Volksgrenadier
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Volksgrenadiere (nicht zu verwechseln mit Volkssturm) waren eine Militärformation im späten 2. Weltkrieg. Sie wurden auf deutscher Seite ab Herbst 1944 aufgestellt und waren eher zur Verteidigung gedacht als für offensive Zwecke.
[Bearbeiten] Beschreibung
Volksgrenadier-Einheiten wurden gegen Ende des Krieges aufgestellt, um die Verluste an beiden Fronten auszugleichen. Sie waren anders organisiert als eine normale Infanterie-Division, da sie nur sechs Bataillone statt der üblichen neun hatten (was aber auch für viele andere "normale" Divisionen Realität war) und waren somit kleiner. Sie wurden hauptsächlich mit Schnellfeuer- und Panzerabwehrwaffen ausgerüstet, um ihr Defensivpotential zu erhöhen. Üblicherweise wurde ein Bataillon mit Fahrrädern ausgerüstet, um doch über eine gewisse Mobilität zu verfügen.
Der Name selbst wurde gewählt, um die Moral dieser Truppen zu stärken (Volk - Ihr kämpft für das Volk, Grenadier - Alter Militärtitel und Erinnerung an preußische Traditionen).
[Bearbeiten] Aufstellung und Einsätze
Zur Schaffung dieser Verbände wurden hauptsächlich Teile zerstörter oder aufgeriebener Verbände benutzt, die dann als Volksgrenadier-Divisionen wieder neu aufgestellt wurden. Richtige Neuaufstellungen wurden mit Hilfe von Reservisten, Ausgemusterten, wieder fit gemachten Verwundeten sowie älteren Männern und Kindern (wahrscheinlich HJ) welche dann um einen Kern von Veteranen geschart wurden, durchgeführt.
Sie wurden - mit eher geringem Erfolg - hauptsächlich in der Ardennenoffensive, bei der Verteidigung des Westwalls sowie an der Ostfront eingesetzt. Danach wurden sie in Endgefechten innerhalb Deutschlands eingesetzt. Meist ohne ausreichendes Training und schwach organisiert wurden sie in Situationen geworfen, welche sie total überforderten. Nur einige wenige Divisionen (wie z.B. die 12. Volksgrenadier-Division) konnten wirkliche Erfolge erzielen.