Vier Frauen und ein Mord (Film)
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Vier Frauen und ein Mord |
Originaltitel: | Murder Most Foul |
Produktionsland: | Großbritannien |
Erscheinungsjahr: | 1964 |
Länge (PAL-DVD): | 87 Minuten |
Originalsprache: | Englisch |
Altersfreigabe: | FSK 12 |
Stab | |
Regie: | George Pollock |
Drehbuch: | David Pursall Jack Seddon |
Produktion: | Ben Arbeid |
Musik: | Ron Goodwin |
Kamera: | Desmond Dickinson |
Schnitt: | Ernest Walter |
Besetzung | |
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Vier Frauen und ein Mord (Murder Most Foul) ist ein Film aus dem Jahr 1964. Vorlage für den Film ist der 1952 erschienene Kriminalroman Vier Frauen und ein Mord (Mrs McGinty's Dead) der englischen Autorin Agatha Christie. In den USA wurde der Roman unter dem Titel Blood will Tell veröffentlicht. Agatha Christie selbst soll mit dem Filmtitel Murder Most Foul höchst unzufrieden gewesen sein und ihn als rotten ("lausig") bezeichnet haben.
Wie bereits bei der zweiten Miss-Marple-Verfilmung (Der Wachsblumenstrauß) ist die Vorlage ein adaptierter Hercule-Poirot-Fall.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Der Film beginnt mit der Verhaftung eines "Mörders" durch einen Dorfpolizisten. Da er scheinbar auf frischer Tat ertappt wurde, scheint bei der Gerichtsverhandlung alles klar zu sein - aber Miss Marple ist als einzige Geschworene von der Unschuld des jungen Mannes überzeugt. Sie beginnt mit eigenen Ermittlungen. Die Spuren führen zu einer kleinen, drittklassigen Theatergruppe, die durch die Provinz tingelt. Kurzerhand tritt Miss Marple der Truppe bei, um dem Mörder näher zu kommen. Unterstützt wird sie, wie in den Miss-Marple-Filmen mit Margaret Rutherford üblich, von dem Bibliothekar Mr. Stringer, dargestellt von Stringer Davis.
[Bearbeiten] Produktionsgeschichte
Vier Frauen und ein Mord ist der dritte von insgesamt vier Miss-Marple-Verfilmungen mit Margaret Rutherford in der Hauptrolle. Alle Filme wurden von der britischen Tochter der MGM produziert. Ein fünfter Film, mit dem Titel Murder without End (Mord ohne Ende), der im Abspann des Films indirekt angedeutet wird, wurde nie produziert. Allerdings traten Margaret Rutherford und Stringer Davis in ihren Rollen auch noch einmal in einer kurzen Sequenz im Poirot-Film „Die Morde des Herrn ABC“ (The Alphabet Murders, 1965) mit Tony Randall in der Hauptrolle auf.
Aufgrund des Charmes und immer noch amüsanten Witzes gelten alle vier Werke als Kultfilme, die häufig im Fernsehen zu verfolgen sind wenn gleich Rutherfords Darstellung mit der Original-Miss-Marple, der Romanvorlage von Agatha Christie, wenig gemeinsam hat. Agatha Christies Tochter Rosalind Hicks verpflichtete daher Joan Hickson in allen 12 (!) Miss-Marple-Romanen die Detektivin darzustellen.
- Stringer Davis war tatsächlich mit Margaret Rutherford verheiratet.
[Bearbeiten] Kritiken
- "Entspannte Kriminalunterhaltung nach Agatha Christie, die vergnüglich zwischen Gruselgeschichte, Lustspiel und Krimi wandelt." - „Lexikon des internationalen Films“ (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997
- "Der schwarze Humor treibt makabere Blüten. Handwerklich gute Regie, einwandfreie Synchronisation und die Rutherford brachten einen behaglichen Krimi zustande." - Filmbeobachter
- "(...) mit Spannung und Witz, in üblicher kauziger Rutherford-Manier, schreitet die Filmhandlung voran, kombiniert die Heldin gekonnt." (Wertung: durchschnittlich) - Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz in Lexikon „Filme im Fernsehen“ (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 887
- "(...) doch wäre der Spaß ohne die liebenswerte, prächtige Hauptdarstellerin nur halb so groß gewesen." - Abendpost, München
- "Mit allen Mitteln und Maschen einer routinierten Stimmungsmache arbeitet Regisseur Pollock. Ein spannender, vergnüglicher Krimi mit viel Grips und einem Schuß Arsen zusammengebraut." - Düsseldorfer Nachrichten, Düsseldorf
- "Ron Moody ist erstklassig." (Wertung: 3 Sterne = sehr gut) - The Motion Picture Guide
- "Auch dieses 90-Minuten-Stück inszenierte George Pollock ohne erkennbare filmische Ambitionen, aber mit sehr viel Spielraum für die Rutherfordschen Maschen und Manierismen." - Frankfurter Rundschau, Frankfurt am Main
[Bearbeiten] Medien
[Bearbeiten] Musik
Die Filmmusik zu den Miss-Marple-Filmen stammt von Ron Goodwin. Die Titelmelodie ist auf verschiedenen LPs und CDs erschienen. Eine Suite aus den Filmen ist auf der CD "The Miss Marple Films", Label X LXE 706 vorhanden.
[Bearbeiten] DVD
- Miss Marple - 4-DVD-Box mit allen vier Filmen mit Margaret Rutherford. Die Filme sind jedoch alle nicht in der Original-Breitwandversion auf den DVDs. Einzig „Mörder ahoi!“ ist annähernd in der Cinemascope-Version (1.66:1) enthalten.
[Bearbeiten] Literatur
- Georg Seeßlen: George Pollock und die britischen Miss Marple-Filme in ders.: Mord im Kino. Geschichte und Mythologie des Detektiv-Films. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1981, ISBN 3-499-17396-4