Węgorzyno
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Węgorzyno / Wangerin | |||
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Basisdaten | |||
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Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Westpommern | ||
Landkreis: | Łobez | ||
Fläche: | 6,82 km² | ||
Geographische Lage: | Koordinaten: 53° 32' N, 15° 33' O53° 32' N, 15° 33' O | ||
Höhe: | 107 m n.p.m. | ||
Einwohner: | 3.031 (31. Dez. 2004) | ||
Postleitzahl: | 73-155 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 91 | ||
Kfz-Kennzeichen: | ZLO |
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Wirtschaft & Verkehr | |||
Straße: | Stettin–Szczecinek | ||
Nächster int. Flughafen: | Flughafen Stettin | ||
Gemeinde | |||
Gemeindeart: | Stadt- und Landgemeinde | ||
Gemeindegliederung: | 17 Schulzenämter mit 33 Ortsteilen | ||
Fläche: | 256,19 km² | ||
Einwohner: | 7.344 (30. Juni 2004) | ||
Verwaltung (Stand: 2007) | |||
Bürgermeisterin: | Grażyna Karpowicz | ||
Adresse: | Rynek 1 72-155 Węgorzyno |
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Webpräsenz: | www.wegorzewo.pl |
Węgorzyno (deutsch: Wangerin) ist eine Kleinstadt in der polnischen Woiwodschaft Westpommern im Powiat Łobeski.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Im Südwesten der Draheimer Seenplatte (Pojezierze Drawskie) liegt Wangerin am Westufer des Wangeriner Sees in der Osthälfte der Woiwodschaft Westpommern. Durch den Ort führt die Fernstraße 10, über die Stargard nach 43 Kilometern und Dramburg nach 20 Kilometern zu erreichen sind. Am Wangeriner See erhebt sich der Höllenberg mit 133 Metern.
[Bearbeiten] Geschichte
Wangerins Vergangenheit war über lange Zeit mit der Adelsfamilie Borcke verbunden. Die Borckes hatten hier ihren Stammsitz, von dem aus sie weite Teile des Umlandes bis 1815 beherrschten.
Am Westufer des Wangeriner Sees befand sich bereits ein wendischer Burgwall, als Henning Nicolaus von Borcke 1348 hier die erste Burg seines Geschlechtes errichtete. Im Bereich der Burg wurden Einwanderer aus dem Westen angesiedelt, und schon 1460 hatte der Ort lübisches Stadtrecht.
1569 kam es zu einem Streit zwischen der Stadt und der Borckeschen Familie über die Stadtprivilegien. Erst ein Urteil des Reichskammergerichtes von 1580 sicherte der Stadt weitgehende Rechte zu. Ein Stadtbrand zerstörte Wangerin 1593 erheblich, bei dem auch alle Urkunden über die Stadt verloren gingen. Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges kam die Stadt, die bis dahin von den pommerschen Herzögen beherrscht wurde, zu Brandenburg, da 1637 das pommersche Herrscherhaus ausgestorben war. Sie wurde verwaltungsmäßig in den Borckschen Kreis, benannt nach den Landbesitzern, eingegliedert. Am 9. Februar 1697 fiel Wangerin erneut einem Großbrand zum Opfer, bei dem auch die Kirche und das Rathaus abbrannten. Es dauerte bis 1715, bis die Kirche wieder aufgebaut worden war. 1716 wurde eine Eskadron der preußischen Dragoner in der Stadt stationiert. 1786 gründeten die Füsilierer von Wangerin die „Militärische Schützenbruderschaft“, aus der sich später der noch heute bestehende Kyffhäuserbund entwickelte.
Nach dem Ende der napoleonischen Kriege wurde Wangerin 1818 in den neugeschaffenen Kreis Regenwalde der Provinz Pommern eingegliedert. Im selben Jahr bauten sich die Bürger ein neues Rathaus, das im Fachwerkstil errichtet wurde. Als in Pommern die ersten Eisenbahnlinien gebaut wurden, lag Wangerin zunächst abseits, denn die 1859 fertig gestellte Strecke Stargard–Köslin führte fünf Kilometer westlich an der Stadt vorbei. Erst mit dem Bau Bahnlinie Ruhnow–Neustettin erhielt Wangerin seinen eigenen Bahnhof. Durch den Bahnanschluss entwickelte sich Wangerin, bisher hauptsächlich eine Ackerbürgerstadt, zu einem regionalen landwirtschaftlichen Handelszentrum. Bemerkenswerter Weise lag dieses Gewerbe fast ausschließlich in jüdischer Hand, obwohl der Anteil der jüdischen Bevölkerung nur bei vier Prozent lag. In diese Zeit fiel auch die erste Stadterweiterung nach Norden hin. Eine zweite Erweiterungswelle gab es in den 1920er Jahren, als an den Ausfallstraßen neue Stadtrandsiedlungen entstanden.
Am 2. März 1945 begannen sowjetische Panzer Wangerin zu beschießen. Die Bevölkerung verließ fluchtartig ihre Stadt, die durch den Beschuss in Flammen aufgegangen war. Nach der Einnahme durch die sowjetischen Truppen war die Innenstadt total zerstört. Schon am 20. Mai 1945 hatte Polen die Verwaltung übernommen und der Stadt den neuen Namen Węgorzyno gegeben.
[Bearbeiten] Gmina
Zur Gemeinde Węgorzyno gehören die Schulzenämter Brzeźniak, Chwarstno, Cieszyno, Kraśnik Łobeski, Lesięcin, Mielno, Mieszewo, Przytoń, Runowo, Sarnikierz, Sielsko, Stare Węgorzynko, Trzebawie, Wiewiecko, Winniki und Zwierzynek.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Dobra (Daber) - Stadt | Łobez (Labes) - Stadt | Radowo Małe (Klein Raddow) | Resko (Regenwalde) - Stadt | Węgorzyno (Wangerin) - Stadt