Wässerndorf
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Wässerndorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Seinsheim im unterfränkischen Landkreis Kitzingen. Das Pfarrdorf hat 193 Einwohner (Stand:31. Dezember 2003) und liegt auf einer Höhe von 236 m ü. NN.
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[Bearbeiten] Geschichte
Wässerndorf zählt zu den fränkischen Neusiedlungen aus dem 13. Jahrhundert. Das Dorf wurde bei seiner Gründung Westerndorph genannt, da es im Westen des Mutterdorfes Seinsheim lag. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Dorf mehrmals umbenannt, bis es seinen heutigen Namen Wässerndorf erhielt. Es ist der einzige Ort im Umkreis mit der Endung "dorf".
Zu Wässerndorf gehört das kleine am Ickbach liegende Winkelhof. Seit dem 13. Jahrhundert waren die Ritter von Seinsheim in Wässerndorf ansässig. Nach dem Aussterben der Ritter von Seinsheim-Westerndorf ließ im Jahre 1555 Graf Friedrich von Schwarzenberg das Schloss über Teilen einer älteren Burganlage errichten. Im April 1945 wurde das Schloss mit den dort eingelagerten Archivalien aus dem Würzburger Staatsarchiv zerstört. Die Ruine ist heute das Wahrzeichen von Wässerndorf.
Die Gutshöfe derer von Schwarzenberg in Wässerndorf und Winkelhof wurden 1938 vom "Reichssiedlungsamt" eingezogen und den zur Evakuierung gezwungenen Bonnlandbauern zugeteilt. Die Bürger der Gemeinde Bonnland wurden wegen der Erweiterung des Truppenübungsplatzes Hammelburg hier angesiedelt.
[Bearbeiten] Wahrzeichen
- Schlossruine
Das zunächst als Wasserschloss erbaute Schloss mit viereckigen Innenhof wurde noch von Gebäudeteilen aus dem 13. Jahrhundert umfasst. Der vierflügelige Bau, wurde mit vier Giebeln verziert. Das gesamte Gebäude wurde von einer mächtigen Ringmauer umfasst, die von acht Türmen, darunter ein schwerer runder Torturm, geschützt wurde. Einer der imposantesten Teile war ein mit Rankenfresken versehenes Zimmer. Das Schloss wurde am 5. April 1945 von den Amerikanern angezündet. Und ist bis auf die Grundmauern niedergebrannt.
- Katholische Pfarrkirche St. Cyriakus
Die kleine Saalkirche mit eingezogenem Chor in Fachwerkbauweise wurde der Inschrift in Chorbogen nach 1496 erbaut. Im Inneren herrschen die stabile Holzbalkendecke im Chor und die flache, aus Kragsteinen ruhende, hölzerne Empore.
- Evangelische Michaelskirche (Epitaphienhalle)
Erbaut 1965/66. Beherbergt wertvolles Renaissanceepitaph des Philipp v. Thüngen und die Grabplatte der jüngsten Tochter von Friedrich v. Schiller.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
- Alter Friedhof, mit neu angelegter Friedhofstreppe
- Ehemaliges Rathaus und Schulhaus
- Zwei alte Backhäuschen
- 6 Mühlen (u.a. Gehrenmühle, Lungenmühle, ...)
- Das zur ersten örtlichen Wasserversorgung gehörige ehemalige Pumphaus mit Hochbehälter
- Dorfbrunnen auf dem im Rahmen der Dorferneuerung angelegten Dorfplatz im Zentrum des Ortes
[Bearbeiten] Weblinks
- Offizielle Website Gemeinde Seinsheim
- Historischer Atlas von Bayern Band Kitzingen, bes. S. 176
- Kulturpfad Wässerndorf
- Schlussruinenverein Wässerndorf
Koordinaten: 49° 38' 21" N, 10° 12' 19" O