Vindeliker
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Die Vindeliker waren eine im Alpenvorland zwischen Bodensee und Inn siedelnde keltische Stämmegruppe. Das bedeutendste und größte Oppidum (befestigte Siedlung) der Vindeliker war das schon in vorrömischer Zeit aufgegebene und daher in römischen Berichten nicht erwähnte Manching bei Ingolstadt.
Die Vindeliker erhielten ihren Namen von den zwei Flüssen Wertach (römischer Name Vinda) und Lech (römischer Name Licus).
Als Mitgliedsstämme sind die Brigantier (bei Bregenz), die Estionen (bei Kempten), die Likatier (am Lech) und weiter östlich die Cattenaten, Cosuaneten und Rucinaten bekannt.
Die Vindeliker wurden 15 v. Chr. durch Legionen des römischen Reichs unter dem Befehl von Tiberius und Drusus unterworfen.
Ab 525 n.Chr. wanderten von Westen her in zwei großen Wellen die Alemannen zunächst bis zur Iller und später bis zum Lech ein und vertrieben die verbliebene keltisch-römische Bevölkerung in Richtung Osten.
Östlich des Lechs, davon gehen heute Historiker und Archäologen aus, waren die Bajuwaren aus den verbliebenen keltischen Vindelikern und der römischen Restbevölkerung mit Gruppen anderer germanischer Stämme wie z.B. den Markomannen und Langobarden im Begriff der Ethnogenese, d.h. der Stammesentwicklung.
Wichtige Städte der Vindeliker: Augusta Vindelicorum (Augsburg), Oppidum bei Manching, Castra Regina (Regensburg), Cambodunum (Kempten), Foetes (Füssen), Curia (Chur), Apodiacum (Epfach), Parthanum (Partenkirchen), Brigantium (Bregenz), Castra Batava (Passau),