrgeräte:
- ELO/UM-Mast (Elektronische Kampfführung)
- Sehrohr
- Stabantenne
- Schnorchel mit integriertem Navigationssehrohr
- Radar
- Sonar DBQS21 Unterwasserortungsgerät aktiv und passiv
- Waffenleitanlage SLW83 Krupp Atlas Elektronik
- Ruder: Als vordere Tiefenruder dienen 2 ausfahrbare Flächen, die konvex bzw. konkav geformt sind und so bei Anströmung Auf- bzw. Abtrieb erzeugen, dies hat den Vorteil, dass diese Ruder bei Nulllage vollständig eingezogen werden können und so keine störenden Strömungsgeräusche verursachen. Das Seitenruder befindet sich im Gegensatz zu vielen U-Booten des Typs 205 im Schraubenstrom, die hinteren Tiefenruder sind an einem Tiefenruderträger befestigt, der auch das untere Lager des Seitenruders aufnimmt.
- Ausfahrgeräte:
- Besatzung: 23
- Baukosten: 135 Mio. € pro Stück (heutiger Wert)
Zwischen 1973 und 1975 wurden folgende 18 Boote dieses Typs in der deutschen Marine in Dienst gestellt:
Alle U-Boote der Klasse 206 der Deutschen Marine | |||
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Bezeichnung | Indienststellung | Umbau zur Klasse 206 A | Außerdienststellung |
U 13 - S 192 | 19. April 1973 | 23. September 1997 September 1998 Abgabe an Indonesische Marine, dort unter dem Namen „Nagarangsang“ im Dienst. |
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U 14 - S 193 | 19. April 1973 | 23. September 1997 September 1998 Abgabe an Indonesische Marine, dort unter dem Namen „Nagabanda“ im Dienst. |
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U 15 - S 194 | 17. Juli 1974 | 27. November 1989 | |
U 16 - S 195 | 9. November 1973 | 14. März 1988 | |
U 17 - S 196 | 28. November 1973 | 18. September 1989 | |
U 18 - S 197 | 19. Dezember 1973 | 4. April 1990 | |
U 19 - S 198 | 9. November 1973 | 23. August 1998 | |
U 20 - S 199 | 24. Mai 1974 | 26. September 1996 | |
U 21 - S 170 | 16. August 1974 | 3. Juni 1998 | |
U 22 - S 171 | 26. Juli 1974 | 9. Januar 1989 | |
U 23 - S 172 | 2. Mai 1975 | 10. August 1987 | |
U 24 - S 173 | 16. Oktober 1974 | ||
U 25 - S 174 | 14. Juni 1974 | 29. August 1988 | |
U 26 - S 175 | 13. März 1975 | 2. Juli 1990 | 9. November 2005 |
U 27 - S 176 | 16. Oktober 1974 | 13. Juni 1996 | |
U 28 - S 177 | 18. Dezember 1974 | 17. April 1989 | 30. Juni 2004 |
U 29 - S 178 | 27. November 1974 | 1. Juni 1987 | 20. Dezember 2006 |
U 30 - S 179 | 13. März 1975 | 30. Mai 1988 | 31. Dezember 2006 |