Verwundetenabzeichen
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Das Verwundetenabzeichen wurde erstmals am 3. März 1918 von Kaiser Wilhelm II. gestiftet, um die verletzten Soldaten des Ersten Weltkrieges auszeichnen zu können.
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[Bearbeiten] Abzeichen 1918
In den Verleihungsbestimmungen stand dazu: Ich will den im Dienste des Vaterlandes Verwundeten als besondere Anerkennung ein Abzeichen verleihen. Das Abzeichen soll die auszeichnen, die für das Vaterland geblutet haben oder im Kriegsgebiet durch feindliche Einwirkung ihre Gesundheit verloren haben und infolgedessen dienstunfähig sind.
Das Verwundetenabzeichen 1918 wurde in drei Stufen verliehen:
- in Schwarz (für ein- und zweimalige Verwundung)
- in Silber (für drei- und viermalige Verwundung)
- in Gold (für fünf und mehrmalige Verwundung)
[Bearbeiten] Abzeichen 1933-1945
Im Dritten Reich wurde von Adolf Hitler persönlich das Verwundetenabzeichen erneut gestiftet. Es gab drei verschiedene Verwundetenabzeichen:
- Verwundetenabzeichen für deutsche Freiwillige im spanischen Freiheitskampf (Legion Condor)
- in Schwarz
- in Silber
- Verwundetenabzeichen 1939
- in Schwarz
- in Silber
- in Gold
- Verwundetenabzeichen 20. Juli 1944
Getragen wurde stets das höchste Abzeichen, wobei Verwundungen im Ersten Weltkrieg, im Spanischen Bürgerkrieg und dem Attentat vom 20. Juli 1944 angerechnet wurden. Angebracht wurde es unterhalb der linken Brusttasche.
[Bearbeiten] Abzeichen für den Spanischen Bürgerkrieg
Das Verwundetenabzeichen im Spanischen Bürgerkrieg wurde am 22. Mai 1939 eingeführt. Ausgezeichnet wurden damit diejenigen Soldaten, die als Angehörige der Legion Condor (1936/37), im Zusammenhang mit deren Einsatz oder in den spanischen Gewässern durch feindliche Kampfmittel verletzt wurden. Bei ein- oder zweimaliger Verwundung wurde es in Schwarz, bei drei- oder mehrmaliger Verwundung in Silber verliehen.
[Bearbeiten] Abzeichen 1939
Das Verwundetenabzeichen 1939 wurde am 1. September 1939 gestiftet. Dieses Abzeichen erhielten alle Soldaten, die im Zweiten Weltkrieg durch Feindeinwirkung verletzt wurden. Für ein- und zweimalige Verwundung wurde es in Schwarz, für drei- und viermalige Verwundung in Silber und für mehr als vier Verwundungen in Gold verliehen. Bei schweren Verletzungen konnte ggf. auch eine Stufe übersprungen werden.
[Bearbeiten] Abzeichen 1944
Das Verwundetenabzeichen 20. Juli 1944 wurde an diejenigen verliehen, die durch den Anschlag am 20. Juli 1944 verletzt wurden. Es trug zusätzlich das Datum und die Signatur von Hitler. Mit dem Abzeichen wurden folgende Personen ausgezeichnet:
-
- Adolf Hitler (hat das Verwundetenabzeichen nie getragen)
- Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel
- Generaloberst Alfred Jodl
- Generaloberst Günther Korten (seinen Verletzungen zwei Tage später erlegen)
- General der Infanterie Walther Buhle
- General der Artillerie Walter Warlimont
- General der Flieger Karl-Heinrich Bodenschatz
- Generalleutnant Rudolf Schmundt (seinen Verletzungen erlegen)
- Generalleutnant Adolf Heusinger
- SS-Gruppenführer (Generalleutnant der Waffen-SS) Hermann Fegelein
- Generalmajor Walther Scherff
- Konteradmiral Hans-Erich Voss
- Konteradmiral Karl-Jesko von Puttkamer
- Oberst Nicolaus von Below
- Oberst Heinz Brand (seinen Verletzungen erlegen)
- Kapitän zur See Heinz Assmann
- Oberstleutnant Karlmann Weizenegger
- Oberstleutnant Joseph Borgman
- Major Ernst John von Freyend
- Major Herbert Büchs
- SS-Hauptsturmführer (Hauptmann der Waffen-SS) Otto Günsche
- Ministerialrat Franz von Sonnleithner
- Stenograph Anatol Berger (sofort getötet)
- Stenograph Fritz-Ernst Hagen
[Bearbeiten] Vorschriften für das Tragen nach 1945
Gemäß dem Gesetz über Titel, Orden und Ehrenzeichen von 1957 dürfen Orden und Ehrenzeichen aus der Zeit vor 1945 nur ohne die nationalsozialistischen Embleme getragen werden.