Vänsterpartiet
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Vänsterpartiet (schwedisch für "die Linkspartei") ist eine der im schwedischen Reichstag vertretenen politischen Parteien, die sozialistische Positionen vertritt. Parteivorsitzender ist seit 2004 Lars Ohly. Die Linkspartei erreichte bei den Reichstagswahlen 2006 5,85% der Stimmen und 22 von 349 Mandaten.
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[Bearbeiten] Geschichte
Die Linkspartei wurde 1917 von einer Gruppe von aus der sozialdemokratischen Partei ausgeschlossenen Sozialisten unter dem Namen Sveriges socialdemokratiska vänsterparti (Sozialdemokratische Linkspartei Schwedens) gebildet. Auf dem Parteitag 1921 wurden alle antileninistischen Parteimitglieder ausgeschlossen und die Partei wechselte ihren Namen zu Sveriges kommunistiska parti (Kommunistische Partei Schwedens). Weitere innere Auseinandersetzungen führten zu Ausschlusswellen der Gruppen um Zeth Höglund 1924 und Karl Kilbom 1929. Von 1924 bis nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Arbeit der Partei mehr oder minder von der Politik der Komintern bestimmt.
Nach Stalins Tod und der Entzweiung zwischen der Sowjetunion und der Volksrepublik China erlebte die Partei heftige innere Diskussionen, die letztlich zur Gründung weiterer kommunistischer Parteien in Schweden führten. Ab Mitte der 60er Jahre begann eine Reformarbeit innerhalb der Partei, die eine selbständigere Position zum Ziel hatte. 1967 kam es auch zu einem weiteren Namenswechsel, diesmal in Vänsterpartiet kommunisterna (Linkspartei – Kommunisten). Man bekannte sich nun auch prinzipiell zur Demokratie als Staatsform und suchte eine Einigung aller sozialistischen Kräfte.
Die Entwicklung zu einer allgemeinen Linkspartei wurde in der Streichung der Bezeichnung „Kommunisten“ im Parteinamen 1990 und im Parteiprogramm von 1993 deutlich, in dem sie sich als eine sozialistische und feministische Partei definierte. Die Übernahme des Parteivorsitzes durch die populäre Gudrun Schyman und eine im Unterschied zu den meisten anderen Parteien eindeutige Haltung in der EU-Frage führten 1998 zum besten Wahlresultat der Linkspartei in ihrer Geschichte. Damals wurde auch die enge parlamentarische Zusammenarbeit mit der sozialdemokratischen Minderheitsregierung eingeleitet.
Nach dem Rücktritt Gudrun Schymans kam nach einem kurzen Zwischenspiel der heutige Parteivorsitzende Lars Ohly an die Macht. Damit erfolgte eine Wende zurück zu einer traditionelleren Politik, da Lars Ohly sich selbst als Kommunist definiert und die gemäßigteren Mitglieder des Parteivorstandes abgewählt wurden.
[Bearbeiten] Wahlresultate
[Bearbeiten] Parteivorsitzende
- zwischen 1917 und 1921 gab es keinen Parteivorsitzenden
- 1921–24 Zeth Höglund
- 1921–23 Karl Kilbom
- 1924–29 Nils Flyg
- 1929–51 Sven Linderot
- 1951–64 Hilding Hagberg
- 1964–75 C.H. Hermansson
- 1975–93 Lars Werner
- 1993–2003 Gudrun Schyman
- 2003–04 Ulla Hoffman
- 2004– Lars Ohly