Untersteiermark
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Die Untersteiermark (slowenisch Spodnja Štajerska, Štajerska) ist jener Teil der historischen Region Steiermark, der zwischen der unteren Mur und der oberen Save liegt und heute zu Slowenien gehört. Bedeutendste Städte sind Marburg an der Drau (Maribor), Cilli (Celje), Wöllan (Velenje) und Pettau (Ptuj).
[Bearbeiten] Geschichte
Die Gebiete der Untersteiermark waren während des Mittelalters im Besitz verschiedener Adelsfamilien, deren wichtigste nicht Vasallen der steirischen Herzöge, sondern reichsfrei waren. Relativ eigenständig waren die Grafschaft hinter dem Drauwald um Marburg an der Drau und die Grafschaft Cilli. Beginnend im 12. Jahrhundert erwarben die Markgrafen und Herzöge der Steiermark mehr und mehr Besitztümer im Gebiet der Untersteiermark. Mit dem Aussterben der Grafen von Cilli (1456) konnte Kaiser Friedrich III. deren bedeutenden Besitz mit dem Herzogtum Steiermark vereinigen.
Am Ende des Ersten Weltkriegs, im November 1918, brachte der slowenische Major der österreichisch-ungarischen Armee und spätere jugoslawische General Rudolf Maister mit 4.000 slowenischen Freiwilligen die mehrheitlich slowenisch besiedelte Untersteiermark wie auch das überwiegend deutschsprachige Marburg unter seine Kontrolle. Als sich am 27. Januar 1919 mehr als 10.000 Deutsch-Untersteirer aus Anlass bevorstehender Verhandlungen einer US-amerikanischen Delegation unter Oberstleutnant Sherman Miles mit General Maister über die zukünftige Grenze auf dem Marburger Hauptplatz versammelten, eröffneten slowenische Soldaten das Feuer. Der Marburger Blutsonntag forderte 13 Tote und 60 Verwundete.
Auf Grund des Vertrags von St. Germain wurde die Untersteiermark in das neu gegründete Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen, das spätere Jugoslawien eingegliedert.
Mit dem Überfall des dritten Reiches auf Jugoslawien 1941 wurde die Region von der Wehrmacht besetzt und bis 1945 als CdZ-Gebiet Untersteiermark verwaltet. Die Nationalsozialisten betrieben eine Politik der systematischen Germanisierung. Bei einer Ansprache in Marburg an der Drau nach der Einnahme der Stadt befahl Adolf Hitler seinen Offizieren: "Machen Sie mir dieses Land wieder deutsch!". Verwaltungsposten ebenso wie Lehrerstellen wurden entweder mit Beamten aus dem Deutschen Reich oder Angehörigen der örtlichen deutschen Minderheit (so genannten Volksdeutschen) besetzt. Der Unterricht an den Schulen fand nur noch in deutscher Sprache statt. Slowenische Bewohner wurden für den Dienst in der Wehrmacht zwangsrekrutiert und an die Ostfront geschickt, wo viele umkamen. Eine große Anzahl entzog sich dem dadurch, dass sie sich den Tito-Partisanen anschlossen. Für die Ansiedlung von etwa 10000 deutschsprachigen Gottscheern, die die von Italien annektierte Unterkrain verlassen mussten, wurden etwa 20000 Slowenen aus dem Gebiet von Gurkfeld/Krško ins deutsche Reich deportiert.
Auf Grund der AVNOJ-Beschlüsse vom 21. November 1944 wurden die Angehörigen der deutschen Minderheit nach der Niederlage der Wehrmacht 1945 von den jugoslawischen Behörden entschädigungslos enteignet (bewegliches und unbewegliches Vermögen), verloren ihre staatsbürgerlichen Rechte und wurden vertrieben. Viele so genannte Volksdeutsche kamen in Internierungslagern um.
Ab 1945 war die Untersteiermark wieder Teil Jugoslawiens und gehört nunmehr zur Slowenien, das 1991 unabhängig geworden ist.
- vgl. aber: Südsteiermark
Kärnten | Krain | Küstenland | Steiermark | Übermurgebiet