Udo von Nellenburg
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Udo von Nellenburg (* um 1030/35, † 11. November 1078 in Tübingen) war Erzbischof von Trier.
[Bearbeiten] Leben
Nach der Ermordung des auswärtigen Trierer Erzbischofs Kuno I. von Pfullingen 1066 wählte das Trierer Domkapitel mit Udo von Nellenburg eines seiner eigenen Mitglieder zum neuen Erzbischof von Trier.
Udo von Nellenburg stammte aus einem oberschwäbischen Grafengeschlecht der Grafen von Nellenburg und ist der älteste Sohn des Grafen Eberhard von Nellenburg. Er empfing um 1067 die Bischofsweihe. Den Vorwurf simonistischer Machenschaften anlässlich seiner Wahl konnte er gegenüber Alexander II. bei einem Rombesuch im Folgejahr erfolgreich entkräften.
Ab 1075 erlebte er den Investiturstreit zwischen Papst Gregor VII. und Kaiser Heinrich IV. aus nächster Nähe und war zwischen allen Fronten stets ein gesuchter Vermittler.
Udo erlebte allerdings den Frieden zwischen Papsttum und Reich nicht mehr. Im August 1077 verhandelte er noch mit den Anhängern des Gegenkönigs Rudolf um einen fairen Ausgleich, er blieb auch mit dem römischen Papst und dessen Legaten in Verbindung und empfing im März 1078 vom Papst einen Brief mit der Bitte, weiterhin für die Wiederherstellung des Friedens zu wirken. Erzbischof Udo ist daraufhin im Heer König Heinrichs IV. bei der Belagerung von Tübingen gestorben. Seine letzte Ruhestätte fand er im inzwischen vollendeten Trierer Dom.
[Bearbeiten] Literatur
- Antiquitatum et annalium Trevirensium libri XXV ... auctoribus Christophoro Browero et Jacobo Masenio, Bd. 1, Lüttich 1670, 545-559;
- Rheinischer Antiquarius II/16, Koblenz 1869, 617-636;
- Jakob Marx d. Ä., Geschichte des Erzstifts Trier, Bd. I., Trier 1858, 112;
- Johann Leonardy, Geschichte des Trierischen Landes und Volkes, Trier 21877, 432-434; - Nikolaus Irsch, Der Dom zu Trier, Düsseldorf 1931, 262;
- Nikolaus Gladel, Die trierischen Erzbischöfe in der Zeit des Investitutstreits, Bonn 1932, 4-32;
- Carl Stenz (Hrsg.), Die Trierer Kurfürsten, Trier 1937, 9;
- Handbuch des Bistums Trier XX (1952) 34 f;
- Kurt Hils, Die Grafen von Nellenburg im 11. Jahrhundert. Ihre Stellung zum Adel, zum Reich und zur Kirche, Freiburg i. Br. 1967, 77-82;
- Ferdinand Pauly, Aus der Geschichte des Bistums Trier. Bd. II: Die Bischöfe bis zum Ende des Mittelalters, Trier 1969, 68-70;
- Erich Düsterwald, Kleine Geschichte der Erzbischöfe und Kurfürsten von Trier, St. Augustin 1980, 40-42;
- Ernst Gierlich, Die Grabstätten der rheinischen Bischöfe vor 1200 (= Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte Bd. 65), Mainz 1990, 75;
[Bearbeiten] Weblinks
- Eintrag (mit Literaturangaben) im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon (BBKL)
- Franz Xaver Kraus: Udo, Erzbischof von Trier. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Bd. 39, S. 129–131.
Vorgänger |
Erzbischof von Trier 1066-1078 |
Nachfolger Engelbert von Rothenburg |
Personendaten | |
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NAME | Nellenburg, Udo von |
KURZBESCHREIBUNG | Erzbischof von Trier |
STERBEDATUM | 11. November 1078 |
STERBEORT | Tübingen |