Vogelfuß
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Der Fuß der Vögel weist eine Reihe von baulichen Besonderheiten zum Fuß der übrigen Wirbeltiere auf.
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[Bearbeiten] Grundaufbau
Bei Vögeln ist kein Sprunggelenk (Tarsalgelenk) wie bei Säugern ausgebildet, da die Knochen der ursprünglichen oberen Knochenreihe des Sprunggelenks mit dem Schienbein zum Tibiotarsus und die der unteren Reihe mit dem Mittelfußknochen zum Tarsometatarsus verwachsen. Anstatt eines zusammengesetzten Tarsalgelenks ist somit eine einfache, als Intertarsalgelenk bezeichnete Knochenverbindung ausgebildet.
Der Mittelfuß oder „Lauf“ wird durch den bereits erwähnten Mittelfußknochen (Tarsometatarsus, „Laufbein“) gestützt. Bei Vögeln ist, unabhängig von der Anzahl der Zehen, nur ein einheitliches Laufbein ausgebildet. Dieses besitzt im oberen Teil an der Hinterseite einen knöchernden Wulst, den Hypotarsus, mit Rinnen oder Kanälen für die Sehnen der Zehenbeugemuskeln.
Die Anzahl der Zehen variiert bei Vögeln je nach Art zwischen zwei und vier. Die meisten Vögel haben vier, nur eine einzige Art, der Afrikanische Strauß, hat nur zwei. Die Anzahl der Zehenglieder (Phalangen) ist um eine Einheit größer als die Ordnungszahl der jeweiligen Zehe, die erste Zehe hat also zwei Glieder, die zweite drei, die dritte vier und die vierte fünf.
[Bearbeiten] Zehenanordnung
Nach der Anzahl der Zehen und deren Anordnung am Fuß unterscheidet man verschiedene Typen des Vogelfußes.
Die häufigste Form der Zehenanordnung wird als Anisodactylie bezeichnet. Dabei zeigt die erste Zehe nach hinten und die übrigen drei nach vorn.
Die zweithäufigste Form innerhalb der Vögel ist die Zygodactylie. Bei dieser Form der Fußung sind die erste und vierte Zehe nach hinten, die zweite und dritte nach vorn gerichtet. Die Zygodactylie ist z. B. für Papageien, Eulen und den Kuckuck typisch.
Wenn die erste Zehe ganz fehlt bezeichnet man dies als Tridactylie. Eine „Dreizehigkeit“ tritt bei vielen Laufvögeln (Emus, Nandus, Kasuare), Trappen, Pelikanen und vielen Regenpfeiferartigen auf.
Die Zweizehigkeit des Straußes bezeichnet man als Didactylie.
[Bearbeiten] Hautbildungen
Das letzte Zehenglied trägt zumeist einen spitzen Hornüberzug in Form einer Kralle. Zwischen den Zehen sind bei Wasservögeln Hautfalten in Form von Schwimmhäuten ausgebildet.