Vietnamesische Küche
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Die vietnamesische Küche gehört zu den leichtesten und gesündesten der Welt. Sie ist mit der chinesischen Küche verwandt, jedoch hat Vietnam eine eigene Kochtradition, die viele Gerichte hervorgebracht hat, die es in anderen Ländern nicht gibt. Im Süden gibt es Einflüsse der Thai, der Khmer und der Inder auf den vietnamesischen Speiseplan, darüberhinaus hat der Buddhismus zu einer reichen vegetarischen Küche beigetragen, und die Franzosen haben Baguettes, Croissants und Kaffee mitgebracht.
Als Grundnahrungsmittel werden in Vietnam Reis und Reisnudeln und eine große Zahl verschiedener Arten von Gemüse gegessen. Fisch und Fleisch spielen in der Ernährung der Massen eine untergeordnete Rolle. Eine Besonderheit ist hingegen die Vielzahl der möglichen Fleischgerichte, die fast alle genießbaren Tiere und auch einige Insektenarten einschließt. Speisetabus gibt es nicht.
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[Bearbeiten] Berühmte Gerichte
Berühmt ist Vietnam für Frühlingsrollen, die roh, gebraten oder frittiert gegessen und manchmal auch (mit Hilfe von Stäbchen) in Salatblätter eingewickelt werden. Daneben gibt es viele Arten von Nudelsuppen, die mit Gemüse, Fleischstücken, Fisch oder Eiern entweder als Snack, zum Frühstück oder als ganze Mahlzeit gegessen werden.
Eine Spezialität Vietnams ist Pho, eine heiße Nudelsuppe, die gerne als deftiges Frühstück gegessen wird, z.B. mit dünnen Rindfleischscheiben als Pho Bo oder mit Hühnchenfleisch als Pho Ga. Allerhand Exotika findet man ebenfalls, wobei der Verzehr teils auch in Vietnam offiziell verboten ist; jedenfalls muss man höhere Kosten veranschlagen und spezielle Restaurants aufsuchen. Gegessen werden Tauben, Hunde, Schlangen (das noch schlagende Schlangenherz ist dem Ehrengast vorbehalten), Schildkröten und allerhand Wild. Eine ganz besondere Spezialität sind angebrütete Enteneier, die fünf Tage vor dem Schlüpfen des Kükens, d.h. inklusive Füße und Federn, gekocht verzehrt werden.
[Bearbeiten] Restaurants
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Es gibt in Vietnam westlich orientierte Restaurants nur da, wo viele Touristen unterwegs sind, und diese werden auch fast ausschließlich von Touristen und wenigen wohlhabenden Vietnamesen frequentiert. Sie haben in der Regel auch westliche Gerichte im Angebot. Daneben gibt es zahllose Stände, wo auf der Straße gekocht wird und wo der Gast entweder auf Hockern auf der Straße oder in einem zur Straße hin offenen Raum Platz nimmt. Die Straßenköche haben meist nur wenige Gerichte zur Auswahl und schließen, wenn sie keine Zutaten mehr haben. Ihre Kochkünste sind denen ihrer Kollegen in den westlich ausgerichteten Etablissements jedoch nicht zwangsläufig unterlegen. In jedem Fall sollte man mit Stäbchen umgehen können, westliche Werkzeuge findet man nur in Lokalen, die auch wirklich häufig von Touristen besucht werden.
[Bearbeiten] Getränke
Getrunken wird in Vietnam vor allem Tee. Kommt man zu Vietnamesen ins Haus, bekommt man als Gast traditionellerweise immer eine Tasse grünen Tees und es gilt als unhöflich, nicht zumindest einen Schluck zu trinken. Die Schale wird immer wieder aufgefüllt, es wird jedoch nicht erwartet, alles zu trinken, was ausgeschenkt wird. In Restaurants wird grüner Tee in der Regel gratis serviert; spezielle Teesorten müssen bezahlt werden. Kaffee wird in Vietnam ebenfalls konsumiert - in kleinen Mengen und sehr stark; Ausländern wird häufig heißes Wasser zum Verdünnen gereicht. Der Kaffee weicht aufgrund seines eigenen, aufwändigen Herstellungsverfahrens deutlich vom europäischen Geschmack ab, hat ein kakaoähnliches Aroma und wird in acht Qualitätsstufen gehandelt, wobei 8 die höchste ist. Auch zum Kaffee wird die obligatorische Tasse Tee gereicht, was den ausländischen Gast verwundern mag. Er wird auch als Erfrischungsgetränk kalt getrunken. Bier wird unter Lizenz ausländischer Braukonzerne gebraut, es gibt aber auch vietnamesische Marken, deren Geschmack durchaus empfehlenswert ist.
[Bearbeiten] Früchte
Aus den Früchten Vietnams, die oft in Europa nicht frisch erhältlich sind (wie z.B. Jackfrucht, Mangostane, Sauersack, Longiane, Durian, Guave, Lychee), werden viele interessante Getränke gewonnen, die teils nahrhaft wie eine Zwischenmahlzeit sind. Manche enthalten Frucht-, Gelee- oder Kräuter-Stückchen und sind raffiniert zusammen gestellt. Die Kokosnuss - in verschiedenen Sorten - ist selbst ein Getränk, das gerne gekühlt direkt mit dem Strohhalm aus der "Originalverpackung" genossen wird.